Gitarren-Game

“Guitar Hero Live”: Aller Rock-Anfang ist schwer

Spiele
21.11.2015 09:00
Zu behaupten, ich sei ein Guitar-Hero-Virtuose, wäre vermessen. Aber zumindest drei der bislang fünf bunten Tasten konnte ich recht souverän bedienen. Konnte. Denn mit "Guitar Hero Live", dem jüngsten Ableger des Gitarren-Games, wirft Activision das bekannte Controller-Design über den Haufen: Nicht mehr fünf längs des Gitarrenhalses angeordnete Tasten gilt es fortan zu bedienen, sondern sechs - drei weiße und drei schwarze Tasten, die zu beiden Seiten des Gitarrenhalses angebracht sind...

Was ein insgesamt realistischeres Spielgefühl verspricht, überfordert mich zunächst gewaltig, zumal die Aufwärmphase äußerst kurz ist: Nach einer knappen Einleitung geht es ohne Umschweife auf die Bühne, um der davor bereits in freudiger Erwartung johlenden Menge gegenüberzutreten. Das Publikum stammt diesmal nicht aus der "Konserve", sondern besteht aus echten Menschen mit echten Emotionen, die ich drei, vier schiefe Akkorde später zu spüren bekomme. Ich blicke in lange, enttäuschte Gesichter, auch die eine oder andere Träne - nicht vor Freude, wohlgemerkt - meine ich zu erkennen. Musik kann manchmal eben auch wehtun.

Nach drei Songs ist der erste Gig dann aber doch vorbei und die eigentliche Karriere kann beginnen: Von Festival zu Festival erspielt man sich immer größere Bühnen vor größerem Publikum und schaltet die gespielten Songs dauerhaft für das schnelle Spiel frei. Warum ich für ein schnelles Spiel zunächst Stunden meiner Freizeit investieren muss, um meine Lieblingssongs spielen zu können, bleibt mir allerdings ein Rätsel. Keinerlei Verständnis gibt es außerdem für das unsagbar dämliche Geschwätz der Band-Kollegen, die ja alle ständig so gut drauf sind, und Festival-Moderatoren zwischen den Gigs…

Der neben der Karriere zweite große Modus, Guitar Hero TV genannt, gefällt mir daher schon besser: Kein klischeebehaftetes Gelaber, nur Musik und zwar nach meinem Geschmack, also ohne Rihanna oder Katy Perry, dafür mit reichlich Stromgitarren. Slipknot, Killswitch Engage, System of a Down, um nur ein paar zu nennen. Das Besondere an diesem Modus: Der Spieler kann jederzeit einsteigen und zu den originalen Videoclips der Bands sein Können unter Beweis stellen.

Für verschiedene Geschmäcker stehen dabei verschiedene "Programme" zur Auswahl. Wer hier wie in der Karriere zur rechten Zeit die richtigen Töne bzw. Tasten trifft, steigt nicht nur im Rang auf, sondern erhält dafür auch Erfahrungspunkte, mit denen sich dann wiederum neue, zusätzliche Inhalte freischalten lassen.

Fazit: Gleichermaßen Einsteiger wie Profis zu fordern und zu bespaßen - dieses Kunststück gelingt Activision mit dem neuen Controller, der leicht zu bedienen, aber nur schwer zu meistern ist. Übungsmaterial gibt es allerdings reichlich (wenn auch nicht in Form von Tutorials) und zwar für nahezu jeden musikalischen Geschmack. Fans der Rock-Fraktion dürfte das nicht gerade begeistern, für sie hält "Guitar Hero Live" ja aber noch den TV-Modus parat, indem man sich rund um die Uhr ganz nach persönlicher Genre-Präferenz beschallen lassen kann.

Plattform: PS4 (getestet), PS3, Xbox One, Xbox 360, Wii U, iPad
Publisher: Activision
krone.at-Wertung: 8/10

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