Fahrspaß ohne Reue

Rennsieg für ganz normalen Supersprit aus Kompost

Motor
19.06.2015 12:54
Verbrennungsmotoren schaden grundsätzlich der Umwelt? Weit gefehlt, denn es kommt ganz drauf an, was man tankt. Mit Biogas bzw. Biomethan schaut die Ökobilanz besser aus als bei jedem Elektroauto - denn es wird komplett aus Kompost hergestellt. Um diese frohe Botschaft zu verbreiten, traten nun 17 Teams zu einem zwei Stunden dauernden Gokart-Rennen an.
(Bild: kmm)

Veranstaltet wurde das Ganze von der ARGE Kompost & Biogas, Skoda als Marktführer in Sachen Erdgasautos unterstützte den Renntag tat- und finanzkräftig und stellte zwei Teams, ein internes sowie eine Journalistenmannschaft, der ich (neben Vertretern von Motorblock.at, Autobild und Autofrau.at) angehören durfte. Als Promis waren Ski-As Thomas Sykora (in meinem Team) sowie Skoda-Rekord-Rallye-Staatsmeister Raimund Baumschlager (im internen Team) mit von der Partie.

Die ARGE Kompost ließ eigens Erdgas-Karts aus Deutschland heranschaffen, die - mit Biomethan betankt - einen Renntag lang für heiße Rennszenen, strahlende Gesichter und große Begeisterung über den umweltfreundlichen Treibstoff sorgen sollten. Doch nach einer Stunde Qualifying in der Speedarena im burgenländischen Rechnitz mussten sie bereits ausgemustert werden - was nicht am Wundersprit, sondern an ihrem grundsätzlich desolaten Zustand lag.

Biomethan als vollwertiger Treibstoff
Dass man mit Gas gut unterwegs ist, hatte Skoda bereits bei der Anreise unter Beweis gestellt, mit Erdgas-Octavias, die sich anfühlen wie ganz normale Benziner (die Tschechen haben außerdem den VW-up!-Verwandten Citigo im Programm). Ob man fossiles Erdgas (als CNG bekannt) oder Biogas tankt, ist dem Auto egal. Der Umwelt nicht, denn CNG ist zwar umweltfreundlicher als Benzin oder Diesel, aber natürlich ein fossiler Brennstoff. Biomethan hingegen schadet der Umwelt nicht nur nicht, sondern unterstützt sie sogar, denn die Reststoffe aus der Produktion können als Dünger verwendet werden.

Ein Motor, der mit Gas betrieben werden soll, muss einige Voraussetzungen erfüllen, denn Gas fehlen die schmierenden Eigenschaften von gewöhnlichen Treibstoffen, sie müssen also verschleißfester gebaut sein. Bei Skoda sind daher auch die Service-Intervalle auf 15.000 km reduziert. Vorteil: Erdgasautos werden gefördert, je nach Bundesland unterschiedlich, zudem ist Gas billiger als Benzin/Diesel. Und dann natürlich das gute Gewissen.

Biogas wird übrigens ins normale Gasnetz eingespeist. Wer Bio tanken will, kann das mit Biogas-Zertifikaten sicherstellen. Grundbesitzer können sogar quasi ihr eigenes Gras tanken: Der jährliche Grasschnitt von 750 m2 Grünfläche reicht für 5.000 Kilometer im Skoda Octavia G-TEC.

Rennsieg für, aber ohne Biomethan
Und das Biomethanrennen? Wurde nach dem Ausfall der Gaskarts trotzdem durchgezogen, allerdings stiegen wir auf klassische Benzin-Karts um, die zur Rechnitzer Kartbahn gehören - im Dienst der guten Sache. Biomethan im Kopf, Benzin im Tank sozusagen. Zwei Stunden Qualifying, zwei Stunden Rennen, jeweils mit Fahrerwechsel alle 15 Minuten. Am Ende gewann unser Journalistenteam souverän mit einer Runde Vorsprung.

Jetzt muss nur noch Biomethan seinen Siegeszug antreten - umweltfreundlicher kann man wohl nicht Auto fahren.

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(Bild: kmm)



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