Seltener Einblick

Das unterrichtet Apple an seiner Geheimuniversität

Elektronik
11.08.2014 14:28
Apple ist für seine Geheimniskrämerei bekannt, wenn es um Interna aus dem Unternehmen oder gar neue Produkte geht. Nur selten kommt es vor, dass Details aus dem Innenleben des iPhone-Konzerns ans Tageslicht kommen. Der US-Zeitung "New York Times" ist es nun gelungen, einen Einblick in Apples Firmen-Uni "Apple University" zu gewinnen. Demnach vergleicht sich das Unternehmen dort mit Picasso und versucht, Mitarbeiter zugekaufter Unternehmen mit Kursen an die Apple-Kultur heranzuführen.

Die Vortragenden an der Apple University rekrutiert das Unternehmen dem Bericht zufolge an bekannten US-Eliteunis wie Yale, Harvard, Stanford oder der Technikuniversität MIT. Ganzjährig bieten sie direkt am Apple-Campus in Cupertino in eigenen Hörsälen Kurse für die Unternehmenselite an.

Trapezförmige Hörsäle mit hohen Stühlen
Die Hörsäle sollen einer eigenen Designphilosophie folgen, trapezförmig aufgebaut und mit extrahohen Stühlen versehen sein, damit die Mitarbeiter einen möglichst guten Blick auf den Vortragenden haben.

Unterrichtet wird an der Apple University vieles. In einigen Kursen setzt man sich mit Geschäftsentscheidungen der Vergangenheit auseinander und diskutiert die Beweggründe und Folgen von Strategien wie jener von Steve Jobs, Apples iPod und iTunes auch für Windows-Nutzer zugänglich zu machen.

Kurse integrieren Mitarbeiter von Zukäufen
Andere Kurse an der Apple University richten sich direkt an die Mitarbeiter und Verantwortungsträger zugekaufter Unternehmen. In den Kursen wird ihnen die Apple-Unternehmenskultur nähergebracht, zudem lernen sie dort, wie sie die Ressourcen und Talente ihrer Firmen optimal in Apple integrieren.

Geplant sei ein solcher Kurs auch für Mitarbeiter des jüngst zugekauften Kopfhörerherstellers Beats, heißt es in dem Bericht. Es ist also durchaus möglich, dass Beats-Gründer Dr. Dre möglicherweise demnächst einen Kurs an der Apple University belegen wird.

Kurse lehren Design und Kommunikation à la Apple
Besonderes Augenmerk legt man in der Apple University außerdem auf die Themen Design und Kommunikation. In eigenen Kursen unterrichtet Randy Nelson, der zuvor schon die hauseigene Uni des von Steve Jobs gegründeten Animationsstudios Pixar leitete, wie man bei Apple Design kommuniziert. Dabei soll Nelson mitunter Vergleiche zum Künstler Picasso herstellen.

Der hatte schon Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit einer Reihe von Zeichnungen eines Stiers gezeigt, dass man eine Sache auf verschiedene Arten darstellen kann: entweder natürlich und detailliert oder abstrakt und sich auf die wesentlichen Linien besinnend. Apple nimmt für sich in Anspruch, die zweite Vorgehensweise zu wählen und seine Botschaften so unter die Leute zu bringen.

Diese Apple-Leitidee zeigt Nelson Studenten der Apple University offenbar auch anhand von Anschauungsmaterial. Bei einer Vorlesung soll er den Studenten zum Vergleich die Fernbedienungen von Apple TV und einer Google-TV-Box vorgelegt haben. Jene von Apple hatte lediglich drei Tasten, jene des Konkurrenzgeräts 68. Nelsons Schlussfolgerung: Bei Apple gebe man den Nutzern nur das, was sie brauchen. Bei der Konkurrenz das, was sich die Ingenieure wünschen.

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