Licht und Weite

Haus-Architektur mit Glas: Das sollten Sie wissen

Wohnkrone News
06.05.2014 11:20
Moderne Glastechnologien machen es möglich: Großzügige Fensterflächen oder Glasteile, die ganze Wände ersetzen, lassen den Außen- und Innenbereich eines Hauses gekonnt verschmelzen. Ein spezielles Setzen der verschiedenen Glasteile ermöglicht zusätzlich besondere Lichtstimmungen im Innenraum zu jeder Tageszeit. Soll sich diese Licht-Architektur jedoch nicht als unwillkommener Bumerang für den Hausbesitzer erweisen, müssen einige Voraussetzungen beachtet werden.

Denn so einfach ist die (planerische) Sache in der Hausbau-Praxis nicht. Nur einfach möglichst große Fensteranteile einzuplanen, sichert noch lange keine optimalen Ergebnisse. Weder in Bezug auf optisch spektakuläre Effekte, noch in Sachen Energieeffizienz und Energieeinsparung.

Architektur mit Glas
Der Trend zur Licht-Architektur setzt sich mehr und mehr im heimischen Baugeschehen durch. Sowohl im Einfamilienhausbau, als auch im mehrgeschoßigen Wohnbau.

Kein Wunder, denn viel Tageslicht tut grundsätzlich den Menschen gut. Lichtdurchflutete Räume lassen nicht nur jeden Raum optisch weiter und größer erscheinen, natürliches Tageslicht leistet auch einen großen Beitrag für das körperliche und seelische Wohnbefinden der Bewohner.

"Großzügige Glasflächen können, richtig geplant, enorm den Wohnwert eines Hauses steigern. Sofern man dabei einige wichtige Grundregeln beachtet", so Architekt Bernhard Holletschek, Professor für Holztechnik an der HTL Mödling und als freier Planer vor allem im gehobenen Einfamilienhausbau tätig.

Massives Holz erobert gehobenen Hausbau
Nicht jedes Baumaterial ist gleich gut für die Kombination mit extrem viel Glas geeignet. "Aufgrund der modernen Glastechnologie können heute bereits ganze Wandflächen durch Glas ersetzt werden. Das verändert das gesamte Raumgefühl komplett. Allerdings setzt dies bestimmte bautechnische Rahmenbedingungen voraus. Massives Vollholz etwa erfüllt diese Bedingungen geradezu ideal", erläutert Holletschek.

Das ist aber nur ein, wenngleich auch wichtiger, Grund, dass massives Holz als Baumaterial immer stärker das Segment des gehobenen Hausbaus erobert. "Architektonisch eröffnet dieses natürliche Baumaterial eine Fülle von Möglichkeiten", betont Holletschek.

Zusätzlich gilt Vollholz – richtige Be- und Weiterverarbeitung vorausgesetzt – als besonders umweltfreundlicher, weil CO2-neutraler Baustoff und vor allem als äußerst wohngesund.

Verschiedenste positive Auswirkungen des Wohnens in massiven Holzhäusern sind durch wissenschaftliche Studien belegt (Entlastung des Herz-Kreislauf-Systems, tieferer Schlaf, Abschirmung gegen Hochfrequenzstrahlungen, sehr gutes Wohnraumklima etc.).

Individuelle Planung wichtig
Ebenso wichtig wie die Bauweise ist bei der angesagten Architektur mit Glas aber auch die richtige Planung. "Die planerische Arbeit mit Raum und Licht setzt jedenfalls eine detaillierte individuelle Planung voraus. Wichtige Aspekte sind dabei die Orientierung am Grundstück, aber natürlich auch die Frage, welche Aus- und Einblicke erwünscht sind", so Holletschek.

Dies erklärt, warum sich im Vollholz-Hausbau meist sehr viele Anbieter finden, die kompromisslos auf individuelle Planung setzen. "Bei all unseren Häusern spielt die Verbindung von massiver Holzbauweise mit innovativer Glastechnologie eine zentrale Rolle. Umfassende individuelle Planung ist daher für uns kein verkaufstechnisches Schlagwort, sondern eine absolute Notwendigkeit. Von Vorteil ist, dass die massive Vollholzbauweise diese freie Planung unterstützt", unterstreicht auch Johann Braunsdorfer, Geschäftsführer von "Magnum.Vollholz.Design".

Das alles schlägt sich natürlich auch in der Preisklasse nieder: Architektur-Vollholz-Häuser finden sich meist im gehobenen Segment des Hausbaus. "Natürlich hat nicht jeder Bauherr das erforderliche Budget für eine solche Holz-Glas-Architektur. Kompromisse sollte man hier jedoch im Hinblick auf den späteren Wohnkomfort nicht eingehen. Besser ist es dann, auf gängige und durchaus bewährte Hauslösungen zu setzen", meint Braunsdorfer.

Ein großer Irrtum …
... liegt in der auch heute noch gängigen Meinung über die optimale Ausrichtung großer Glasflächen begründet. Holletschek: "Viele meinen, dass große Glasflächen nach Süden hin die Gebäude im Sommer stark erhitzen. Das ist allerdings nicht richtig. Nicht die Sonne allein erzeugt die Hitze, sondern auch der Lichteinfallswinkel." Modernes Glas reflektiert einen Großteil der Sonneneinstrahlung im Sommer, lässt im Winter jedoch aufgrund des geänderten Lichteinfallswinkels durch den tieferen Sonnenstand das Eindringen von zusätzlicher Wärme in den Raum zu.

"Extrem heikel ist jedoch die Ausrichtung nach Osten und Westen, nach Norden sollten große Glasflächen idealerweise nicht eingeplant werden. Es sei denn, starke gestalterische Aspekte, etwa der Ausblick, sprechen dafür", so Holletschek.

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