Top oder Flop?

Gute Gründe, die für und gegen Apples iPad sprechen

Elektronik
22.07.2010 12:53
Das iPad spaltet die Gemüter: Während die einen in dem Apple-Tablet das Potential sehen, den Computeralltag zu revolutionieren, verstehen die anderen nicht, warum sie neben Smartphone und Notebook jetzt auch noch ein iPad benötigen sollten. krone.at verrät, was für und was gegen das iPad spricht.

Größe, Gewicht und Design
Vorteil
: Das iPad ist größer als ein Smartphone, wodurch sich Websites und Filme besser darstellen und somit auch komfortabler betrachten lassen als auf jedem Handy oder Netbook. Mit einem Gewicht von 680 bzw. 730 Gramm in der 3G-Version ist es dennoch leichter als jedes Net- oder Notebook. Aufgrund der schlanken Bauweise (13,4 Millimeter) lässt sich das iPad außerdem bequem wie ein Buch in der Hand halten und in der Hand- oder Aktentasche verstauen. Und: Mit seinem glänzenden 9,7-Zoll-Touchscreen und der Aluminium-Rückseite ist das iPad ein echter Hingucker in klassisch zeitlosem Design.

Nachteil: Das iPad ist größer als ein Smartphone und damit zu groß für jede Hemd- oder Hosentasche. Zwar ist es leichter als ein Notebook, aufgrund seiner Bauweise ist die Handhabung jedoch weniger komfortabel: Die 680 Gramm werden in der Hand schnell schwer, wer es ablegen möchte, muss es entweder auf dem Schoß balancieren oder einen speziellen Ständer kaufen, um nicht senkrecht darauf hinabstarren zu müssen. Und: Mit seinem glänzenden Touchscreen eignet sich das iPad nur bedingt für den Einsatz im Freien, noch dazu im Sommer, wenn es bei Temperaturen über 35 Grad aufgrund der lüfterlosen Konstruktion zu Überhitzungen kommen kann. Wer das iPad intensiv nutzt, wird wegen Schlieren am Display zudem häufiger zum Putztuch greifen müssen.

Ausstattung und Bedienung
Vorteil: Das iPad lässt sich dank des Touchscreens intuitiv bedienen. Die aufgeräumte und klar strukturierte Benutzeroberfläche erlaubt es selbst technisch unerfahrenen Nutzern, schnell auf das Internet, Musik, Filme und Bücher zuzugreifen. Dafür braucht es keinerlei zusätzliche Hardware: Sämtliche Inhalte kommen übers Web bzw. Apples iTunes-Store auf das iPad.

Nachteil: Die virtuelle Tastatur des iPads ist für anspruchsvolle Texte/Textverarbeitung nicht geeignet. Wer Bilder von seiner Digicam oder Daten von einer externen Festplatte importieren möchte, kann dies aufgrund fehlender USB-Schnittstellen nur per beiliegendem Adapter. Ebenfalls nicht vorhanden: die bei Notebooks zur Grundausstattung zählenden Standards HDMI oder VGA. Auch hier gelingt die Ausgabe, etwa an einen Fernseher, nur über spezielle Apple-Connector. Auf eine Kamera bzw. Webcam, wie siein jedem Netbook, Handy und selbst den neuen iPod Nanos zu finden ist, wurde ganz verzichtet. Fotos können demnach nicht geknipst werden, auch Videochats etwa via Skype sind nicht möglich.

iTunes
Vorteil
: Mit iTunes haben iPad-Nutzer Zugriff auf Tausende Filme, Serien, MP3s, Bücher und nicht zu vergessen: Apps. Über 200.000 der Mini-Anwendung stehen für das Tablet inzwischen zum Download bereit. Die Verwaltung über Apples hauseigenen Store ist einfach, schnell und sicher.

Nachteil: iTunes ist ein geschlossenes System. Was gegen Apples Richtlinien verstößt, findet in dem Store keinen Platz. Net- und Notebook-Nutzer, sei es unter Windows oder Linux, können hingegen aus dem kompletten Softwareangebot des Internets schöpfen.

