Schreibtisch & Co.

Tipps für die richtige Gestaltung des Lernplatzes

Wohnkrone News
02.09.2014 13:38
Zurück an den Schreibtisch, heißt es derzeit für Zigtausende Schüler. Bei vielen hält sich die Begeisterung darüber in Grenzen – nicht nur bei den Schülern, sondern auch bei Gesundheits- und Lernexperten. Denn ein Großteil der heimischen Lernplätze ist nicht optimal geeignet, Gesundheit – und Konzentration – zu fördern. Auch einige Irrtümer rund um Schreibtisch und Co. halten sich hartnäckig.

Experten sind sich einig: Ein guter Arbeitsplatz zu Hause fördert von Beginn an das konzentrierte Lernen, trägt so zu besseren Leistungen bei und ist nicht zuletzt von entscheidender Bedeutung für ein gesundes körperliches Wachstum und seelische Ausgeglichenheit. Denn die meisten Kinder und Jugendlichen verbringen ihren Alltag heute sitzend – und das nicht in der optimalen Haltung.

Ein guter Arbeitsplatz
Ein guter, im Sinn von gleichermaßen Gesundheit und Konzentration fördernder, Arbeitsplatz setzt sich aus einer Vielzahl von Faktoren zusammen und ist oft gar nicht so einfach einzurichten. Zumindest in der Praxis. Denn hier spielen das zur Verfügung stehende Budget und natürlich auch die räumlichen Voraussetzungen eine Rolle.

Sparen sollte man jedenfalls nicht bei ergonomisch gestalteten Schreibtischmöbeln. Auch eine gute Beleuchtung sowie ein praktikables, einfaches Stau- und Ordnungssystem dürfen nicht fehlen. Zusätzlich ist aber auch die überlegte Positionierung und Ausgestaltung des Lernbereiches wichtig.

Im Mittelpunkt: Der Schreibtischstuhl
Ganz allgemein ist der Mensch nicht für Sitzen und Stillhalten gemacht. Kein Wunder also, dass Rückenbeschwerden, hartnäckige Verspannungen etc. bei uns zu den häufigsten Beeinträchtigungen und Krankheitsbildern zählen.

Kinder haben sich diesen ganz natürlichen Bewegungsdrang noch nicht abgewöhnt. Wenn also der Nachwuchs immer wieder mit dem Stuhl wippt, herumzappelt oder auf andere Art nach ausgleichender Bewegung sucht, ist das ganz normal. Experten bezeichnen dies übrigens als "gesunde Bewegungsunruhe".

Bedenkt man, dass Kinder und Jugendliche heute meist rund zehn Stunden sitzend verbringen (ausgiebige Computer-Sessions noch gar nicht miteingerechnet), liegt es auf der Hand, wie wichtig die Anschaffung eines guten Schreibtischstuhls ist.

Kinder bewegen sich gerne und häufig mit dem Stuhl. Will man das mitunter recht gefährliche Kippen und Wippen mit herkömmlichen Stühlen hintanhalten, greift man schon aus Sicherheitsgründen besser zu den sogenannten bewegten Kinderstühlen. Diese sind bereits mit speziellen Kufengestellen oder Wippmechaniken ausgestattet.

Achtung:Vor allem kleinere Kinder sind von Schreibtischstühlen mit Rollen begeistert. Diese bergen aber bei unsachgemäßem Gebrauch ein sehr hohes Verletzungsrisiko und sind daher für kleinere Kinder keinesfalls geeignet!

Zusätzlich muss der Stuhl den ergonomischen Anforderungen von Kindern und Jugendlichen entsprechen. Stühle von guter Qualität sind in mehrfacher Hinsicht verstellbar (Höhe, Rückenlehne etc.) und "wachsen" auch mit.

Tipp: Bei der Anschaffung stets den Nachwuchs miteinbeziehen und sich Zeit für ausgiebiges Probesitzen nehmen!

Lern-Tipp: Untersuchungen zeigen, dass sich die Gedächtnisleistung durch Bewegung erhöht. Also beim Auswendiglernen ruhig einmal aufstehen und versuchen, im Gehen zu lernen.

Der Schreibtisch
Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan und sogenannte mitwachsende Modelle sind heute schon zu vergleichsweise günstigen Konditionen erhältlich.

Tipp: Ist das Budget für den Lernplatz des Nachwuchses knapp, dann lohnt sich eine Online-Suche nach gebrauchten, aber hochwertigen Modellen. Auch hier gilt aber, dass der Nachwuchs in die Entscheidung miteinzubeziehen ist.

Tipp:Für das ergonomisch optimale Verhältnis zwischen Größe des Kindes und Höhe des Schreibtisches und des Stuhls gibt es eigene Normen und verschiedene Empfehlungen, die unter Einbeziehung von Ärzten erstellt werden. Vorab online suchen oder beim Kauf nach solchen Tabellen und Richtwerten fragen!

Eine noch relativ unbekannte Tatsache in Sachen Schreibtisch betrifft die Arbeitsplatte. Denn diese sollte "echt schräg" sein. Das heißt: Es sollte die Möglichkeit geben, die Schreibtischplatte schräg aufzustellen (entsprechende Absicherungen, damit die Lernsachen nicht wegrutschen, sind selbstverständlich). Untersuchungen zeigen nämlich, dass bei zu langem Sitzen am Schreibtisch der Kopf zu stark nach vorne gebeugt wird. Das führt zu Verspannungen, und auch die Augen können unter Umständen zu stark belastet werden.

Wichtig ist es auch, dass der Schreibtisch über ausreichende Stauelemente verfügt. Denn eine entsprechend große und freie Arbeitsplatte ist sowohl für die Konzentration als auch für eine entspannte Sitzhaltung wichtig.

Häufige Irrtümer

  • Schreibtisch am Fenster: Möglichst viel natürliches Licht entlastet die Augen, daher sollte man den Schreibtisch am besten vor dem Fenster platzieren? Stimmt so nicht ganz. Denn obwohl natürlich auf möglichst viel Tageslicht geachtet werden soll, hat sich der direkte Platz vor dem Fenster, vor allem für kleinere Schüler, als nicht ideal erwiesen. Der Blick durch das Fenster lenkt beim Lernen ab und verleitet in erster Linie ABC-Schüler, denen die längere Konzentration noch besonders schwerfällt, ganz rasch zu ausgiebigen Tagträumen.
  • Eine weiße Schreibtischplatte wirkt hell und freundlich: Mag ja sein, aber den Augen tut sie nicht gut, denn weiße Tischplatten blenden und belasten so die Augen.
  • Die Schreibtischlampe soll möglichst viel ausleuchten: Wesentlich besser wird bei konzentriertem und begrenztem Lichteinfall auf die Arbeitsfläche gearbeitet.
  • Lichteinfall der Lampe von rechts: Die Lampe ist bei den meisten Schreibtischen falsch positioniert. Bei Rechtshändern sollte der Lichteinfall von links und umgekehrt bei Linkshändern von rechts erfolgen.
  • Der (Spiel-)Computer hat beim Lernen nichts zu suchen: Viele Eltern fürchten, dass ein Laptop oder Computer eine zu große Ablenkung beim Lernen darstellt. Besser – und gesünder – ist es heute allerdings, den Computer bzw. Laptop bereits in die Schreibtischgestaltung miteinzubeziehen und dafür einen eigenen Platz vorzusehen (einige Schreibtischmodelle verfügen bereits über spezielle Computer-Zubehörmöbel oder Abstellflächen).
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