Leicht verrückt?

So fährt es sich mit dem MINI Roadster – auch im Winter

Motor
03.02.2012 15:36
Zugegeben, man muss vielleicht ein bisschen verrückt sein, um bei 11,5 Grad unter Null offen mit dem MINI Roadster durch die Gegend zu düsen. Aber man braucht auch eine Portion Verrücktheit, um sich diese polarisierende halbe Portion Auto zuzulegen. Sagen wir: eine gesunde Portion Verrücktheit.
(Bild: kmm)

Der kleine Roadster verdichtet den MINI-Fahrspaß auf das Wesentliche: zwei Sitze, ein Stoffdach, ausreichend Kofferraum (240 l) und durchwegs zur Animation geeignete Motoren, im Fall des Testwagens der Cooper S mit 184 PS.

Die Optik ist schlichtweg knackig: "3-Box-Design" mit superkurzen Überhängen, integrierte Überrollbügel, die Frontscheibe 16 Grad flacher als beim "normalen" MINI. Wir kennen die Proportionen bereits vom (abgesehen vom Dach) praktisch baugleichen MINI Coupé.

Das Dach zu öffnen ist nichts für zarte Elfen, es sei denn, man investiert einen knappen Tausender in die elektrische Betätigung: einen massiven Dreh-Zieh-Hebel über dem Rückspiegel geschickt und kräftig betätigen, dann das Verdeck mit Schwung nach hinten wuchten, bis es einrastet. Fertig. Wer groß und stark genug ist, kann es sitzenderweise auch wieder schließen.

Wider den sibirischen Ernst
Mit aufgespanntem Windschöttchen zwischen den Überrollbügeln, Sitzheizung auf Stufe 3 und einem dicken Anorak trotze ich den sibirischen Temperaturen bei der Österreich-Präsentation in der Wachau. Okay, meine roten Ohren könnte ich bald den Schönbrunner Eisbären als knusprige Eis-Chips anbieten, aber irgendwie fällt mir das im Eifer des Gefechts nicht auf: Der 1,6-Liter-Turbo, der so gut am Gas hängt, erwärmt das Herz, meine Gänsehaut kommt sicher nicht von der Kälte, sondern von seinem bewegenden Sound. Nicht zu giftige Bremsen, ideale Sechsgangschaltung, die direkte Lenkung und das Fahrwerk von einer Exaktheit, dass man sogar die leichte Unschärfe, die den Winterreifen zuzuschreiben ist, wahrnimmt. Feinschmecker könnten bei einer Blind-"Fahr"-kostung wohl das Reifenfabrikat erkennen.

Der Roadster ist spitz auf jede Kurve, mit den knapp 1.200 kg fallen selbst Steigungen nicht ins Gewicht, die 184 PS sorgen für Anpressdruck am Rücken, der ab 80 km/h automatisch ausfahrende (und bei 60 km/h wieder einfahrende) Heckspoiler für ebensolchen an der Hinterachse (bis zu 40 kg). Nach sieben Sekunden zeigt die Suppenschüssel in der Mitte Tempo 100, die 227 km/h Spitze habe ich nicht ausprobiert (schwöre!). Die sechs Liter Normverbrauch auch nicht.

"Geil!" hat ein Leser während meiner Testfahrt auf unserer Facebook-Seite gepostet. "Dinge, die die Welt nicht braucht" ein anderer. Dazwischen wird es nicht viel geben, der MINI Roadster hat Freunde und Feinde, aber ziemlich wenig "Wuuuascht" dazwischen. Her mit mehr Autos, die die Welt nicht braucht!

Die Preisliste beginnt bei 23.390 Euro für den 122 PS starken MINI Cooper Roadster und reicht bis 35.490 Euro für den John Cooper Works mit 211 PS. Dazwischen liegen der Cooper S (27.990) und der 143-PS-Diesel (28.790).

Warum?

  • Gerade weil ihn die Welt nicht braucht.
  • Weil er sich großartig fährt.

Warum nicht?

  • Ich kann voll verstehen, wenn einem der MINI Roadster zu steil ist.

Oder vielleicht ...

  • ... MINI Cabrio, MINI Coupé, Mazda MX-5. Autodrom im Prater.
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(Bild: kmm)



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