MtGoxhatte Anfang Februar den Tausch von Bitcoins in reale Währungen ausgesetzt, vor zwei Wochen verschwand die Plattform dann aus dem Internet. Kurz darauf beantragte die in Japan ansässige Bitcoin-Börse wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Gläubigerschutz. Nach eigenen Angaben waren MtGox durch einen Hackerangriff 750.000 Bitcoins von Kunden und 100.000 eigene abhandengekommen. Der Gesamtwert der verschwundenen Bitcoins beläuft sich nach Wechselkursen vom Montag auf rund 376 Millionen Euro.
Am Wochenende von unbekannten Hackern veröffentlichte Daten aus diversen Online-Konten von MtGox-Gründer Mark Karpeles lassen jedoch Zweifel an der Richtigkeit der offiziellen Version des Vorfalls aufkommen. Die Angreifer wollen nämlich eine Datei gefunden haben, die den aktuellen Vermögensstand von MtGox belegen soll. Demnach soll die Börse in diversen Ländern noch rund 951.000 Bitcoins besitzen – und damit mehr, als angeblich gestohlen wurde, wie das "Forbes" berichtet. Die Hacker bezichtigen Karpeles daher der Lüge.
Die Echtheit der Datei konnte laut "Forbes" allerdings noch nicht bestätigt werden. Außerdem müsse der angebliche Kontostand nicht zwangsweise ein Beleg für einen Betrug darstellen, so das Magazin. Es könnte auch einfach bedeuten, dass MtGox sein virtuelles Geld zum Zeitpunkt des angeblichen Kontoauszuges noch in Sicherheit wähnte, obwohl es längst gestohlen war. Von den 850.000 vermeintlich gestohlenen Bitcoins fehlt jedenfalls weiterhin jede Spur: Experten zufolge konnten bislang keine größeren Transaktionen mit dem Geld beobachtet werden.
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