"Nichts mehr heilig"

Ausgerechnet Bibel-Apps stehlen unsere Daten

Elektronik
23.12.2015 11:53

Cyberkriminellen ist offenbar nichts mehr heilig. Zu diesem Schluss kommt der Sicherheitsspezialist Proofpoint nach einer Analyse von Tausenden Apps auf Schadsoftware. Besonders häufig versteckt wurde diese nämlich in Bibel-Apps. Fazit der Experten: Man sollte sich auch bei Apps nicht von Äußerlichkeiten täuschen lassen.

Das Unternehmen analysierte 38.000 mobile Apps aus den Kategorien Glücksspiel, Taschenlampen und Heilige Schrift und stellte dabei fest, dass dem Erscheinungsbild nicht uneingeschränkt getraut werden kann. Eine alarmierende Anzahl der Apps stehlen Daten, verfolgen die Standorte der Benutzer nach, greifen auf Kontakte zu und tätigen sogar unerlaubte Anrufe.

Bibel-Apps enthielten einen vergleichsweise hohen Anteil an schadhaftem Code und waren mit 3,7 Prozent oder 26 von 5600 Apps Spitzenreiter unter allen Kategorien. Eine der beliebtesten Bibel-Apps sendete Daten an gleich 16 Server in drei verschiedenen Ländern, las die SMS-Nachrichten der Benutzer, das Adressbuch sowie Geräte- und Telefondaten aus, versuchte mit anderen Apps zu interagieren und nahm sogar Telefonanrufe vor.

Schwacher Trost für bibeltreue Christen: Ein ähnliches Verhalten stellte Proofpoint auch bei Koran-Apps fest. Eine der zehn meist geladenen Apps in dieser Kategorie identifizierten die Spezialisten eindeutig als Riskware, die sich selbst als Boot-App installierte und mit 31 Servern kommunizierte, um unter anderem Nachrichten des Benutzers oder dessen GPS-Standort weiterzugeben.

Sogar etwas so scheinbar Gewöhnliches wie eine Taschenlampen-App kann Schadcode hosten und Benutzerdaten an die Besitzer der App senden. Von den 5600 untersuchten Anwendungen empfingen mehr als 678 Server in 28 Ländern aktiv Daten von diesen Apps. Von den untersuchten 23.000 Glücksspiel-Apps wiesen fast 14 Prozent ein riskantes Verhalten auf, wie etwa die alarmierend umfangreiche Kommunikation mit externen Servern. Insgesamt gingen Benutzerdaten an mehr als 1.800 Server in 41 Ländern.

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