"Halolujah!"

Der Master Chief feiert mit “Halo 4” sein Comeback

Spiele
02.11.2012 15:29
Fünf Jahre ist es her, dass "Halo"-Fans zum letzten Mal in die Rolle des Master Chief schlüpfen konnten. Nun kehrt der Spartaner zurück. Der vierte Teil der erfolgreichsten Shooter-Serie für die Xbox 360 bringt jedoch noch eine weitere Neuerung mit sich: Für die Entwicklung zeichneten erstmals nicht die "Halo"-Schöpfer von Bungie verantwortlich, sondern die 2007 von Microsoft gegründete Spieleschmiede 343 Industries, die damit nicht nur ihren mehr als gelungenen Einstand feiert, sondern zugleich den Grundstein für eine weitere "Halo"-Trilogie legt.

Etwas unsanft wird der Master Chief in "Halo 4" aus seinem jahrelangen künstlichen Tiefschlaf geweckt, in welchen er sich am Ende des Vorgängers begeben hatte. Die Probleme sind in der Zwischenzeit leider nicht weniger geworden: Die Allianz treibt noch immer ihr Unwesen, hinzu kommen einen neue, weitaus gefährlichere Bedrohung sowie erste Anzeichen von Altersschwäche bei Cortana, jener künstlichen Intelligenz, die dem Master Chief von Anfang an zur Seite stand.

Ohne groß vorwegzugreifen: Am Ende geht es wieder einmal darum, die Menschheit zu retten. Im Mittelpunkt der für Einsteiger sicherlich nur schwer nachvollziehbaren Hintergrundgeschichte steht dabei jedoch die durchaus spannende Frage, was den Menschen von der Maschine unterscheidet. Zugleich lassen die aufwendig gerenderten Zwischensequenzen auch etwas tiefer hinter das Visier und somit in die Persönlichkeit des Master Chief blicken, was vor allem Fans erfreuen dürfte, die die Abenteuer des Spartans auch in Büchern oder Comics mitverfolgt haben.

Rasanter Mix
In spielerischer Hinsicht bleibt "Halo 4" trotz neuer Entwickler seinen Wurzeln treu. Abermals wird auf einen ebenso abwechslungsreichen wie rasanten Mix aus Shooter-Passagen und solchen, in denen von unterschiedlichsten Fahrzeugen zu Lande und in der Luft Gebrauch gemacht werden darf, gesetzt. Zu Warthog, Ghost, Wraith, Pelican oder Banshee gesellt sich dabei unter anderem der Mantis, ein mechanischer Kampfdroide.

Neuerungen gibt es selbstverständlich auch bei den Waffen: Zehn neue Schießprügel, darunter vor allem jene einer neuen außerirdischen Spezies namens Prometheaner, haben nebst diversen Ausrüstungsgegenständen den Weg ins Spiel gefunden. Letztere, darunter ein automatisches Geschütz, ein Schutzschild oder die Möglichkeit, sich per Hologramm zu spiegeln und das gegnerische Feuer von sich weg zu lenken, retten dem Master Chief das ein ums andere Mal die Haut.

Wem der gut acht bis zehn Stunden währende Actiontrip dadurch zu leicht erscheint, kann neben einer Anpassung des Schwierigkeitsgrades auch wieder auf die bekannten Schädel zurückgreifen und so einzelne Parameter im Spiel zu seinen Ungunsten verändern. Die Option "Blind" etwa blendet Arme und Waffen sowie das Fadenkreuz des Master Chief aus.

Umfangreicher Multiplayer
Wer die Herausforderung sucht, wird zudem im gewohnt umfangreichen Multiplayer fündig. Neben einem Koop-Modus für bis zu vier Spieler wartet "Halo 4" mit vielen bereits bekannten sowie einigen neuen Kriegsspielen auf, in denen sich die Spieler in Teams von unterschiedlicher Größe miteinander messen können, um ihren Rang zu verbessern und so schließlich in der Stufe aufzusteigen. Neu ist hierbei neben Verbesserungen unter anderem beim Match-Making, dass ab Stufe 50 eine Spezialisierung des Charakters möglich ist, was etwa Vorteile im Umgang mit Waffen, Ausrüstungsgegenständen oder Fahrzeugen mit sich bringt.

Neuer Missions-Nachschub
Ebenfalls neu ist der sogenannte "Spartan Ops"-Modus, der quasi ein Spiel im Spiel darstellt und wahlweise alleine oder kooperativ bestritten werden kann. Spieler schlüpfen hier in die Rolle eines Spartans und müssen bestimmte Spezialeinsätze absolvieren, die in eine Story eingebettet und dementsprechend mit Zwischensequenzen angereichert sind. Mit den hierbei gewonnenen Erfahrungspunkten lassen sich neue Waffen, Gegenstände und andere Extras freischalten. Der Clou aber ist: Jede Woche kommen via Xbox Live fünf neue Spezialeinsätze hinzu, die ersten 50 Missionen sind für Gamer kostenlos erhältlich, wodurch für ausreichend Nachschub nach der Kampagne gesorgt sein sollte.

In der Schmiede besteht darüber hinaus weiterhin die Möglichkeit, eigene Multiplayer-Maps zu entwerfen, wofür nun unter anderem neue Designs zur Verfügung stehen. Außerdem wurde die Bedienung verbessert. Geblieben ist zu guter Letzt auch der Kinosaal, in dem Spieler Aufzeichnungen ihrer besten Matches ansehen und mit anderen Freunden teilen können.

Der Master Chief sieht erwachsen aus
Hinsichtlich der Präsentation gibt es an "Halo 4" praktisch nichts zu bemängeln: Nie zuvor sahen der Master Chief und seine Kollegen besser aus. Im Vergleich zu "Halo Reach" fällt der Look noch einmal eine Spur erwachsener und düsterer aus, wodurch sich die Serie zumindest optisch endgültig von ihren Anfängen emanzipiert hat. Insbesondere die Außenlevels, vor allem jene im Dschungel, bieten eine bislang vom Spiel nicht gekannte Detailfülle. Musikalisch unterlegt wird die gebotene Action von einem gewohnt filmreifen Soundtrack, welcher insbesondere das mystische Element des jüngsten "Halo"-Sprosses besonders zur Geltung bringt.

Fazit: Mehr Action, mehr Inhalt, mehr Umfang - "Halo 4" hat gegenüber seinem direkten Vorgänger in jederlei Hinsicht mehr zu bieten. Die anfängliche Skepsis der Fans, das neue Entwicklerstudio könnte mit lieb gewonnenen Traditionen brechen, erweist sich als unbegründet. Der Master Chief ist ganz der alte geblieben, macht aber dennoch vieles besser: Die Story ist tiefgründiger und dramatischer inszeniert denn je, die Grafik opulenter, der Look insgesamt erwachsener. Wohl am erfreulichsten für Gamer aber ist: Es gibt reichlich zu erleben - nicht nur, aber vor allem online, wo mit dem "Spartan Ops"-Modus eine Art zweite Kampagne darauf wartet, in Angriff genommen zu werden.

Plattform: Xbox 360
Publisher: Microsoft
krone.at-Wertung: 9/10

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)
(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
Kreuzworträtsel (Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)



Kostenlose Spiele