Studie aus Ö zeigt:

Fremdenhass auf Facebook und Co. nimmt zu

Web
18.03.2014 10:26
Fremdenfeindlichkeit auf sozialen Medien wie Facebook, Twitter oder YouTube nimmt zu. Augenscheinlich ist dies aber nicht: Viele Seiten erwiesen sich erst auf den zweiten Blick als rassistisch - um nicht gesperrt zu werden und mehr Leute anzusprechen, so eine Studie der Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen.

Rassistische und fremdenfeindliche Inhalte sind demnach am stärksten auf YouTube verbreitet, gefolgt von Facebook und Twitter. Der Linzer Sozial- und Kulturwissenschafter Thomas Philipp erklärt dies damit, dass Facebook im deutschsprachigen Raum sehr streng vorgehe - eindeutig rassistische Seiten würden dort gesperrt, während es YouTube nicht so genau nehme.

In welchem Ausmaß Österreicher von fremdenfeindlichen Seiten angesprochen werden, lasse sich nur schwer sagen, weil nicht alle Nutzer ihren (richtigen) Heimatort angeben. Die Medien-Servicestelle hat sechs "Fallbeispiele" auf Facebook untersucht. Besonders starken Zuspruch stellte sie für die islamophobe Seite "Ja!! zu: Österreich ohne Minarette!!!" fest, mit insgesamt 14.256 "Gefällt mir"-Bekundungen - davon mindestens 1.000 von Österreichern.

Die Facebook-Seite der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) gefiel 265 Personen, die Österreich als Heimatland angegeben haben, "SOS-Österreich" - dessen Inhalte laut Beschreibung "nicht immer politisch korrekt" sind - 408 Österreichern, die Schweizer Seite "Alle kriminellen Ausländer müssen ausgeschafft werden!" 539, "KAR - Kriminelle Ausländer Raus" 121. Die Fans sind relativ jung: Das Durchschnittsalter liegt meist bei 18 bis 24, bei "SOS-Österreich" bei 25 bis 34 Jahren.

Trend zu Pro-Ausländer-Seiten
Die Medien-Servicestelle entdeckte aber auch viele antirassistische Initiativen - allerdings nicht von größeren Organisationen, sondern meist von einzelnen Personen oder Personengruppen. Die meisten Seiten, in deren Namen das Wort "Ausländer" vorkommt, waren positiv konnotiert: 126 Seiten transportierten positive Inhalte, zwei negative, 35 neutrale.

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