Für ein paar € mehr

SLS AMG GT: Aus der Boxengasse auf die Autobahn

Motor
03.11.2012 13:35
Auf der Rennstrecke hat Mercedes derzeit einfach kein Glück. Doch dafür punkten die Schwaben auf der Straße und kommen mit der Produktion des SLS noch immer kaum hinterher. Als neue GT-Version tankt der Flügeltürer jetzt auch noch ein paar Rennsportgene und wird deshalb noch schärfer.
(Bild: kmm)

Dichter Nebel und Temperaturen um den Gefrierpunkt – so hatte sich Tobias Moers das Wetter zur Premiere des neuen Mercedes SLS GT am Hockenheimring nicht vorgestellt. Dass man bei solchen Bedingungen nicht unbedingt einen Roadster fahren möchte, damit kann der Entwicklungschef der schnellen Mercedes-Schwester AMG ja noch leben. Schließlich gibt es die Spitzenversion des SLS ja auch als Coupé, das ohnehin schöner ist und mit den seinen Flügeltüren mehr Eindruck schindet. Doch was Moers wirklich wurmt, ist dass die Reifen auf der kalten Rennstrecke partout keinen Grip aufbauen. Und den braucht es schon, damit der SLS GT zeigen kann, was in ihm steckt.

Denn auf dem Papier sind die Unterschiede marginal: 20 PS mehr Leistung für den 6,2 Liter großen V8-Motor, ein neues Set-up fürs Getriebe und ein strammeres Fahrwerk, dazu ein bisschen frische Schminke – viel mehr hat AMG nicht an seinem erfolgreichen Flaggschiff nicht gemacht. In der Theorie stehen deshalb jetzt 591 statt 571 PS und unveränderte 650 Nm im Datenblatt. Den Sprint schafft der Zweisitzer nun in 3,7 Sekunden und Schluss ist erst bei 320 statt 317 km/h.

Welche große Wirkung solche Kleinigkeiten in der Praxis haben können, das soll der SLS deshalb auf der Rennstrecke beweisen. Nicht umsonst hat sich Moers’ Mannschaft bei der Abstimmung des Überfliegers von den GT-Rennwagen aus dem Kundensport inspirieren lassen. Weil der Motor freier atmen kann, stellt er seine Leistung jetzt noch explosiver bereit, die Doppelkupplung knallt die sieben Gänge schneller ins Getriebe und das jetzt serienmäßige Verstellfahrwerk verzahnt den SLS förmlich mit dem Asphalt.

Man kommt rascher auf Touren, bleibt länger auf Speed und nimmt die Kurven mit einem höheren Tempo, sagt Moers und belegt den Fortschritt mit einer eindrucksvollen Zahl aus dem Testalltag: Eine volle Sekunde könnte der GT dem konventionellen SLS auf dem Grand-Prix-Kurs in Hockenheim abnehmen – wenn es nur nicht so verdammt kalt da draußen wäre. So dagegen fährt des GT einfach nur genauso scharf, schnell und präzise wie der normale SLS und lässt allenfalls Raum für ein paar heiße PS-Phantasien, die den Hockenheim-Ring an diesem frostigen Tag allerdings auch nicht auftauen werden. Und so viel schärfer als das Serienmodell sieht der GT mit seinen mattschwarzen Schmiederädern, den glanzschwarzen Anbauteilen und den roten Bremssätteln auch nicht aus, so dass es einem gleich heiß den Rücken hinunter laufen würde.

Doch es gibt ein Detail am SLS GT, da wird einem bei jedem Wetter heiß: der Preis. Nicht dass der SLS mit seinen 230.000 Euro ein Schnäppchen wäre. Aber die 21.000 Euro Aufpreis für die GT-Version sind ein ziemlicher Aufschlag – auch wenn man bei besseren Temperaturen die eine Sekunde selbst herausfahren könnte.

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(Bild: kmm)



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