Denn obwohl Daimler mit den neuen Technologien vor allem Unfälle aufgrund von menschlichem Versagen verhindern will, muss die Software in einem Fahrzeug ständig Entscheidungen treffen - im Extremfall womöglich sogar solche über Leben und Tod.
Während ein Fahrer in Gefahrensituationen spontan entscheidet, werden die Grundlagen für eine Auto-Entscheidung schon lange vorher durch die Programmierer gelegt. Und die müssten Klarheit darüber haben, nach welchen Maßstäben die Software in einem theoretischen Fall vorgehen soll, so Hohmann-Dennhardt.
Ein mögliches Konzept ist die Schadensminderung - also ein Vorgehen, nach dem sich das Fahrzeug für den geringsten insgesamt auftretenden Schaden entscheidet. Doch schon solche vermeintlich logischen Grundlagen werfen sofort tiefgreifende ethische Fragen auf.
Zum Beispiel, ob und wie ein Programm abwägen kann, welche Verkehrsteilnehmer stärker zu schützen sind. Da gebe es Fälle, "an denen man lange diskutieren sollte", sagte die frühere Richterin am Bundesverfassungsgericht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.