Hoffen auf Zulauf

Google+ nun für alle Nutzer offen – und bald am Ende?

Web
21.09.2011 09:07
Internetriese Google hat sein soziales Netzwerk drei Monate nach dem Start am Dienstag für alle Internetnutzer freigegeben und neue Funktionen hinzugefügt. Bisher war die Mitgliedschaft bei Google+ nur ausgewählten Nutzern möglich, die Freunde und Bekannte einladen konnten. Der Schritt soll möglicherweise die offenbar bereits sinkende Popularität von Google+ bekämpfen. Schließlich postet selbst Google-Chef Larry Page nicht mehr im Facebook-Konkurrenten, so US-Medien.

Eine der neu integrierten Funktionen erlaubt die Nutzung der Suchfunktion direkt aus Google+. Außerdem sind Videokonferenzen unter Mitgliedern nun auf Smartphones möglich - zunächst nur solchen, die mit dem Google-eigenen Betriebssystem Android funktionieren. Das Betriebssystem iOS des Erzkonkurrenten Apple, das auf iPhones und iPads läuft, soll später folgen.

Indes scheint Google+ bereits wenige Monate nach dem Start mit sinkender Popularität zu kämpfen zu haben. Laut einer aktuellen Auswertung von "89n.com" etwa soll die Anzahl an öffentlichen Postings pro User zwischen dem 19. Juli und dem 19. August dieses Jahres um 41 Prozent gesunken sein.

Larry Page glänzt auf Google+ durch Abwesenheit
Offenbar dürften von den 25 Millionen Nutzern von Google+ im Gegensatz zu den 750 Millionen Facebook-Nutzern nur die wenigsten wirklich aktiv sein. Selbst Google-Chef Larry Page gibt sich in seinem Netzwerk mittlerweile erstaunlich wortkarg: Sein letzter Eintrag datiert mit 15. August 2011.

"Hat Larry Page Google+ den Laufpass gegeben?", fragt etwa der britische Branchendienst CNet, während "The Express Tribune" bereits von einem "Epic Fail", also einer epischen Niederlage des Netzwerks spricht. "Wenn selbst Larry Page Google+ nicht nutzt, warum sollte es dann irgendjemand anderer tun?", fragt auch das IT-Newsportal "TFTS".

"Das Beste, was Facebook passieren konnte"
Zumindest ein Gutes hat Google+ laut "ZDNet" dann aber doch: Das Google-Netzwerk habe in den vergangenen Wochen maßgeblich zu einer – positiven – Veränderung des großen Rivalen Facebook beigetragen. Dank des gesteigerten Wettbewerbs seien neue Funktionen eingeführt und überflüssige abgeschafft worden. Google+ sei demnach das Beste, was Facebook überhaupt passieren konnte.

Doch unabhängig davon, wie es um Google+ nun bestellt ist: Ganz kampflos dürfte Google sein junges Netzwerk nicht aufgeben. Dafür stehen für den Suchmaschinengiganten zu viele Werbemilliarden auf dem Spiel. Lachende Dritte sind in der Zwischenzeit die Nutzer, die aufgrund des gesteigerten Konkurrenzdruckes von einer Vielzahl an praktischen Neuerungen profitieren dürften.

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