Winter-Gemütlichkeit

Raumdüfte überlegt einsetzen

Wohnkrone News
26.11.2013 11:28
Bratapfel mit Zimt, Vanille, Orange mit Gewürznelkenflair, Zitrone und Tannenreisig – es duftet wieder kräftig in den heimischen Stuben. Duftkerzen, Räucherstäbchen, Raumsprays mit winterlichem Touch und nicht zuletzt die so beliebten Aromalampen feiern jetzt Hochsaison. Einfach gemütlich – oder doch des Guten zu viel? Denn immer mehr Menschen reagieren mit diversen allergischen Reaktionen auf den Duftüberfluss.

Vor allem jetzt in der kalten Jahreszeit und in den Wochen vor den Festtagen sollen allerlei Düfte für gemütlich-heimelige Stimmung sorgen. In kaum einer anderen Jahreszeit wird derart intensiv gesprayt, werden Aromalampen in Dauerbetrieb genommen und Duftkerzen in jeder Geruchsrichtung – von fruchtig bis schokoladig – freudig niedergebrannt.

Längst ist der Dufteinsatz nicht mehr nur auf das Wohnzimmer beschränkt: Vom speziellen winterlichen WC-Duft über vorweihnachtliche Kühlschrankgerüche bis hin zum Autoduft reicht mittlerweile das mehr als üppige Angebot. Scheinbarer Zusatzvorteil: Im Winter sind wir (leider!) noch immer richtige Lüftungsmuffel und so überdecken die aromatischen Duftnoten auch gleich einmal abgestandene Luft, Zigarettenrauch, Kochgerüche und Co.

Die Kraft der Gerüche
Das Duftmarketing hat es längst erkannt: Auf kaum etwas anderes reagiert der Mensch so unmittelbar und emotional wie auf Gerüche und Düfte. Dabei handelt es sich keineswegs um Einbildung, sondern um wissenschaftlich untermauerte Fakten. Der Geruchssinn ist nämlich nicht nur der einzige unserer Sinne, den wir nicht willkürlich abstellen können, sondern er dringt auch direkt in das Unterbewusstsein und löst aufgrund verschiedener Vorgänge im Gehirn unmittelbare Empfindungen, Gefühle und vor allem auch Erinnerungen aus.

Der Mensch ist in der Lage, mehrere tausend Gerüche zu unterschieden und jahrelang im Gedächtnis abzuspeichern. Daher sind auch viele Erinnerungen sehr eng mit bestimmten Gerüchen verbunden und bleiben derart abgespeichert. So lässt sich die Beliebtheit vieler Winterduft-Favoriten leicht erklären.

Doch hochwertige natürliche ätherische Öle können noch eine ganze Menge mehr und werden seit Jahrtausenden in der ganzen Welt gezielt für verschiedenste Wirkungen eingesetzt – von der Erotik über spirituelle Zwecke bis hin zu medizinischen sowie psychischen Einsatzbereichen.

Düfte richtig wählen
Es spricht also grundsätzlich nichts gegen den Einsatz von Düften – vorausgesetzt, man beachtet zwei wichtige Kriterien: Auf die Qualität der Duftmischungen ist ebenso zu achten wie auf die richtige Dosis.

Synthetische Duftkompositionen sollten – so die eindringlichen Aufforderungen vieler Umweltmediziner – so weit wie möglich gemieden werden. Und tatsächlich steigt die Zahl derjeniger, denen die guten Düfte im übertragenen Gesundheitssinn so richtig "stinken", deutlich an. Laufende Nasen, juckende Augen, Kopfschmerzen und sogar Kontaktekzeme können Hinweise auf derartige Allergien sein. Zu Hautreaktionen kann es übrigens dann kommen, wenn man sich lange in intensiv bedufteten Räumen aufhält und sich die Duftstoffe auf die Haut legen, die dadurch gereizt wird.

Aber auch hochwertige, reine ätherischen Öle schützen nicht unbedingt vor diesen allergischen Beeinträchtigungen. So reagieren manche Menschen auf bestimmte, auch noch so natürliche, hochwertige Öle ganz einfach allergisch. Vorsicht ist generell bei Menschen mit Problemen oder Erkrankungen der Atemwege und selbstverständlich auch beim Einsatz von Düften – gleich in welcher Form! – in Kinderzimmern geboten.

"Beim Kauf ist es am besten, sich an der Bezeichnung '100% naturreines, ätherisches Öl' zu orientieren, denn damit ist der Zusatz von synthetischen Duftstoffen ausgeschlossen", rät Manuela Lanzinger von "die umweltberatung". Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, greift auch bei Düften zu Bio. Hier kommen im Zuge der Pflanzenproduktion keine Pestizide und chemische Dünger zum Einsatz, die in das ätherische Öl übergehen und ebenfalls allergische Reaktionen auslösen können.

Weniger ist mehr
Für etwaige allergische Reaktionen sind aber nicht nur die Düfte oder Mischungen selbst verantwortlich, sondern auch die eingesetzte Menge. Denn in der Praxis wird bei der Dosis in den meisten Fällen stark übertrieben.

Das liegt vor allem daran, dass sich das Gehirn nach etwa 15 Minuten an den Geruch bereits gewöhnt hat und den Geruchssinn abschaltet. Eine klare Aufforderung für die meisten, kräftig nachzutröpfeln oder nachzusprayen. Vor allem bei hochwertigen ätherischen Ölen sind wenige (zwei bis vier!) Tropfen für die Befüllung einer Aromalampe aber absolut ausreichend.

Gute, frische Luft kann sowieso durch nichts ersetzt werden, und so sollte man auch nach jeder Beduftung des Raumes nicht vergessen, ausreichend und kräftig zu lüften.

Achtung: Raumsprays stets wirklich nur in die Luft und keinesfalls auf Vorhänge, Kissen oder Polstermöbel sprühen!

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