Wiegt 440 Gramm

Badewannen-Tablet Sony Xperia Z2 im Praxistest

Elektronik
21.04.2014 09:00
Mit dem wasserdichten Xperia Tablet Z2 hat Sony die nächste Runde im Wettrüsten der Leichtgewicht-Tablets eingeläutet. Gerade einmal 440 Gramm wiegt das neue, mit Android 4.4 ausgestattete, High-End-Tablet der Japaner. Trotz potentem Innenleben unterbietet Sony damit in puncto Gewicht sogar Apples extraleichtes iPad Air. Ob das für den Einsatz in der Badewanne geeignete Xperia-Tablet auch abseits des bloßen Gewichts überzeugt, haben wir ausgiebig getestet.

Sonys Xperia Tablet Z2 setzt nicht nur in puncto Gewicht neue Maßstäbe, sondern auch bei der Hardware-Leistung. Mit einem 2,3 Gigahertz schnellen Snapdragon-801-Vierkerner verrichtet im Tablet der gleiche High-End-Chip seinen Dienst wie in Sonys kommendem Smartphone-Flaggschiff Xperia Z2 (siehe Infobox).

Auch das Grafikmodul ist das Gleiche: ein Adreno 330. Der Arbeitsspeicher ist üppige drei Gigabyte groß, intern bietet das Tablet je nach Variante 16 oder 32 Gigabyte Flash-Speicher. Wer mehr braucht, kann bis zu 64 Gigabyte große microSD-Karten verwenden.

Mehr als genug Power für den Alltag
Im Praxistest ließ dieses Innenleben keine Wünsche offen. Durch den flotten Prozessor reagiert das Interface von Android 4.4 jederzeit flüssig und Apps starteten rasant, durch den großen Arbeitsspeicher kam das Gerät im Test auch bei mehreren gleichzeitig geöffneten Apps nicht ins Stocken.

3D-Games, die hohe Anforderungen an Prozessor und Grafikmodul stellen, stemmt das Xperia Tablet Z2 mühelos. Und der mittels microSD-Karte erweiterbare Speicher wertet es insbesondere gegenüber der Konkurrenz aus Cupertino gewaltig auf, schließlich ist Speicherplatz gerade auf Tablets, auf denen man auch mal ein Filmchen ansehen will, ein großes Thema.

Full-HD-Display mit kräftigen Farben
Ebenfalls sehr gut ist das IPS-Display in Sonys Tablet-Leichtgewicht. Das bietet satte 1.920 mal 1.200 Bildpunkte auf 10,1 Zoll Diagonale und schafft dank Triluminos-Bildschirmtechnik leuchtende Farben und Kontrastwerte, die schon fast auf OLED-Niveau spielen.

Auf dem Full-HD-Bildschirm sind Fotos, Videos und Websites angenehm scharf, und auch das Lesen von PDF-Dokumenten geht gut von der Hand. Schrift wird klar und ohne störende Treppeneffekte dargestellt. Die maximal mögliche Bildschirmhelligkeit ist hoch und sollte bis zu einem gewissen Grad auch die Tabletnutzung im Freien ermöglichen, das kratzfeste Glas vor dem Display spiegelt bei Sonneneinstrahlung aber. Die Blickwinkelunabhängigkeit passt.

Kameraleistung nur mittelprächtig
Das Sony-Tablet bietet zwei Kameras: eine Frontkamera für Videotelefonie, die mit für die Praxis absolut ausreichenden 2,2 Megapixeln auflöst, und eine Hauptkamera an der Rückseite, die immerhin eine Auflösung von acht Megapixeln schafft.

Berauschend fallen ihre Ergebnisse nicht aus. Bei hellem Tageslicht gelingen zwar passable Schnappschüsse, mehr aber auch nicht. Und wenn das Licht schlecht ist, scheitern die Aufnahmen am fehlenden LED-Blitz. Sie werden im Dämmerlicht schnell unscharf und zeigen darüber hinaus starkes Bildrauschen.

Solide Funkausstattung, LTE-Version, viel Zubehör
Was die Funkausstattung angeht, hinterlässt das Xperia Tablet Z2 einen guten Eindruck. In der Standardvariante wartet es mit schnellem Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.0 und NFC sowie einer Infrarot-Universalfernbedienung auf. Seine Position bestimmt es über den Ortungsdienst GPS oder das russische Pendant GLONASS. Eine teurere Version des Xperia Tablet Z2 mit LTE-Mobilfunkmodem gibt’s auch, dafür werden allerdings Preise im Bereich der 650 Euro fällig. Das Einstiegsmodell mit 16 Gigabyte Speicher kostet rund 490 Euro.

Anschlussausstattung: Ein hinter einer Dichtungsklappe verborgener microUSB-Steckplatz und ein frei zugänglicher Klinkenstecker für Kopfhörer. Magnetische Ladekontakte für das unkomplizierte Aufladen über eine optionale Docking-Station gibt's an der Unterseite. Ebenfalls optional verfügbar sind passende Schutzhüllen – auch mit Tastatur, durch die sich das Tablet bis zu einem gewissen Grad als Arbeitsgerät nutzen lässt. Den Windows-PC ersetzt es softwarebedingt aber nicht.

