Wie in "Terminator"

Google-Glass-App verrät Gefühle und schätzt Alter

Wissenschaft
02.09.2014 09:02
Es erinnert an die berühmte Szene aus Arnold Schwarzeneggers "Terminator": Wissenschaftler des deutschen Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen in Erlangen haben eine Software für Googles Datenbrille Glass entwickelt, die Gesichter von anderen Menschen nicht nur erkennt, sondern anhand des jeweiligen Gesichtsausdrucks auch deren Gemütszustand verrät. Gleichzeitig schätzt die sogenannte "Glassware" auch das Alter der Personen und erkennt deren Geschlecht.

Glücklich, traurig, wütend oder überrascht? Mit "Glassware" zeigen die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts zum ersten Mal weltweit eine Software zur Emotionserkennung für Google Glass. Mithilfe der eingebauten Kamera der Datenbrille erkennt die App Gesichter von anderen Menschen und bestimmt deren Emotionen anhand des jeweiligen Gesichtsausdrucks. Alle Berechnungen finden in Echtzeit auf der CPU der Brille statt, die Bilddaten verlassen das Gerät also nicht. Eine Identifizierung der Personen mit der Software sei nicht möglich, hieß es.

Hilfe für Autisten und Sehgeschädigte
Den Wissenschaftlern zufolge eröffnet sich durch die Software ein ganz neues Spektrum an neuen Anwendungen für Datenbrillen, zum Beispiel als Hilfsmittel zur Kommunikation mit Autisten. Denn viele von ihnen hätten Probleme damit, den emotionalen Gehalt eines Gesichtsausdrucks zu interpretieren, so die Forscher. Diese fehlende Information könnte mittels Datenbrille in das Gesichtsfeld eingeblendet werden.

Ebenso könnten Sehgeschädigte von der neuen Software profitieren, indem sie auf akustischem Weg Zusatzinformationen über Personen in der Umgebung erhielten. Auch interaktive Spiele oder Anwendungen aus der Marktforschung sind dem Institut nach denkbar. Die Bestimmung des Geschlechts und die Schätzung des Alters der erkannten Personen seien weitere Merkmale der Software, die für solche Anwendungen nützlich sein könnten.

Für alle Betriebssysteme und Geräte anpassbar
Die App basiert auf einem vom Fraunhofer-Institut entwickelten und an die Datenbrille entsprechend angepassten Softwarepaket namens Shore, das laut eigenen Angaben "jahrelange Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten aus dem Bereich der intelligenten Systeme" vereint. Die Software ermögliche die Erkennung von Objekten und Gesichtern sowie deren Feinanalyse. Aufgrund ihres hohen Optimierungsgrades könne sie für nahezu alle Plattformen und Betriebssysteme angepasst werden, insbesondere mobile Geräte wie Tablets oder Smartphones.

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