Allein in Brasilien verlieren jedes Jahr rund 475 Millionen Tiere das Leben, weil sie auf der Straße überfahren werden, berichtet das Technikportal "Gizmag". Eine neue App namens Urubu (Portugiesisch für Geier) soll die Opferzahlen nun senken. Erdacht wurde die Handy-App vom Centro Brasileiro de Estudos em Ecologia de Estradas (CBEE) – einer Organisation, die sich explizit mit Tieren auf der Straße beschäftigt. Die Organisation will mithilfe der über die App gesammelten Daten jene Stellen identifizieren, die für Tiere besonders gefährlich sind, und Gegenmaßnahmen einleiten.
Urubu-Fotos werden von Experten gesichtet
Die über die App eingesandten Fotos werden von CBEE-Experten gesichtet, welche die am häufigsten getöteten Tierarten – Echsen, Amphibien, kleine oder große Säuger – identifizieren und aus dem Datenmaterial errechnen, welche Tiere an welchen Stellen besonders gefährdet sind. Hat man erst genug Daten gesammelt, will man diese an Brasiliens Behörden übergeben, damit diese an den richtigen Stellen Wildschutz-Einrichtungen – etwa Tunnel, Zäune, Tempolimits oder Überführungen – bauen können.
Überfahrene Tiere sind Gefahr fürs Ökosystem
"Urubu erlaubt uns, zuverlässige Informationen aus ganz Brasilien in Echtzeit zu sammeln, sodass Regierungsbehörden, Manager, Unternehmen und Forscher die zeitlichen und räumlichen Auswirkungen von überfahrenen Tieren verstehen können", sagt Alex Bager, der Chef des CBEE. Die Probleme, die überfahrene Tiere verursachen, sind nicht zu unterschätzen. Kleine Tiere fehlen in der Nahrungskette, wenn sie überfahren werden, was auch größeren gefährdeten Tieren schaden kann. Und auch ihren Job als "Gesundheitspolizei" im Wald können überfahrene Kleintiere nicht erledigen.
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