Android-Dominanz

EU wirft Google Verstoß gegen Kartellrecht vor

Web
20.04.2016 11:46

Die EU-Kommission wirft Google einen Verstoß gegen das Kartellrecht vor. Das Unternehmen nutze seine marktbeherrschende Stellung missbräuchlich aus, indem es Herstellern von Android-Geräten und Mobilfunknetzbetreibern Beschränkungen auferlege, hieß es am Mittwoch aus Brüssel. Damit verfolge Google eine Strategie für Mobilgeräte, um seine beherrschende Stellung bei der Internetsuche auszubauen.

Die Ermittlungen der Kommission hätten den Verdacht ergeben, dass Google durch sein Verhalten den Verbrauchern eine größere Auswahl an mobilen Anwendungen und Dienstleistungen vorenthält, Innovationen anderer Unternehmen bremst und damit gegen die EU-Kartellvorschriften verstößt, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Google widerspricht Kartellvorwürfen
Google selbst sieht das naturgemäß anders. In einer Stellungnahme des Internetkonzerns heißt es: "Android hat zur Entstehung eines breiten und vor allem nachhaltigen wirtschaftlichen Ökosystems geführt, das auf Open-Source-Software und offener Innovation basiert. Wir arbeiten gern weiter mit der Europäischen Kommission zusammen, um deutlich zu machen, dass Android den Wettbewerb fördert und gut für Verbraucher ist."

EU sieht Google-Rivalen benachteiligt
Vestager kritisiert weiters: Die Google-Suche sei auf den meisten in Europa verkauften Android-Geräten vorinstalliert und als Standardsuchdienst bzw. einziger Suchdienst festgelegt. Ferner werde Konkurrenten auf dem Suchmaschinenmarkt auf diese Weise der Marktzugang über konkurrierende mobile Browser und Betriebssysteme versperrt. Außerdem würde den Verbrauchern durch diese Strategie geschadet, weil der Wettbewerb beschränkt und Innovationen bei Mobilgeräten gebremst würden, kritisiert die Brüsseler Behörde.

Marktanteile über 90 Prozent
Die Kommission ist der Auffassung, dass Google auf den Märkten für allgemeine Internetsuchdienste, lizenzpflichtige Mobilbetriebssysteme sowie App-Stores für Android eine beherrschende Stellung innehat - der Internetkonzern verfügt auf jedem dieser Märkte im Europäischen Wirtschaftsraum über einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent. Noch unklar ist derzeit, welche Konsequenzen ein möglicher Kartellrechtsverstoß für Google hätte.

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