"Sind selbst Opfer"

China weist Hacker-Vorwürfe aus den USA zurück

Web
20.02.2013 13:28
Chinas Verteidigungsministerium hat die von einer US-Sicherheitsfirma erhobenen Hacker-Vorwürfe scharf zurückgewiesen. Die Beschuldigung, das chinesische Militär stehe hinter einer Serie von Cyberattacken auf US-Unternehmen, sei wissenschaftlich falsch und daher unseriös, erklärte das Verteidigungsministerium in Peking.

"Der Bericht enthält keinerlei technischen Nachweis, da er nur auf der Anbindung von IP-Adressen beruht, um zu dem Schluss zu kommen, dass die Hackerangriffe aus China stammen", heißt es in der im Internet veröffentlichten Erklärung. "Jeder weiß, dass der Einsatz von angeeigneten IP-Adressen für Hackerattacken fast täglich geschieht." Bereits zuvor hatte das chinesische Außenministerium die Belege angezweifelt und betont, Chinas Regierung lehne Cyberattacken ab.

US-Firma verdächtigt chinesisches Militär
Das auf Computersicherheit spezialisierte US-Unternehmen Mandiant hatte einen Bericht vorgelegt, demzufolge die abgeschottete Militäreinheit 61398 mit Sitz in Shanghai (siehe Infobox) ununterbrochen Angriffe auf viele Industriezweige verübt habe.

Dabei seien mehrere Hundert Terabyte an Datenmaterial von mindestens 141 Organisationen aus verschiedenen Branchen, vor allem in den USA, gestohlen worden. Ein Sprecher von US-Präsident Barack Obama sagte, die USA hätten wiederholt Sorgen über Cyberdiebstahl gegenüber der höchsten Ebene der chinesischen Regierung, einschließlich des Militärs, geäußert.

China: Selbst Opfer von Hackerangriffen aus den USA
Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums erklärte dazu lediglich: "China und die USA haben die Kommunikation über das wichtige Thema beibehalten." Nach Angaben des Verteidigungsministeriums ist China selbst Opfer einer "erheblichen Zahl" von Hackerangriffen aus den USA geworden. "Wir nehmen das aber nicht als Grund, um die Vereinigten Staaten zu kritisieren."

Nach Angriffen auf die "New York Times" und das "Wall Street Journal" war zuletzt auch Facebook Ziel von Computerhackern. Beide Zeitungen gingen von Cyberattacken aus China aus. Auch beim Angriff auf das Online-Netzwerk hatten Experten zunächst chinesische Hacker im Verdacht, tendieren nun jedoch zu osteuropäischen Cyberkriminellen. Kürzlich teilte zudem Apple (siehe Infobox) mit, von den selben Hackern heimgesucht worden zu sein, die auch Facebook ausspionieren wollten. Die vermehrten Vorfälle riefen bereits Obama auf den Plan, der per Dekret einen besseren Schutz wichtiger US-Internetseiten vor Cyberattacken anordnete.

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