Aufruhr im Advent

Deutschland: Hunderte Amazon-Mitarbeiter streikten

Web
08.12.2014 18:09
Mitten in der Vorweihnachtszeit haben Teile der Belegschaft des Versandhändlers Amazon am Standort Bad Hersfeld und in Leipzig am Montag erneut die Arbeit niedergelegt. Ein drohendes Pakete-Chaos aufgrund des Streiks sieht man bei Amazon allerdings nicht: "Die überwältigende Mehrheit der Mitarbeiter arbeitet regulär und sehr engagiert", betonte der Konzern. Die Gewerkschaft will jedoch weiter Druck machen.

Rund 300 Beschäftigte hätten seit Mitternacht im Verteilzentrum in Bad Hersfeld in Hessen die Arbeit niedergelegt, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft ver.di sagte. Am größten deutschen Standort beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft im Tagesverlauf 500 Mitarbeiter.

Am Nachmittag legten dann rund 200 Beschäftigte in Leipzig die Arbeit bis zum Ende der Spätschicht nieder. Amazon bilanzierte, dass an beiden Standorten rund 800 Mitarbeiter dem Streikaufruf gefolgt seien. Die Mehrheit der Beschäftigten habe gearbeitet, betonte der US-Konzern.

Weitere Streikwellen im Weihnachtsgeschäft erwartet
Laut Gewerkschaft soll am Dienstag zum Normalbetrieb übergegangen werden. Ob in den nächsten Tagen an anderen Standorten zu weiteren Ausständen aufgerufen wird, ließ ver.di vorerst offen. Amazon muss jedenfalls laut Beobachtern mit weiteren Protesten im wichtigen Weihnachtsgeschäft rechnen: "Solange Amazon den Beschäftigten den Respekt und Schutz durch Tarifverträge verweigert, werden wir den Druck aufrechterhalten", kündigte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger an. Mit den Weihnachtsangeboten sei der Arbeitsdruck noch einmal deutlich angestiegen.

Wunsch nach Tarifverhandlungen
Die Gewerkschaft versucht seit mehr als einem Jahr, den Online-Versandhändler mit Streiks zu Tarifverhandlungen zu bewegen. Ziel sind die Bedingungen des Einzelhandels. Amazon lehnt das ab und sieht sich selbst als Logistiker. Das Unternehmen beschäftigt an deutschlandweit neun Standorten mehr als 9.000 Mitarbeiter.

Auch wenn man bei Amazon derzeit versucht zu beruhigen - sollte es zu weiteren Protestmaßnahmen der Gewerkschaft kommen, könnte das den Paketversand in der Vorweihnachtszeit durchaus bremsen. Denn knapp die Hälfte der Europäer beginnt mit der Suche nach Geschenken erst in der letzten Woche vor Weihnachten, wie eine MasterCard-Studie ergab.

Ihre Meinung zählt: Haben sie schon alle Weihnachtsgeschenke? Das Voting finden Sie in der Infobox.

94 Prozent der Österreicher glauben, dass es am wichtigsten ist, ein persönliches Geschenk zu machen, geht aus einer aktuellen MasterCard-Untersuchung hervor, für die mehr als 15.000 Personen in 17 Ländern befragt wurden. Laut einer Befragung von eBay.at kauft der durchschnittliche Österreicher sechs Weihnachtsgeschenke - der Einkauf im Internet nimmt dabei ständig zu.

Unter den Christbäumen werden auch heuer am häufigsten Gutscheine zu finden sein, gefolgt von Spielwaren, Büchern, Parfümeriewaren, Kleidung und Multimediaartikeln.

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