Frecher Winterkorn

Hybrid-Lamborghini & Co: VW gibt vor der Messe Gas

Motor
02.10.2014 01:59
Traditionell demonstriert der Volkswagen-Konzern am Vorabend großer Automessen seine Macht, so auch diesmal am Vorabend der Paris Motor Show. Man kann es beinahe als kleines Feuerwerk bezeichnen, was da am Mittwochabend auf die Bühne gerollt ist. Doch für größere Wellen wird womöglich die Ansprache von Konzernchef Martin Winterkorn sorgen, der an die EU sinngemäß adressierte: Lasst uns in Ruhe!
(Bild: kmm)

"Jedes Gramm CO2, das wir in unserer Europa-Flotte einsparen, kostet unsere Gruppe fast 100 Millionen Euro", lamentierte Winterkorn und verlangte, die Autohersteller nicht mit immer weiteren Einsparungsvorschriften zu überlasten, sondern sie endlich mal arbeiten zu lassen. 95 g/km CO2 bis 2020 sind ja bereits beschlossen, das müsse erst mal reichen.

Lamborghini ohne Sound
Aber Volkswagen sei bestens dabei, alle Umweltziele zu erfüllen, und so rollten eine ganze Reihe Fahrzeuge auf die Bühne, die zumindest teilweise elektrisch angetrieben sind. So etwa der Lamborghini Asterion LPI 910-4. Für seinen Auftritt wurde eigens die Musik abgedreht, damit er lautlos einhergleiten konnte (dass Patricia Kaas später etwas verloren auf der Bühne herumstand, weil die Musik nicht funktionierte, war hingegen keine Absicht). 50 km schafft der Plug-in-Hybrid maximal im Elektromodus, im Normzyklus kommt er auf einen CO2-Ausstoß von 98 g/km. Andererseits hat er eine Systemleistung von 910 PS, und wenn man nur daran denkt, diese teilweise zu nutzen, wird der V10-Motor seine vier Liter nicht auf 100 km versaufen, sondern auf deutlich kürzerer Distanz.

Auch sportlich, wenn auch bei Weitem nicht so wie der Lambo, kommt der Porsche Cayenne E-Hybrid daher, der bei seinem Auftritt immerhin vom Porsche 918 Spyder flankiert wurde. Das erste Premium-SUV mit Plug-in-Hybridantrieb hat einen Normverbrauch von nur 3,4 l/100 km. Mit seinem Dreiliter-V6-Benziner und der Elektromaschine erreicht er eine Systemleistung von 416 PS und ein Systemdrehmoment von 590 Nm. Elektrisch kommt er bis zu 36 Kilometer weit, das elektrische Höchsttempo beträgt 125 km/h.

Premiere feierte auch der VW Passat GTE als Limousine und Kombi. Der Plug-in-Hybrid hat eine Systemleistung von 218 PS und eine Normverbrauch von 2,0 l/ 100 km. Auf den Markt kommt er in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres.

Nicht alles war elektrisch beim VW-Konzernabend, etwa die Studie eines viertürigen Audi TT, die kurz gezeigt wurde, aber gleich wieder verschwand. Geblieben zur näheren Betrachtung ist der neue Audi TT Roadster.

Auch nicht elektrisch, obwohl mancher das vom Namen her geschlossen hätte, fährt der VW XL Sport mit dem 200-PS-V2-Motor aus der Ducati 1199 Superleggera.

Stärkstes Fahrzeug des Abends war der Bugatti Veyron, der die limitierte Legendenreihe beschließt, unter anderem mit einem aus einem Stück gefrästen Vorderteil und blanker Alu-Optik. Als Stück Luxus zum Anfassen und Probesitzen bot man den neuen Bentley Mulsanne Speed an, mit dem man u.a. Königsfamilien und generell die ganz Reichen ansprechen will. Trotzdem spricht man beim Hersteller von Understatement. 537 PS und 1.100 Nm (bei 1.500/min.) stehen im Datenblatt, in 4,9 Sekunden beschleunigt der Koloss von 0 auf 100 km/h.

Am anderen Ende der Einkommens- bzw. Vermögensskala steht der Skoda Fabia, den es jetzt endlich auch in Schön gibt. Er bedient sich beim Modularen Querbaukasten (was er dem VW Polo voraus hat), verwendet aber teilweise auch preisgünstigere Teile, damit der Preis nicht ausufert. Erst wenn der Polo in etwa drei Jahren neu herauskommt, wird er wieder die technische Kleinwagenführerschaft im Konzern haben. Übrigens wird der Skoda Fabia fast schon flippig individualisierbar sein und einige coole Features fürs Smartphone bekommen. Seat führte die Gatsch-Variante des Leon vor, den Experience.

Sogar ein zweirädriges Highlight gab es zu bestaunen: die Scrambler-Ducati, die am Vortag bereits auf der Intermot in Köln vorgestellt wurde. Die Scrambler erinnert an alte Zeiten und soll ein neues, großartiges Lebensgefühl verbreiten. Sie wird einen hervorragenden Koeffizienten aus Verbrauch und Fahrspaß haben – und da kann weder Dr. Martin Winterkorn noch die EU etwas dagegen haben.

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(Bild: kmm)



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