Macht missbraucht?

EU-Kartellwächter nehmen Android ins Visier

Elektronik
15.04.2016 11:28

Google ist offenbar nicht genug: Nachdem die EU-Kommission aktuell bereits gegen den Internetkonzern wegen eines möglichen Missbrauchs seiner Marktmacht bei der Online-Suche ermittelt, soll das Verfahren nun auch auf das weltweit dominierende Smartphone-System Android ausgeweitet werden.

Die EU-Behörde habe Google-Kritikern eine Frist von 24 Stunden gestellt, um eventuelle Geschäftsgeheimnisse aus ihren Stellungnahmen zur Wettbewerbslage in dem Markt zu entfernen, berichtete der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.

Nach Informationen der "Financial Times" aus dem Umfeld der Kommission könnte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager die Vorwürfe gegen Google im Zusammenhang mit Android bereits am kommenden Mittwoch öffentlich machen. Ein Sprecher der EU-Kommission wollte am Freitag nicht zu den Berichten Stellung nehmen, weil es um laufende Ermittlungen gehe.

Marktmacht missbraucht?
Die Kommission hatte erste Ermittlungen zur Wettbewerbssituation bei Android vor einem Jahr eingeleitet. Mehrere Unternehmen werfen Google vor, eine marktbeherrschende Position zu missbrauchen, indem der Konzern eigene Dienste prominent auf den Geräten platziere. Android hat laut Analysten einen Marktanteil von über 80 Prozent bei den weltweit verkauften Smartphones.

In Europa werden die weitaus meisten Android-Geräte mit vorinstallierten Google-Diensten verkauft. Das Betriebssystem ist offen und kostenlos, wird aber bei Google entwickelt. Wenn ein Hersteller Google-Dienste auf seinen Android-Geräten anbieten will, muss er eine Lizenzvereinbarung mit dem Konzern abschließen.

Google weist Vorwürfe zurück
Die EU-Kommission ging in ihrem Wettbewerbsverfahren gegen Google bisher vor allem gegen die Situation bei der Shopping-Suche vor. Hier wird dem Konzern vorgeworfen, Suchergebnisse von Wettbewerbern zugunsten eigener Dienste zu benachteiligen. Google weist die Vorwürfe zurück.

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