Brisanter Angriff

Anonymous stellt gehacktes FBI-Telefonat ins Netz

Ausland
04.02.2012 10:13
Hacker haben eine Telefonkonferenz zwischen Ermittlern des FBI und Scotland Yard mitgeschnitten. Anonymous stellte die fast 17-minütige Aufnahme dann ins Internet (siehe Video). Das FBI bestätigte die Echtheit des Gesprächs, in dem sich die Beamten unter anderem über ein Vorgehen gegen Anonymous und andere Gruppen austauschen. Bisher ist ungeklärt, wie sich die Hacker Zugriff verschafft haben.

Noch vor wenigen Tagen erklärte FBI-Chef Robert Mueller, dass Cyber-Attacken gegen Regierungen und Unternehmen eine der größten Bedrohungen der kommenden Jahre sein werden. Jetzt wurde seine Behörde selbst zur Zielscheibe von Hackern.

Die Ermittler von FBI und Scotland Yard diskutieren bei der nun auf YouTube veröffentlichten Telefonkonferenz über die Hackergruppen Anonymous, Lulzsec und deren gemeinsames Projekt "Operation Antisec". Thema sind u.a. die Gerichtstermine mehrerer Verdächtiger, darunter zweier britischen Teenager, die im vergangenen Jahr wegen Hackervorwürfen festgenommen worden waren.

Während des Telefonats bitten die US-Ermittler zudem ihre britischen Kollegen, während der Verhöre der Verdächtigen anwesend sein zu dürfen. Die Mitarbeiter von Scotland Yard reagieren verhalten und erklären, dass dies eigentlich nicht üblich sei – man werde aber schauen, was sich machen lasse. Das Gespräch soll am 17. Jänner aufgenommen worden sein.

Auch E-Mail-Einladung ins Netz gestellt
Auch das E-Mail, in dem zu der Konferenz eingeladen wurde, stellten die Internetaktivisten ins Netz. Die US-Bundesbehörde bittet darin Kollegen in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und anderen europäischen Ländern um die Teilnahme an dem Telefontermin, um die fortlaufenden Ermittlungen in Zusammenhang mit Anonymous, Lulzsec und anderen verbündeten Gruppen zu diskutieren.

Das FBI hat den Hacker-Angriff mittlerweile bestätigt. "Die Dateien wurden illegal beschafft", sagte Sprecher Tim Flanelly gegenüber US-Medien. "Die Ermittlungen wurden bereits eingeleitet." Wie sich Anonymous Zugang zu den brisanten Daten verschafft hat, ist jedoch bislang unbekannt. Der US-Bundesbehörde zufolge haben die Internetaktivsten das Zugangspasswort in einem E-Mail abgefangen und sich so in die Telefonkonferenz zugeschalten.

Bislang brisanteste Aktion gegen FBI
Das Hackerkollektiv bezeichnete das illegale Mithören auf dem Internet-Kurznachrichtendienst Twitter als "OP Infiltration". Anonymous veröffentlicht bereits seit Mitte 2011 im Zuge der Aktion "Fuck FBI Friday" geheime Daten der US-Bundesbehörde. Die Veröffentlichung des Telefonkonferenz-Mitschnitts stellt jedoch die bislang brisanteste Aktion dar.

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