Google X

An diesen Projekten arbeitet Google im Geheimlabor

Elektronik
17.01.2014 14:43
In Googles geheimnisumwittertem Forschungslabor Google X arbeitet der Internetkonzern unter der Leitung von Mitgründer Sergey Brin an rund hundert Zukunftsprojekten. Es liegt ganz in der Nähe des zentralen Google-Campus im kalifornischen Mountain View. Woran genau man dort forscht, erfahren Sie in diesem Special zum Google-Labor.

Die "New York Times" beschreibt die Anlage als Labor, in dem Roboter frei herumlaufen, Teller an das Internet übermitteln, was man gerade isst, und Kühlschränke stehen, die selbstständig Lebensmittel im Netz nachbestellen. Zukunftsmusik also. Einige Projekte sind aber schon weiter gediehen. Hier die Übersicht:

Projekt 1: Google Glass
Googles Datenbrille wird in kleinen Stückzahlen von Testnutzern und Software-Entwicklern ausprobiert. Über ein in das Glas integriertes virtuelles Display hat der Brillenträger ständigen Kontakt zum Internet. Er kann sich E-Mails ansehen oder vorlesen lassen, Fotos und kleine Videos von dem, was er gerade sieht, aufnehmen, navigieren oder über Spracheingabe bei Google suchen. Auch Nachrichtendienste sind geplant. In Kalifornien wird derzeit geklärt, ob solche Datenbrillen im Straßenverkehr zugelassen werden sollen.

Projekt 2: Selbstfahrende Autos
Auch an eigenständig fahrenden Fahrzeugen tüftelt Google in seinem Forschungslabor seit Längerem, aktuell unter der Leitung des deutschen Wissenschaftlers Sebastian Thrun, der auch Googles Street View miterfunden hat. Tausende Meilen sind die Fahrzeuge bereits unfallfrei in entlegenen Gebieten in Kalifornien und Nevada gefahren. Denkbar wären in Zukunft auch Taxis, die ohne Chauffeur die Menschen auch in Städten von A nach B transportieren.

Projekt 3: Projekt Loon
Mit einem Netzwerk aus Ballons, die sich mehr als 30 Kilometer über der Erde in der Stratosphäre bewegen, will Google künftig in allen entlegenen Winkeln der Welt einen Internetzugang gewährleisten. Spezielle Antennen sollen dabei Kontakt zu einem der miteinander verbundenen Ballons aufnehmen und das Signal dann bis zur nächsten Basisstation weiterleiten.

Projekt 4: "Smarte" Kontaktlinsen
Von der "smarten Kontaktlinse" hat Google einen ersten Prototypen fertiggestellt. Die Linse misst mithilfe von winzigen Sensoren und eines Chips die Blutzuckerwerte und schickt sie per Datenfunk an eine App im Smartphone. Die Forschung leitet Babak Parviz, der bereits an der Entwicklung von Google Glass beteiligt war.

Vom Internetkonzern zum Hightech-Riesen
Die Auswahl zeigt: Google ist auf dem Weg, vom größten Internetkonzern der Welt auch zu einem bedeutenden Hersteller für fortschrittliche Hardware zu werden. Der Eindruck verdichtet sich, wenn man die letzten Zukäufe Googles betrachtet. Mit dem Roboterhersteller Boston Dynamics hat sich Google erst im Dezember das führende US-Unternehmen bei Militärrobotern einverleibt.

Und die kürzlich erfolgte Übernahme von Nest, einem Hersteller intelligenter Thermostate und Rauchmelder, stärkt Google am Hardwaresektor ebenfalls. Gut denkbar, dass Google auch deshalb eine starke Position am Markt für vernetzte Technologie anstrebt, weil die mit den Geräten gewonnenen Daten bares Geld wert sind.

Zusätzlich zu den Internet-Suchgewohnheiten, den Smartphone-Nutzungsgewohnheiten und der Kommunikation eines Google-Nutzers mit Nest-Technologie auch noch Details über dessen Wohnung zu sammeln oder ihn im selbstfahrenden Auto zu durchleuchten, könnte den goldenen Datenberg, auf dem Google sitzt, künftig noch bedeutsam vergrößern.

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