Von AIM bis WhatsApp

Diese Messaging-Dienste sind am sichersten

Web
08.11.2014 09:00
In Zeiten zunehmender staatlicher Online-Überwachung werben viele Anbieter mit "sicheren" Messaging-Diensten. Doch welche davon sind es auch und schützen die Daten ihrer Nutzer tatsächlich? Die US-Nichtregierungsorganisation Electronic Frontier Foundation hat über 30 solcher Dienste – von AIM über den Facebook-Chat, Apples iMessage und Skype bis WhatsApp – untersucht und verrät anhand einer übersichtlichen Wertungsliste, wo die Stärken, aber auch Schwächen der einzelnen Messaging-Dienste liegen.

Die Enthüllungen Edward Snowdens hätten gezeigt, dass die Regierungen unser digitales Leben ausspionieren und alle Kommunikation "verschlingen", die nicht durch Verschlüsselung geschützt wird, so die Electronic Frontier Foundation (EFF) in einer Mitteilung. Viele Dienste beanspruchten für sich, den Nutzer bzw. seine Daten zu schützen, böten aber entscheidende Funktionen wie eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung oder sicheres Löschen nicht, kritisiert die Organisation.

Für ihre Untersuchung prüften die Bürgerrechtsaktivisten knapp 40 Chat- und Messaging-Dienste, E-Mail- sowie VoIP-Anwendungen auf sieben verschiedene Faktoren, darunter etwa, ob die Kommunikation nicht nur während der Übertragung verschlüsselt ist, sondern auch beim Anbieter, ob sämtliche sicherheitsrelevanten Daten lokal beim Nutzer gespeichert werden oder ob der Programmcode zum Beispiel öffentlich einsehbar und somit relativ gut geschützt vor Bugs, Sicherheitslücken und etwaigen Hintertürchen ist.

Gute Noten für Apples iMessage und FaceTime
Das Ergebnis: Von den insgesamt 39 untersuchten Angeboten punkteten lediglich sieben in allen Kategorien, nämlich ChatSecure, CryptoCat, RetroShare, Signal/Redphone, Silent Phone, Silent Text und TextSecure. Unter den gebräuchlicheren, sprich häufig genutzten Angeboten schnitten laut EFF Apples iMessage und die Videotelefonie-Anwendung FaceTime am besten ab, wenngleich beide "nicht vollständig vor gezielter Überwachung" schützten.

"Ansporn" für Hersteller
Vielen Angeboten – etwa von Google, Facebook, Apples Mail-Anwendung, Yahoos Secret-Chat und WhatsApp – fehlt es laut EFF an einer sicheren Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, andere Plattformen wie QQ, Mxit oder die Desktop-Version des Yahoo Messenger seien sogar gänzlich unverschlüsselt, kritisierte die Organisation. Mit ihrer "The Secure Messaging Scorecard", in der alle Ergebnisse der Untersuchung übersichtlich aufgeschlüsselt sind, hoffen die Aktivisten daher nun, die Anbieter zu mehr Sicherheit anzuspornen.

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