Mehr Nachteile

Europäer skeptisch gegenüber “Big Data”

Web
19.01.2016 09:30

"Big Data" zählt zu den Hoffnungsträgern der Wirtschaft, doch die Nutzer in Europa stehen dem Sammeln und Auswerten großer Datenmengen überwiegend skeptisch gegenüber. Einer Erhebung des Vodafone Instituts zufolge sehen 51 Prozent der Befragten in der Analyse der Datenmengen aus digitalen Diensten mehr Nach- als Vorteile.

Kritik entzündet sich vor allem an mangelnder Transparenz und geringer Kontrolle über die eigenen Daten. Am ehesten können sich die Menschen in Europa eine positive Nutzung im Gesundheitsbereich vorstellen, ergab die Studie. So gaben 65 Prozent der Befragten an, sich vorstellen zu können, dass ihre Daten für eine bessere Behandlung von Krankheiten gesammelt und ausgewertet werden. 53 Prozent der Befragten wären sogar mit einer nicht anonymisierten Datensammlung einverstanden, sofern dies der eigenen Heilung oder der Heilung anderer zugutekommen würde.

Der Weitergabe persönlicher Daten an Dritte, vor allem zu kommerziellen Zwecken, steht hingegen eine große Mehrheit sehr kritisch gegenüber, unabhängig vom Thema oder der Art der Daten. Gerade einmal zehn Prozent gaben beispielsweise an, kein Problem damit zu haben, wenn ein Shop ihre Daten für Werbezwecke und Marketingaktionen weiterleitet.

Wenig Vertrauen in Institutionen
Nur knapp ein Drittel sieht im Datensammeln prinzipiell Gutes, wobei es länderspezifisch große Unterschiede gibt. Während fast die Hälfte der Iren in Big Data Vorteile sieht, stimmen dem nur 22 Prozent der Franzosen zu. Der Glaube daran, dass private oder auch öffentliche Institutionen mit persönlichen Daten verantwortungsvoll umgehen, ist insgesamt niedrig. Während Gesundheitseinrichtungen (43 Prozent), der Arbeitgeber (36 Prozent) oder Banken (33 Prozent) noch ein etwas höheres Vertrauen genießen, verlassen sich nur wenige Nutzer auf Suchmaschinen (16 Prozent) und Social-Media-Dienstleister (elf Prozent).

Die Studie ist nach Angaben des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation eine der bisher umfangreichsten Studien zum Thema Big Data und Schutz der Privatsphäre. Insgesamt wurden dafür von August bis September 2015 über 8000 Menschen in acht Ländern (Tschechien, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Niederlande, Spanien und Großbritannien) befragt.

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