Schutz vor Hackern:

Bürger vertrauen weder Regierung noch Firmen

Web
07.08.2015 10:32
Immer wieder machen Nachrichten über Hackerangriffe sowie Datenklau in großem Stil die Runde. Entsprechend gering ist die Zuversicht der Menschen, dass Unternehmen und Regierung ihre Computersysteme schützen können.

Menschen in Deutschland trauen es der Regierung und Unternehmen nicht zu, Hackerangriffe zu verhindern. Nur drei Prozent der Befragten waren in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov "sehr zuversichtlich", dass die Regierung Hackerangriffe auf Computersysteme verhindern könne. 70 Prozent waren dagegen "eher nicht" oder "gar nicht zuversichtlich", dass der Regierung die Abwehr digitaler Attacken gelingen würde.

Auch Firmen wird nicht vertraut
Unternehmen stehen nach Meinung der Befragten nur ein wenig besser da. 64 Prozent sind wenig bis gar nicht zuversichtlich, dass Wirtschaftsfirmen Hacker aus ihren Computersystemen heraushalten können. Immerhin knapp jeder Vierte (23 Prozent) traut den Firmen das zu. Die Meinungsforscher von YouGov befragten 1153 Menschen online.

Das geringe Vertrauen rührt möglicherweise auch daher, dass immer wieder spektakuläre Hacker-Fälle bekannt werden. Regelmäßig kommt es vor, dass Online-Dienste die Kontrolle über Zugangsdaten oder private Informationen ihrer Kunden verlieren. In solchen Fällen gelingt Hackern oft über schlecht gesicherte Datenbanken der Einstieg. Meist stecken kriminelle Motive wie Identitätsdiebstahl dahinter.

Hacker arbeiten immer professioneller
Anders sieht es bei Angriffen auf staatliche Seiten oder Unternehmen aus. Hier werden die Techniken immer ausgefeilter, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Hacker versuchten etwa, E-Mails mit Schadsoftware so vorzubereiten, dass sie aussehen, als kämen sie von echten Geschäftspartnern. Über kleinere Zuliefer-Firmen versuchten Angreifer zudem, in die besser gesicherten Computersysteme von großen Unternehmen vorzudringen, warnen Fachleute.

Auf staatlicher Seite wurde der deutsche Bundestag gezielt gehackt. Das System des Parlaments ist so nachhaltig geschädigt, dass es im August zeitweise ausgeschaltet und erneuert werden muss. Auch die Landesparlamente kämpfen regelmäßig mit Hacker-Angriffen. Allerdings sind diese bei weitem nicht so massiv wie die Attacke auf den Bundestag.

Jüngster Fall eines Hackerangriffs auf eine staatliche Stelle: Mutmaßlich aus Russland stammende Hacker haben das Netzwerk des Generalstabs der US-Armee angegriffen und lahmgelegt. Die Angreifer sollen massenhaft sensible Daten aus dem Pentagon-Netzwerk entwendet haben.

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