Drohen Kündigungen?

Foxconn plant Anschaffung einer Roboter-Armada

Elektronik
14.11.2012 14:04
Der Auftragsfertiger Foxconn steht chinesischen Medienberichten zufolge vor der Anschaffung einer regelrechten Roboter-Armada, die in den riesigen Fabriken des Unternehmens ihren Dienst verrichten soll. Die sagenhafte Zahl von einer Million Robotern soll in den kommenden Jahren montiert werden. Dem Unternehmen zufolge will man damit zwar keine Arbeitnehmer ersetzen, manche Beobachter befürchten trotzdem Massenentlassungen unter den 1,1 Millionen Mitarbeitern, die Foxconn allein im Reich der Mitte beschäftigt.

Informationen des chinesischen Technik-Portals "Techweb" zufolge kosten die Roboter in der Anschaffung rund 25.000 US-Dollar pro Stück – ungefähr das Dreifache dessen, was ein Arbeiter in einer Foxconn-Fabrik pro Jahr verdient.

Derzeit verfügt Foxconn Berichten des Technik-Blogs "SingularityHub" zufolge über rund 10.000 Roboter, bis Ende des Jahres sollen offenbar weitere 20.000 hinzukommen. Bis tatsächlich eine Million Roboter in den Foxconn-Werken steht, wird es zwar noch dauern, die Anschaffung der Maschinen schreite jedoch schnell voran.

Produzieren soll Foxconn die mechanischen Arbeiter selbst, weshalb auch vergleichsweise wenige Informationen über deren technische Eigenheiten bekannt sind. Es dürfte sich jedoch um Montageroboter handeln, wie sie auch von der Automobilindustrie für einfache, sich wiederholende Aufgaben eingesetzt werden.

Massenentlassungen befürchtet
In China fürchten unterdessen manche Beobachter, dass die Roboter die in den Fabriken beschäftigten Arbeiter nicht – wie von Foxconn angegeben – unterstützen, sondern verdrängen werden. "Wenn an einem Fließband zehn Arbeiter beschäftigt werden und man dort Roboter einsetzt, dann bedeutet das, dass diese zehn Arbeiter ihren Job verlieren", sagt Xie Gang, Informatiker an der Taiyuan University of Technology.

Foxconn hat in der Vergangenheit immer wieder Negativschlagzeilen gemacht: Eine Selbstmordserie in den Foxconn-Werken, die Beschäftigung Minderjähriger und Zwangspraktika für Studenten sind nur ein Auszug aus einer langen Liste an unrühmlichen Vorfällen bei Foxconn. Dass das Unternehmen nun vermehrt auf Roboter setzt, könnte somit auch als Reaktion auf die nach den zahlreichen Skandalen steigenden Löhne der Foxconn-Arbeiter gewertet werden.

Der Konzern produziert rund 40 Prozent aller weltweit erhältlichen Unterhaltungselektronik und beschäftigt allein in China 1,1 Millionen Menschen. Zu den Kunden des Unternehmens zählen viele Größen der Elektronikindustrie, darunter bekannte Namen wie Apple, Lenovo, Nintendo, Sony, Samsung, Dell und Toshiba.

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