Balkon-Trends

Klassisch, mediterran oder gar Naschgarten?

Es kommt nicht auf die Größe an! Gemeint sind damit die vielen Balkone, die gerade im Sommer leicht zum attraktiven erweiterten Wohnzimmer werden können. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Gestaltung mit Pflanzen aller Sorten und Arten. Besonders beliebt in diesem Balkon-Jahr: die Gestaltung nach Themen. Von klassisch über duftend und mediterran bis hin zum ganz privaten Naschgarten für Groß und Klein reicht hier die Palette.

Man muss nicht der große Pflanzenfreund sein oder über den berühmten grünen Daumen verfügen, um rasch zu erkennen, wie sehr auch der kleinste graue Balkon schon durch einige wenige Pflanzen aufgewertet wird.

"Bei mir blüht nichts" gibt es nicht. Denn selten war das Angebot an Blumen und Pflanzen für den Balkon so groß wie heute. Auch für den schattigsten und kleinsten Balkon finden sich daher grüne Lösungen, ebenso für "Gieß-Muffel". Wichtig sind hier allerdings gute Beratung und eine ehrliche Einschätzung des eigenen Typs und des Alltagsablaufes.

Hilfreich kann dabei die sogenannte Balkon-Themengestaltung sein, die in diesem Jahr zu den großen Trends zählt.

Die klassische Variante
Der absolute Klassiker unter den beliebtesten Balkonpflanzen ist nach wie vor die dauerblühende Pelargonie, im Volksmund besser bekannt unter dem Namen Geranie. Kein Wunder, denn Geranien verwandeln im Nu Balkon oder Terrasse in ein blühendes Farbwunder und sind zudem auch relativ pflegeleicht. Dauerblühend setzen sie ihre Farbakzente bis in den späten Herbst hinein.

Erleichtert wird die Gestaltung durch die große Auswahl – sowohl an Farben als auch an Sorten. Seit vielen Jahren an der Spitze der Umsatzliste für Balkon- und Beetpflanzen stehend, wird ihnen daher von den Züchtern besonderes Augenmerk geschenkt. Stehend oder hängend, gefüllt oder einfach, ein- oder mehrfärbig bieten sie eine Unzahl von Gestaltungsmöglichkeiten.

Besonders hübsch macht sich in den Balkonkisten die Kombination von hängenden und stehenden Geranien. Farbmäßig punkten in diesem Jahr eher kräftige Farben wie leuchtendes Weinrot oder aber auch zweifärbige Sorten.

Ein sonniger Balkon sowie eine gute Pflanzerde sind allerdings Voraussetzungen für zuverlässige Blühfreude über den ganzen Sommer. Pluspunkt: Geranien können zur Not (!) auch einmal ohne Wasser ganz gut auskommen.

Der kleine Duftgarten
Was entspannt an einem lauen Sommerabend mehr als zarter, betörender Pflanzenduft? Selbst auf dem kleinsten Balkon findet sich ein Plätzchen für duftende Balkonpflanzen.

Die meisten der beliebten Duftpflanzen - etwa Thymian oder Currykraut sowie Lavendel oder auch das Currykraut - mögen sonnige Plätze und einen durchlässigen Boden. Ihr großer Vorteil: Sie lieben es recht trocken und müssen daher seltener gegossen werden.

Einige Tipps dazu:

• Lavendel: Achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich nicht um einen einjährigen Lavendel handelt. Im Lauf der Jahre wird eine gute Lavendelsorte nicht nur immer üppiger, sondern der Duft auch intensiver.
• Duftgeranie: Punkten nicht nur mit Duft, sondern auch mit besonders schönen Blüten.
• Sommerflieder: Benötigt zwar regelmäßiges Gießen, lockt durch den Duft aber auch Schmetterlinge und Bienen an und dient ihnen als wertvolle Nahrung (gerade im Stadtgebiet!).
• Vanilleblumen und Co: Blühen wie die Duftgeranie oder der Duftsteinreich (leichtes Honig-Aroma) bis in den Oktober hinein.
• Insektenschutz: Ein Zusatzvorteil des Duftgartens am Balkon ist, dass vor allem Gelsen diese Aromen meist nicht sehr schätzen, und so bietet der Duftgarten auch einen kleinen Schutz gegen diese lästigen Plagegeister.

Mediterranes Flair
Keine Frage: Mittelmeerstimmung am Balkon oder auf der Terrasse sorgt für Urlaubsstimmung den ganzen Sommer über. Besonders beliebt sind dabei besonders Zitronen- und Orangenbäume, Oleander und Palmen. Voraussetzung sind hier reichlich Sonne, guter Wetterschutz und nicht zuletzt ausreichend Überwinterungsmöglichkeiten.

Die mediterrane Gestaltung – so schön sie auch sein mag – zählt sicherlich zu den pflegeintensivsten und ist vor allem erfahrenen Hobbygärtnern zu empfehlen. Denn regelmäßiges, fachkundiges Gießen ist ebenso unerlässlich wie die Prüfung der Pflanzen auf bestimmte Schädlinge (z.B. Schildläuse beim Oleander).

Tipp: Bei Auswahl und Kauf der Pflanzen umfassende Beratung beim Fachmann einholen.

Der Naschgarten
Gemüseanbau am Balkon oder am Fensterbrett ist heute auch bei uns fast schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden. In diesem Jahr wird das selbstangebaute kulinarische Vergnügen noch um eine Facette erweitert: Auch so manches beliebte Obst eignet sich zum Balkonanbau.

Erdbeeren zählen zwar nicht zu den klassischen Balkonpflanzen, eignen sich aber auch für den Balkonanbau sehr gut. Kombinierte man früher noch verschiedene Sorten, um möglichst lange in den Genuss der der süßen Früchte zu kommen, so werden dieses Jahr bereits sehr stark immertragende Sorten angeboten.

Am besten gedeihen die Erdbeeren an sonnigen Plätzen - Süd-West-Balkone sind geradezu ideal für die eigene Erdbeerproduktion. Balkonkästen sind ebenfalls wie geschaffen für den Anbau, da die Pflanzen so äußerst einfach in eine Reihe gesetzt werden können und sich nicht gegenseitig beschatten. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte mindestens 20 Zentimeter betragen.

Erdbeeren sind pflegeleicht, regelmäßiges Bewässern und Düngung sind aber wichtig.

Weitere Nasch-Tipps: Himbeeren im Pflanzkübel oder als Säulen sowie Apfel- und Birnensäulen.

Achtung: Auch kleine Vögel lieben die süßen Beeren. Bitte kein Netz zum Schutz über die Früchte spannen, da sich kleine Vögel darin verfangen können.