Internet
Vorteil: Mit dem iPad setzt Apple auf den kommenden Internet-Standard HTML5, wodurch sich in Websites eingebettete Videos etwa ohne zusätzliche Software abspielen lassen.

Nachteil: Die Gegenwart ist Flash, das vom iPad allerdings nicht unterstützt wird. Viele Websites und Web-Inhalte können daher nicht oder nicht korrekt angezeigt werden.

Akkuleistung
Vorteil
: Mit einer Akkulaufzeit von zehn bis elf Stunden schlägt das iPad das Gros der Notebooks und erlaubt es seinem Nutzer, einen (Arbeits-)Tag lang unabhängig von der Steckdose zu arbeiten.

Nachteil: Dank stromsparender Prozessoren kommen mittlerweile viele Net- und Notebooks (vor allem in der 13-Zoll-Klasse) auf dieselbe Laufzeit. Die im Gegensatz zum iPad nicht fest verbauten Akkus können zudem bei schwächelnder Leistung oder einem Defekt ausgetauscht und ersetzt werden.

Das iPad als E-Book-Reader
Vorteil
: Das Display des iPads ist nicht nur größer, sondern auch höher auflösend (1.024 x 768 Pixel) als die der Konkurrenz. Illustrationen erscheinen zudem in Farbe und Seiten lassen sich dank Touchscreen "richtig" umblättern. Mit Kapazitäten von 16, 32 und 64 GB bietet das iPad zudem den größten Speicherplatz. Amazons Kindle beispielsweise bietet nur 4 GB.

Nachteil: Reine E-Book-Reader sind billiger und übertreffen das iPad in puncto Akkulaufzeit um Längen. Der Kindle etwa kommt bei deaktivierter Wireless-Verbindung auf zwei Wochen, bei eingeschaltetem WLAN ist es immerhin noch eine Woche.

Das iPad als Spielkonsole
Vorteil: Portabler als jede Xbox oder PS3, zugleich größer als PSP oder Nintendo DS, eignet sich das iPad hervorragend zum Spielen. Dank der integrierten Bewegungs- und Beschleunigungssensoren ermöglicht das Tablet eine Nintendos Wii ähnliche, intuitive Steuerung.

Nachteil: Die Steuerung durch Drehen, Neigen, Schütteln oder "Touchen" ist im Vergleich zur Bedienung mittels Maus und Tastatur inexakt, weshalb die sogenannten Core-Gamer beim iPad außen vor bleiben.

Preis
Vorteil
: Zum Preis von günstigstenfalls 499 Euro (16 GB, WiFi) bis 799 Euro (64 GB, 3G) erhalten Käufer ein solides, optisch anspruchsvolles und hochwertig verarbeitetes Gerät.

Nachteil: In der Basis-Ausführung ist das iPad teurer als jedes Netbook, ohne jedoch über deren Ausstattung (Schnittstellen, Speicher, Webcam) zu verfügen. Für die 799 Euro der Luxus-Ausführung sind bereits etliche Notebooks mit ähnlicher Akkulaufzeit erhältlich, die mit um die 1,3 Kilo zudem nur unwesentlich schwerer sind.

Fazit
Vorteil
: Das iPad füllt die Lücke zwischen Smartphone und Notebook. Die Surf- und Multimedia-Maschine erlaubt aufgrund seiner intuitiven Handhabung selbst Ungeübten den schnellen und unkomplizierten Zugriff auf Inhalte aller Art und revolutioniert gerade deswegen die Art und Weise, wie und wo (nämlich beispielsweise bequem auf der Couch, unterwegs in der U-Bahn) wir diese Inhalte konsumieren.

Nachteil: Das iPad versucht künstlich einen Bedarf zu wecken, der durch Smartphones und Net- bzw. Notebooks bereits gedeckt ist. Aufgrund dürftiger Ausstattung und Reglementierungen (iTunes) sind seine Einsatzmöglichkeiten begrenzt, sodass es letztlich nur zum Surfen durchs Internet und Filmschauen taugt.

von Sebastian Räuchle

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