Der Impressario heißt natürlich in Wahrheit Impreza, trägt einen einzigartigen Boxer-Dieselmotor unter der Haube und der Vogelfänger ist eine auffällige Lufthutze, die den Ladeluftkühler mit Luft versorgt. Da passt durchaus eine Amsel oder mit Schwung auch ein kleiner Greifvogel durch. Mit dieser Öffnung, die wir aus den Brachialsubarus mit dem Kürzel WRX STI und 300 PS kennen, hinterlässt der Japaner einen Eindruck, den die einen als jugendlich, die anderen als halbstark bezeichnen.
Als wäre der Boxer gedopt!
Dass Subaru prinzipiell eine Menge von Fahrspaß hält, kennt man von den WRX-Su(per)barus, und auch der 2.0 D macht Laune. Der Motor leistet 150 PS und bringt 350 Nm bei 1.800/min, fühlt sich aber an, als wäre er noch stärker. Ohne Verzögerung setzt der Schub ein, beim Ampelstart knocked der Boxer manch „Konkurrenten“ schon auf den ersten Metern aus. Dank des perfekten und wie in allen Subarus serienmäßigen Allradantriebs dreht auch nichts durch. In 8,6 Sekunden ist Tempo 100 erreicht. Auch bei höherem Tempo geht dem Impreza die Kraft nicht aus, Tacho 200 km/h Reisegeschwindigkeit sind kein Problem, maximal sind echte 205 drin.
Wie auf Schienen
Das Fahrwerk spielt voll mit, der Subaru läuft wie auf Schienen. Dass es auf der Autobahn etwas laut wird, liegt nicht am sehr ruhig laufenden Motor, sondern an den Windgeräuschen. Das Sechsganggetriebe ist adäquat abgestuft, ist im Testwagen allerdings etwas klapprig und hakelig zu schalten.
Der Verbrauch pendelt sich bei gut 7 Litern ein, auf einer zügigen 500-km-Fahrt von Wien nach Deutschland mit viel Fast-Vollgas, wo erlaubt, zeigte der Bordcomputer am Ende 10 Liter, was angesichts des hohen Tempos durchaus günstig ist.
Prioritäten eindeutig dynamisch
Die bisher beschriebenen technischen Eigenschaften sind offenbar das, wo bei Subaru die Prioritäten liegen. Für die feine Klinge bei Optik und Bedienung bleibt da wohl nicht mehr allzu viel übrig, insgesamt wirkt das Auto nämlich nicht besonders modern, was teilweise am altbackenen Äußeren liegt. Der Innenraum ist eng, der Kofferraum klein, weil flach (301/1.216 Liter), die Sitzlehnen nur in groben Rasten verstellbar. Auch die Klimaautomatik ist nur grob zu bedienen, am Temperaturregler steht nur 17, 22, 27 Grad, dazwischen muss man raten. Der Bordcomputer wird über das Trip-Knopferl bedient, was fast so hemdsärmelig ist, wie das notdürftig hinters Lenkrad geklebte Mikrofon für die Handyfreisprecheinrichung.
Dazu kommt im Testwagen noch eine Stereo-/Navi-Kombination, die kaum bedienbar ist (schon gar nicht während der Fahrt). Der Touchscreen ist weitgehend berührungsresistent, wenn man nicht seinen Finger anfeuchtet, die Bedienungsstruktur darüber hinaus sehr umständlich. Ausschalten ist nicht mit dem Volume-Regler möglich, sondern nur mit mehreren Fingertipps auf das Display. Der Mute-Knopf am Lenkrad lässt die Musik nicht ganz verstummen, sie läuft leise weiter. Wie man die Navi-Stimme abschaltet, ohne dass jedes Mal die Musik leiser wird, wenn sie etwas sagen würde, habe ich bis heute nicht herausgefunden. Dabei spricht der Computer wirklich zu viel, er warnt ständig „GPS-Signal verloren“, auch wenn das Navi deaktiviert ist. Um den Bildschirm herum ist ein wackeliger Rahmen, unter dem noch Dichtungsmasse hervorquillt. Passend zu diesem System ist der nervigste Gurtwarner ever an Bord. Aber zum Glück gibt es auch noch andere Radiomöglichkeiten, die einem das Auto nicht verleiden.
In Sachen Bedienung lobend zu erwähnen sind das gut bedienbare und handliche Multifunktionslenkrad und der mehrstufige Intervallscheibenwischer, den ich den meisten Regensensoren vorziehen würde.
Viel Spaß relativ günstig
Unterm Strich bleibt ein sehr fahraktives Auto mit einem feinen, souveränen, sparsamen Motor, das sich durchaus mehr Liebe zum Detail verdient hätte. Dann wäre aber sicher der Einstandspreis von 26.490 Euro inkl. Tempomat, Klimaautomatik, Sitzheizung, Außenspiegelheizung, Berganfahrhilfe, ESP und acht Airbags nicht zu halten. Da geht sich auch noch die Zauberflöte für den CD-Player aus. Und auf das Navi-System kann man ja verzichten.
Stephan Schätzl
Warum?
Warum nicht?
Oder vielleicht …
Schade, …
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