Elegant designt, wasserfest und sauber verarbeitet
Optisch fügt sich das Xperia Tablet Z2 in die Designphilosophie der Smartphones der Xperia-Z-Reihe und des direkten Tablet-Vorgängers (Test in der Infobox) ein. Das Design ist kantig, das dünne Gerät wird von einem Rahmen im Alu-Look umschlossen. Die Front – der Rahmen rund ums Display könnte für unseren Geschmack etwas dünner sein – ist schwarz und wird von kratzfestem Glas geschützt.

Bei der Rückseite setzt Sony auf matten Kunststoff, der sich im Test als angenehm unempfindlich gegen Fingerabdrücke erwies. Das hat Gewichtsvorteile und ist griffig, wirkt haptisch allerdings nicht so edel wie die Glasrückseite des Smartphone-Pendants oder das Alu-Chassis eines iPad Air. In puncto Verarbeitung haben wir an Sonys neuem Tablet-Leichtgewicht dennoch nichts auszusetzen. Das wasserdichte Gehäuse gibt nirgends nach, zeigte keinerlei Verarbeitungsmängel und überstand im Test auch Ausflüge in die Badewanne durch die fest sitzenden Dichtungen unbeschadet.

Große Stärke: Extrem geringes Gewicht
Neben seinem starken Innenleben die große Stärke des Xperia Tablet Z2: Es ist das leichteste Zehn-Zoll-Tablet am Markt. Die gerade einmal 440 Gramm, die Sonys Tablet-Leichtgewicht auf die Waage bringt, tragen bei 6,4 Millimetern Dicke dafür Sorge, dass es ausgesprochen angenehm zu halten ist.

Selbst bei längeren Surf-Ausflügen ermüdet die Hand, in der man das Gerät hält, kaum. Ähnlich angenehm wie das Sony-Tablet lagen in den vergangenen Monaten nur das iPad Air und Lenovos Yoga-Tablet in unserer Hand, Letzteres schafft dies allerdings nicht durch sein geringes Gewicht, sondern durch die ergonomische Form mit Haltegriff.

Akku hält acht bis neun Stunden
Seinen Strom bezieht das Xperia Tablet Z2 aus einem Lithium-Ionen-Akku mit 6.000 Milliamperestunden Kapazität. Laut Sony soll das für bis zu zehn Stunden Betrieb reichen, in der Praxis kamen wir bei gemischter Nutzung mit WLAN-Surfen, einigen Spielen und YouTube-Videos aber nicht ganz auf diesen Wert.

Die acht bis neun Stunden bei relativ hoher Displayhelligkeit, die an realer Laufzeit zur Verfügung stehen, sind angesichts der dünnen Bauform und des vergleichsweise kleinen Akkus aber dennoch eine stattliche Leistung. Für den Alltagsgebrauch sollte das Gerät damit ausreichend gerüstet sein, tatsächlich könnte man es so sogar einen ganzen Arbeitstag lang benutzen, wenn man mit den für Android verfügbaren Produktivitäts-Apps auskommt. Zwar gibt es ausdauerndere Geräte, die Laufzeit des Tablet Z2 sollte für die allermeisten User aber absolut ausreichen.

Android 4.4 mit Sony-Dreingaben
Bei der Software setzt Sony auf Android in der neuesten Version 4.4. Für eine stattliche App-Auswahl ist dank Googles Play Store also gesorgt. Die Anpassungen der Benutzeroberfläche halten sich im Vergleich zur Software anderer Hersteller in Grenzen. Sony liefert eine Reihe hauseigener Apps für die Medienwiedergabe mit.

Hier sei insbesondere die Walkman-Anwendung zur Musikwiedergabe lobend hervorgehoben. Die spielt nicht nur lokale Inhalte ab, sondern verbindet sich auch anstandslos mit Streaming-Servern im Netzwerk. Das kann nicht jede Musik-App. Apropos Musik: Der Klang der im Tablet Z2 verbauten Boxen ist eher dünn, was uns angesichts des Gehäuses aber nicht wundert. Wo sollten stärkere Lautsprecher auch Platz finden?

Fazit:High-End-Leichtgewicht mit wenigen Schwächen
Mit dem Xperia Tablet Z2 hat Sony das dünnste Tablet am Markt im Angebot, das mit einem Einstiegspreis von günstigstenfalls rund 490 Euro allerdings kein Schnäppchen ist. Für das Gerät sprechen die ergonomischen Vorzüge durch das geringe Gewicht, das starke Innenleben und das wasserfeste Gehäuse, das auch Internet-Surfausflüge in der Badewanne übersteht.

Der erweiterbare Speicher ist ein Plus, ebenso die absolut brauchbare Akkulaufzeit und die Qualität des Bildschirms. Alles in allem hat Sony ein sehr gutes Tablet-Paket geschnürt, bei dem wir bestenfalls den etwas breiten Bildschirmrahmen, die schwachen Lautsprecher und die nur mittelprächtige Kamera bemäkeln können. Ein Fotoapparat ist ein Tablet aber ohnedies nicht.

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