Zu kompliziert?

“AC Unity”: Fans verlangen weibliche Spielfigur

Spiele
13.06.2014 12:06
Spott und Häme - und auch ein wenig Wut - erntet Ubisoft derzeit im Netz. Grund ist die Ankündigung, im neuen "Assassin's Creed Unity" werde es vier männliche Spielfiguren geben, aber keine einzige weibliche. Zu viele Animationen und Kostüme müssten sonst neu erstellt werden, hieß es dazu vonseiten Ubisofts. Die Fans reagieren mit Sarkasmus und haben bereits eine Petition gestartet.

Sich im Koop zu viert durch die Zeit der Französischen Revolution meucheln - ein Traum für viele Spieler, die sich von der Ankündigung von "Assassin's Creed Unity" begeistert zeigten. Doch schon bald kam die Frage auf, warum nur männliche Assassinen zur Auswahl stehen und ob diese final ist.

Dass Ubisoft nicht gedenkt, daran etwas zu ändern, erklärte Technical Director James Therien in einem Interview mit Videogamer.com. Zwar seien weibliche Spielfiguren noch "bis vor Kurzem" geplant gewesen, doch inzwischen gestrichen worden: "Ein weiblicher Charakter bedeutet, dass man viel Animation, viele Kostüme neu erstellen muss", so Therien. "Ich meine, das ist etwas, das das Team wirklich wollte, aber wir mussten eine Entscheidung treffen. Es ist bedauerlich, aber das ist die Realität der Spieleentwicklung."

Die Reaktionen der Fans ließen nicht lange auf sich warten. Inzwischen sind besonders auf Twitter unter dem Hashtag #womenaretoohardtoanimate zahllose Kommentare zu Ubisofts Entscheidung zu finden - von ironisch bis deutlich frustriert.

Spielerinnen sind frustriert
"Meine Gedanken sind: Ubisoft hat weder Zeit noch Geld, Frauen in 'AC Unity' zu packen, also habe ich weder Zeit noch Geld, 'AC Unity' zu spielen", ließ etwa Sam Maggs via Twitter ausrichten. "Frauen in Spiele zu geben ist schwer, denn unsere Chitin-Exoskelette brechen das Licht derart, dass wir für das bloße Auge unsichtbar werden", hatte Rachel Edidin eine sarkastische Erklärung bereit.

"Also - das Symbol der Französischen Revolution war eine Frau und die berühmteste Assassinin war eine Frau, aber Frauen sind zu schwierig zu animieren", so Dorcas Swean via Twitter. "Endlich eine brauchbare Erklärung zur Verzögerund von 'Beyond Good and Evil 2'", schrieb Melissa Ruegg. Und Danaeble glaubt, dass Frauen leichter zu animieren wären, "wenn man ihnen in Spielen richtige Kleidung geben würde".

Auch Männer schütteln den Kopf
Doch es sind beileibe nicht nur Frauen, bei denen Ubisofts Entscheidung für Kopfschütteln sorgt. Christopher S. twitterte etwa: "'Wir sind nach Paris geflogen, um jeden einzelnen Stein der Kathedrale von Notre Dame zu modellieren, aber Frauen zu designen ist zu viel Aufwand.' Ubisoft, wahrscheinlich."

Und Rami Ismail stellt fest: "Ubisoft, weibliche Charaktere hinzuzufügen ist vor allem teuer, wenn sie nicht in eurem ursprünglichen Design sind und ihr all eure Resourcen zuerst für männliches Zeug verblasen habt." Robin Mathews hat dem nur hinzuzufügen: "Frauen sind schwer zu animieren, während es in 'Metal Gear Solid 5' Pferde gibt, die in Echtzeit sch...en."

Unverständnis herrscht auch deshalb, weil Ubisoft es ja bereits mehrmals geschafft hat, diese vermeintlich schwierige Aufgabe zu lösen. Im Mehrspielerteil von "Assassin's Creed: Brotherhood" gab es schon 2010 weibliche Spielfiguren, 2012 folgte mit "Liberation" für die PS Vita - später auch für andere Plattformen - ein Teil, in dem die Auftragsmörderin Aveline gar die Hauptfigur war.

Online-Petition, aber keine Einsicht
Ob des ganzen Frusts gibt es nun eine Online-Petition, die für mehr dunkelhäutige und weibliche Spielfiguren plädiert. Immerhin gebe es 5.000 Nichtspielercharaktere in "Assassin's Creed Unity", da sei das wohl nicht zu viel verlangt.

Ubisoft hat inzwischen in einer offiziellen Stellungnahme reagiert. Man habe die "berechtigten Bedenken" der Fans registriert, heißt es, doch der Spieler schlüpfe ohnehin in die Rolle von Hauptfigur Arno - egal ob im Single- oder Multiplayer. Einsicht scheint es beim Spieleriesen also nicht zu geben. Dabei war erst vor Kurzem "Grand Theft Auto 5" von Rockstar dafür kritisiert worden, nur männliche Hauptfiguren zu beinhalten. Von der seit Jahren anhaltenden Diskussion um die sexualisierte Darstellung von Frauen in Videospielen und zu wenigen weiblichen Hauptdarstellerinnen ganz abgesehen.

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