Allergiegefahr

Raumdüfte jetzt richtig einsetzen!

Wohnkrone News
28.10.2015 11:13
Bratapfel mit Zimt, Backstubenduft, Orangenduft mit Gewürznelkenflair, Zitronenduft und Tannenwaldgeruch - es duftet wieder kräftig in den heimischen Stuben. Duftkerzen, Räucherstäbchen, Raumsprays mit herbstlich-winterlichem Touch und nicht zuletzt die so beliebten Aromalampen feiern jetzt Hochsaison. Im Trend liegen heuer Duftspiele der verschiedensten Arten: Nicht nur die Lichtstimmung, sondern auch der Duft wird gewechselt. Einfach gemütlich - oder doch des Guten zu viel? Denn immer mehr Menschen reagieren mit diversen allergischen Reaktionen auf den Duftüberfluss.

Vor allem jetzt in der kalten und dunklen Jahreszeit sollen allerlei Düfte für gemütlich-heimelige Stimmung sorgen. In kaum einer anderen Jahreszeit wird derart intensiv gesprayt, Aromalampen in Dauerbetrieb genommen und Duftkerzen in jeder Geruchsrichtung freudig niedergebrannt.

Längst ist der "Dufteinsatz" auch nicht mehr nur auf das Wohnzimmer beschränkt: Von speziellen - passend zu den jeweiligen Jahreszeiten - WC-Düften über vorweihnachtliche Kühlschrankgerüche bis hin zum Autoduft reicht mittlerweile das mehr als üppige Angebot. Selbst aus dem Mistkübel strömt zitronig-frischer Geruch.

Scheinbarer Zusatzvorteil: Im Winter sind wir (leider!) noch immer richtige "Lüftungsmuffel" und so überdecken die aromatischen Duftnoten auch gleich einmal abgestandene Luft, Zigarettenrauch, Kochgerüche und Co.

Die Kraft der Gerüche
Das Duftmarketing hat es längst erkannt: Auf kaum etwas anderes reagiert der Mensch so unmittelbar und emotional wie auf Gerüche und Düfte. Und dabei handelt es sich keineswegs um Einbildung, sondern um wissenschaftlich untermauerte Fakten. Der Geruchssinn ist nämlich nicht nur der einzige unserer Sinne, den wir nicht willkürlich abstellen können, sondern er dringt auch direkt in das Unterbewusstsein ein und löst aufgrund verschiedener Vorgänge im Gehirn unmittelbare Empfindungen, Gefühle und vor allem auch Erinnerungen aus.

Der Mensch ist in der Lage, mehrere Tausend Gerüche zu unterschieden und jahrelang im Gedächtnis abzuspeichern. Daher sind auch viele Erinnerungen sehr eng mit bestimmten Gerüchen verbunden und bleiben auch derart abgespeichert. So lässt sich auch die Beliebtheit vieler Winterduft-Favoriten leicht erklären.

Doch hochwertige natürliche ätherische Öle können noch eine ganze Menge mehr und werden seit Jahrtausenden in der ganzen Welt gezielt - und sparsam! - für verschiedenste Wirkungen eingesetzt.

Machen Düfte krank?
Grundsätzlich spricht nichts gegen den zeitweisen Einsatz von Düften - vorausgesetzt man beachtet zwei wichtige Kriterien: Auf die Qualität der Duftmischungen ist ebenso zu achten wie auf die richtige Dosis.

Synthetische Duftkompositionen sollten überhaupt - so die eindringlichen Aufforderungen vieler Umweltmediziner - möglichst gemieden werden. Und tatsächlich steigt die Zahl derjeniger, denen die guten Düfte im übertragenen Gesundheitssinn so "richtig stinken" deutlich an. Rinnende Nasen, juckende Augen, Kopfschmerzen und sogar Kontaktekzeme können Hinweise auf derartige Allergien sein. Zu Hautreaktionen kann es übrigens dann kommen, wenn man sich lange in intensiv bedufteten Räumen aufhält und sich die Duftstoffe auf die Haut legen, die dadurch gereizt wird.

Aber auch hochwertige, reine ätherischen Öle schützen nicht unbedingt vor diesen allergischen Beeinträchtigungen. So reagieren manche Menschen auf bestimmte, auch noch so natürliche, hochwertige Öle, ganz einfach allergisch.

Vorsicht ist generell bei Menschen mit Problemen oder Erkrankungen der Atemwege und selbstverständlich auch beim Einsatz von Düften - gleich in welcher Form! - in Kinderzimmern geboten.

Kauf-Tipps: Beim Kauf von ätherischen Ölen ist es am besten, sich an der Bezeichnung ,100 % naturreines, ätherisches Öl` zu orientieren, denn damit ist der Zusatz von synthetischen Duftstoffen ausgeschlossen. Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, greift auch bei Düften zu Bio. Hier kommen im Zuge der Pflanzenproduktion keine Pestizide und chemische Dünger zum Einsatz, die in das ätherische Öl übergehen und ebenfalls allergische Reaktionen auslösen können.

Achtung: Jede Form des Duftes belastet das Raumklima. Beim Abbrennen von Duftkerzen etwa werden Ruß, Kohlenmonoxid und Feinstaub erzeugt. Also, wer auf Stimmungsduft nicht verzichten will, sollte stets kontrolliert und ausreichend lüften!

Auf die Dosis achten
Für etwaige allergische Reaktionen sind aber nicht nur die Düfte oder Mischungen selbst verantwortlich, sondern auch die eingesetzte Menge. Denn in der Praxis wird bei der Dosis in den meisten Fällen stark übertrieben.

Das liegt vor allem daran, dass sich das Gehirn nach etwa 15 Minuten an den Geruch bereits gewöhnt hat und den Geruchssinn abschaltet. Denn belegt ist mittlerweile, dass die menschlichen "Riechzellen" nach einiger Zeit ganz bewusst die Wahrnehmung der Düfte blockieren. Die Folge davon ist, dass selbst intensive Gerüche nach einiger Zeit kaum mehr wahrgenommen werden - eine klare Aufforderung für die Meisten kräftig "nachzutröpfeln" oder "nachzusprayen".

Vor allem bei hochwertigen ätherischen Ölen sind wenige (zwei bis vier!) Tropfen für die Befüllung einer Aromalampe absolut ausreichend.

Tipp: Einmal wieder zu ganz natürlichen Duftaromen greifen - wie etwa Orangenschalen mit Nelken spicken und auf die Heizkörper legen.

Achtung: Raumsprays stets wirklich nur in die Luft und keinesfalls auf Vorhänge, Kissen oder Polstermöbel sprühen!

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