Projekt aus Wien

Automatischer Fake-Check für Online-Videos kommt

Web
15.12.2015 11:32

Eine Art automatisches Echtzeitzertifikat für Amateur-Videos soll es Medien künftig erleichtern, die Echtheit solcher oft mit Smartphones am Ort des Geschehens gemachten Aufnahmen einzuschätzen. Im Rahmen des von der EU geförderten Projekts "InVID - In Video Veritas" arbeiten Partner aus Österreich, Spanien, Frankreich, Griechenland und Deutschland an einer Software-Lösung.

In Medien werden mittlerweile häufig von Amateuren aufgenommene Videos von Ereignissen verwendet. Dies birgt die Gefahr, einer Fälschung aufzusitzen. Im Rahmen des Projekts, an dem auch die Modul-Privatuniversität Vienna und die Wiener Technologiefirmen webLyzard technology und APA-IT beteiligt sind, soll das oft aufwendige Filtern solcher "User Generated Videos" (UGVs) verkürzt und die professionelle Klärung von Nutzungsrechten mit den Urhebern erleichtert werden.

"InVID wird quasi ein Echtheitszertifikat für UGVs ausstellen. So können sich Sendeanstalten, Nachrichtenagenturen, Zeitschriften, Herausgeber sowie Web-Anbieter auf die Authentizität des verfügbaren Materials verlassen", erklärte Lyndon Nixon vom Department für New Media Technology in einer Aussendung der Privatuni. Ob die Landschaft in der Umgebung, die Tageszeit, die Kleidung oder andere Inhalte des Videos zu dem jeweiligen Ereignis passen und ob es Anzeichen für Manipulationen der Bilder gibt, soll von der neuen Software-Lösung (vor-)eingeschätzt werden.

Software sucht automatisch nach Urhebern
Ebenso automatisch soll die Suche nach Informationen darüber erfolgen, wer das Video aufgenommen hat sowie ob und wie der Urheber kontaktiert werden kann. Gesucht wird auch nach ähnlichen Bildern von dem Ereignis im Internet und inwieweit darüber schon in Sozialen Medien diskutiert wird. Um vertrauenswürdige Quellen im Internet aufzuspüren, haben Nixon und seine Kollegen bereits eine Art "Lügendetektor des Internets" entwickelt, der auch in dem Projekt zu Einsatz kommen wird.

Neben der österreichischen APA sind mit der "Deutschen Welle" und der französischen Nachrichtenagentur Agence France Presse (AFP) zwei weitere Nachrichtenorganisationen beteiligt. In das über zwei Jahre laufende Vorhaben werden laut der Aussendung mehrere Millionen Euro an EU-Geldern fließen.

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