PC Fritz

6 Jahre Haft wegen Vertrieb von Windows-Raubkopien

Digital
29.05.2015 14:07
Weil er über einen Online-Shop Hunderttausende Windows-Raubkopien vertrieben hat, ist ein 31-jähriger Berliner jetzt am Landgericht im deutschen Halle wegen gewerbsmäßigen Betrugs sowie Verstößen gegen das Urheber- und Markenrecht zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Microsoft begrüßte die Entscheidung des Gerichts.

Durch sehr günstige Preise und ein aggressives Marketing hatte der Software-Online-Shop PC Fritz 2012 in kurzer Zeit einen großen Marktanteil erlangt. Viele Händler hatten daraufhin Microsoft kontaktiert und sich über die verdächtigen Angebote beschwert. Nach monatelangen Ermittlungen des Softwarekonzerns und der zuständigen Staatsanwaltschaft wurden 2013 bei einer Razzia über 100.000 Datenträger mit gefälschten Windows-7-DVDs sichergestellt. Bei einer weiteren Durchsuchung im April 2014 wurden erneut Tausende gefälschte Microsoft-Produkte beschlagnahmt - der Online-Shop war zwischenzeitlich dazu übergegangen, bloße Product-Keys zusammen mit Download-Links zu vertreiben.

In dem daraufhin eingeleiteten Strafverfahren wegen gewerbsmäßigen Betrugs sowie gewerbsmäßigen Urheber- und Markenrechtsverletzungen wurden zunächst vier Hintermänner angeklagt. Nach dem Geständnis des Haupttäters wurde sein Verfahren abgetrennt, er wurde nun verurteilt. In die Strafe sei auch seine vorhergehende Verurteilung wegen Steuerhinterziehung eingeflossen, teilte Microsoft mit. Der ehemalige Geschäftsführer von PC Fritz, der sich derzeit in einem Zeugenschutzprogramm befindet und in den Prozessen um die Hintermänner von PC Fritz als Kronzeuge zur Verfügung stand, erklärte, er sei nur ein Strohmann gewesen. Gegen ihn läuft ein gesondertes Ermittlungsverfahren.

Microsoft-Anwältin Julia Keim begrüßte die Entscheidung des Gerichts. Es habe "somit eindeutig festgestellt, dass es sich bei den Produkten, die PC Fritz vertrieben hat, um Raubkopien handelt". Neben der Sicherstellung von Hunderttausenden gefälschten Windows-Datenträgern konnte der Juristin zufolge auch die Produktion von ca. zwei Millionen Datenträgern in Italien verhindert werden. Ein potenzieller Schaden in Millionenhöhe habe damit verhindert werden können.

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