Spaß nicht verderben

Diese 3 Fehler beim 4er-Cabrio besser vermeiden

Motor
10.06.2014 09:52
Das 4er-Cabrio von BMW ist wohl das schönste Cabriolet mit festem Faltdach, das derzeit zu kaufen ist – wenn wir mal Exoten wie den McLaren 650S beiseitelassen. Noch dazu fährt es sich gut, ist rundum durchdacht und hat Platz für vier. Allerdings sollte man beim Kauf darauf achten, drei Fehler nicht zu machen, die einem den Spaß verderben könnten.
(Bild: kmm)

Es empfiehlt sich, das Dach manchmal von außen zu öffnen (indem man durchgehend auf den Autoschlüssel drückt), um das Ballett zu genießen, das das Ensemble aus Dachteilen und Heckklappe aufführt. 27 Sekunden dauert das. Danach vielleicht noch den Kofferraum beladen und dazu den nächsten Elektromotoren-Exzess starten: Auf Knopfdruck hebt sich zuerst das Heckteil, dann das säuberlich eingeschlichtete Verdeck, um ungehinderten Zugang zum Gepäckabteil zu gewähren. Nur die obligatorische Innenabdeckung muss man per Hand bedienen. Respektable 220 Liter verbleiben darunter, 370 Liter sind es bei geschlossenem Verdeck – die Durchlademöglichkeit noch nicht mitgerechnet. Jedesmal hilfreich: Der Deckel saugt sich selbst ins Schloss, wenn man ihn schließt.

Fehler Nummer 1
Und damit sind wir auch schon beim ersten Fehler, den man bei der Bestellung des 4er-Cabrios machen kann – und der betrifft die Farbauswahl: Ich rate von der Farbe Weiß ab. Warum? Ganz einfach: Nur bei dunkleren Lackierungen fallen die Spalten nicht auf, die so ein Festdach-Cabrio natürlich hat, d.h. es entsteht der perfekte Eindruck eines fest bedachten Coupés samt rahmenlosen Scheiben und fehlender B-Säule. Ganz in Weiß geht einiges an filigraner Eleganz verloren. Eine Ausnahme gilt für Käufer, die nicht vorhaben, das Dach jemals zu schließen.

Fehler Nummer 2
BMW ist bekannt dafür, besonders gute und effiziente Motoren zu bauen. Im 4er-Cabrio gibt es seit Marktstart deren drei zur Auswahl: zum einen den 420d mit Zweiliter-Turbodiesel und 184 PS, der mit Achtgangautomatik einen Normverbrauch von unter 5 Liter aufweist. Gut, Diesel im Cabrio ist eine Glaubensfrage, die jeder für sich beantworten muss.

Dann gibt es zwei Benziner, wovon meine Empfehlung zum 435i Cabrio geht, dem einzigen Sechszylinder im Programm. Er paart den typischen, emotionalen BMW-Sechszylinder-Sound mit der für dieses Fahrzeug idealen Leistung von 306 PS und entsprechenden Fahrleistungen (0-100=5,5). Der Normverbrauch beträgt 7,5 l/100 km (jeweils mit Achtgangautomatik).

Dazwischen bietet BMW den 428i an, der einen Zweiliter-Vierzylinder-Benziner unter der Haube hat. Der glänzt mit hervorragenden Leistungsdaten und ebensolcher Kraftentfaltung. Mit seinen 245 PS kommt er beim Standardsprint bis auf 0,9 Sekunden an den Sechszylinder heran und unterbietet ihn beim Normverbrauch um 0,9 Liter (im Test bin ich statt auf 6,6 Liter auf durchschnittlich 9,5 l/100 km gekommen). Und damit sind wir bei Fehler Nummer zwei: Diese Motorversion sollte man auf keinen Fall kaufen, ohne sie Probe gefahren zu haben, denn der Sound ist – sagen wir – gewöhnungsbedürftig.

BMW hat sich offenbar die Kritik am Sound dieses Triebwerks, das mit der aktuellen Dreierreihe eingeführt wurde, zu Herzen genommen und am Sound gefeilt. Herausgekommen ist das "aktive Sound Design", bei dem Motorsound über die Lautsprecher zugespielt wird. Und genau das ist das Problem, denn abgesehen davon, dass der Motor immer angestrengt klingt, sobald man auch nur ein wenig beschleunigt, nervt dieser künstliche Sound. Wer den aktuellen Renault Clio mit Sound-Generator schon mal gefahren hat, weiß in etwa, was ich meine. Dort lässt sich das Ganze aber abschalten, wenn es zu stören anfängt.

Wem das egal ist, der kann bedenkelnlos zugreifen und sich an den sachlichen Qualitäten des 428i-Motors erfreuen.

Fehler Nummer 3
Bei Preisen ab 50.000 Euro (420d; 428i: 53.250 Euro; 435i: 63.250 Euro) sollte man nicht den Fehler begehen, an der Ausstattung zu sparen. Vor allem das hier erstmals in einem BMW erhältliche (Mercedes hatte es zuerst) Nackenwärmer-Gebläse um rund 450 Euro sollte man sich gönnen.

Der Rat, ein Auto nicht ohne Probefahrt zu kaufen, mag für viele unnötig klingen, jedoch kommt es relativ häufig vor und gerade einen BMW kann man im Allgemeinen blind kaufen. Wer auf Feinheiten Wert legt, sollte aber genauer hinschauen und -hören – damit die Freude am 4er-Cabrio dann wirklich ungetrübt ist. Übrigens: Ab Sommer gibt es vier weitere Motoren zur Auswahl, vom kleinen Vierzylinder bis zum Sechszylinder-Diesel.

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(Bild: kmm)



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