Der hat gefehlt

Mazda3: Kleiner Diesel macht ihn zum Bestseller

Motor
17.05.2016 16:36

Das erfolgreichste Modell bei Mazda ist - nein, kein SUV, obwohl die Japaner mit CX-3 und CX-5 zwei gelungene Exemplare dieser weiter boomenden Gattung im Programm haben. Tatsächlich ist es der Mazda3 - jedenfalls, wenn die wichtigste Motorisierung verfügbar ist: Ab sofort wird der schnittige Kompakte auch von einem 105-PS-Diesel angetrieben.

(Bild: kmm)

Bisher maß der einzige 3er-Selbstzünder 2,2 Liter. Der macht mit 150 PS und dadurch flotten Fahrleistungen zwar Spaß, doch der Trend geht (laut aktuellem DAT-Report) hin zu weniger leistungsstarken Motoren und im Gegenzug höheren Ausstattungsniveaus. Das weiß man auch bei Mazda und - voila: Da ist die 1,5-Liter-Version.

Mazdas kleiner Diesel gehört zu den sparsamsten seiner Gattung. 3,8 l/100 km Normverbrauch stehen im Datenblatt der Version mit manuellem Sechsganggetriebe. Dieser würde ich auf jeden Fall den Vorzug geben, weil die nicht mehr so ganz zeitgemäße Sechsgang-Automatikvariante sich zwar recht geschmeidig fährt, aber nicht nur 0,6 Liter (laut Norm) mehr verbraucht, sondern auch deutlich träger agiert.

Das manuelle Getriebe schaltet sich Mazda-typisch knackig und wenn man den Motor damit entsprechend bei Laune hält, kann man mit der gebotenen Performance gut leben. Wenn der Turbo einen Moment Luft geholt hat, stehen maximal 270 Nm zur Verfügung, in elf Sekunden geht die wilde Fahrt aus dem Stand auf Tempo 100, dann weiter bis 185 km/h. Auch bei dieser Geschwindigkeit wird der Motor nicht übermäßig laut.

Mit 1270 kg Leergewicht (ohne Fahrer) ist der Mazda3 CD105 nicht gerade das Leichtgewicht seiner Klasse, aber dank Alu-Motor ist er auch kein Sumoringer. Das ist ebenso gut für den Verbrauch wie fürs Handling. Sein 2,2 Liter großer Bruder bringt satte 50 kg mehr auf die Waage.

Natural Sound Smoother - nicht fürs Radio
Technisch gesehen hat sich Mazda einiges einfallen lassen. Das "Skyactiv"-Triebwerk arbeitet mit der ungewöhnlich geringen Verdichtung von 14,8:1, was für eine bessere Treibstoff-Luft-Vermischung und damit für eine effizientere Verbrennung sorgen soll. Um eine bessere Laufruhe - vor allem bei geringen Drehzahlen und im Leerlauf - zu erreichen, wurden kleine Dämpfungselemente zwischen Kolben und Pleuel gesetzt - genannt Natural Sound Smoother. Das scheint den Motor tatsächlich weicher klingen zu lassen.

Durchaus selbstbewusst ist der Preis: Unter 23.390 Euro ist der Einstiegsdiesel nicht zu bekommen (gleicher Preis für Hatchback und Stufenheck). Allerdings kommt der schicke 3er da schon in einer besseren Ausstattungsversion, die u.a. Tempomat, Zweizonen-Klimaautomatik, City-Notbremsassistent (bis 30 km/h) oder auch Alufelgen serienmäßig an Bord sind. 2000 Euro sollte man auf jeden Fall noch investieren: "Attraction" umfasst auch noch Xenon, Parksensoren, LED-Tagfahrlicht etc. - und es ist die einzige Ausstattungsvariante, in der das Automatikgetriebe angeboten wird (+ 2000 Euro).

Mehr ist mehr und auch noch im Trend: "Revolution" kommt mit 18"-Alus, Head-up-Display, Keyless, Parkpiepsern rundum und Bose-Anlage. Fehlt noch das Navi um 600 Euro. Für mich auch ein Muss: das Rubinrot um 620 Euro.

Auch an die drei Jahre nach seiner Markteinführung wirkt der Mazda3 noch immer taufrisch. Die Optik ist sportlich, der Innenraum weit entfernt von langweilig und die Bedienung mit Drehdrücksteller und aufgesetztem Display ist nicht zu kompliziert. Auch die Platzverhältnisse gehen in Ordnung, selbst wenn Großgewachsene hinter Großgewachsenen sitzen. Mit 4,46 m Länge ist der Mazda3 aber auch außen einer der Größten seiner Klasse.

Unterm Strich
Ja, der kleine Diesel hat im Programm gefehlt. Sein großer Bruder ist aber auch nicht zu verachten. Um 1400 Euro Aufpreis bietet er deutlich bessere Fahrleistungen bei nur minimal höherem Verbrauch. Aber ganz ehrlich: Auf Österreichs reglementierten Straßen fühle ich mich auch mit 105 PS ausreichend motorisiert. Jedenfalls mit manuellem Schaltgetriebe.

Warum?

  • Günstiger Verbrauch bei passablen Fahrleistungen
  • Schnittiges Design

Warum nicht?

Automatikgetriebe nur in der Ausstattungsvariante "Attraction" - außerdem kostet es Power

Oder vielleicht …

… Seat Leon, VW Golf, Ford Focus, Peugeot 308, Toyota Auris …

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(Bild: kmm)



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