Herzprobleme?

Assange will Botschaft in London “bald” verlassen

Web
18.08.2014 13:14
WikiLeaks-Gründer Julian Assange könnte sich nach zwei Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London den britischen Behörden stellen. "Ich werde die Botschaft bald verlassen", sagte Assange bei einem Medientermin am Montagvormittag. Laut britischen Medien leidet der Internetaktivist an Herzproblemen, einem chronischen Lungenleiden und gefährlich hohem Blutdruck.

Sein zweijähriges Exil in der Botschaft habe seiner Gesundheit nicht gutgetan, sagte Assange. Er beklagte sich unter anderem darüber, dass er nur etwa eine Stunde pro Tag Bewegung habe machen können, sowie über mangelndes Sonnenlicht.

Mehr Fragen als Antworten
Über genauere Gründe für seinen Schritt, die Botschaft zu verlassen, machte er keine Angaben. Auch auf einen Zeitplan wollte sich Assange nicht festlegen, mehr als "soon" (bald) war ihm nicht zu entlocken. Der "Guardian" schreibt, die "seltsame" Pressekonferenz habe mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet.

Laut der "Guardian"-Korrespondentin vor Ort bedeutet "bald" frühestens am Dienstag, in den kommenden Stunden werde Assange im Botschaftsgebäude bleiben. WikiLeaks-Sprecher Kristin Hrafnsson habe mitgeteilt, dass der Australier bereit sei, "jederzeit" zu gehen, sobald ihm von Großbritannien freies Geleit zugesichert werde. Sein Koffer sei gepackt. Gleichzeitig dementierte Hrafnsson, dass sich Assange der Polizei stellen wolle.

Überstellung von Schweden in die USA droht
Assange ist mit Vergewaltigungsvorwürfen aus Schweden konfrontiert. Die Staatsanwaltschaft in Stockholm fordert die Auslieferung des 43-Jährigen wegen des Verdachts auf Vergewaltigung und sexuelle Belästigung. Der Australier hatte die Vorwürfe stets bestritten und als politisch motiviert dargestellt: Er fürchtet, bei einer Auslieferung von Schweden an die USA überstellt zu werden (siehe Infobox).

Die von Assange gegründete Enthüllungsplattform WikiLeaks hatte durch die Veröffentlichung geheimer Informationen zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie von rund 250.000 vertraulichen Diplomatendepeschen den Zorn der US-Regierung auf sich gezogen. Die USA haben bisher allerdings kein Auslieferungsgesuch für Assange gestellt.

Ecuador hält weiter schützende Hand über Assange
Ecuadors Außenminister Ricardo Patino, der neben Assange an der Pressekonferenz teilnahm, rief dazu auf, eine politische Lösung zu finden. "Diese Situation muss ein Ende haben", sagte er. Gleichzeitig versicherte der Minister, dass Assange weiterhin den Schutz Ecuadors genieße.

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