Abgefahrenes Tuning

Die Showcars des VW-Konzerns beim GTI-Treffen

Motor
14.05.2015 23:57
Belächelt oder misstrauisch beäugt wird die Tuner-Gemeinde von VW-Seite längst nicht mehr. Seit knapp zehn Jahren engagiert sich der Automobilkonzern als Sponsor des GTI-Treffens am Wörthersee (13. bis 16. Mai). Doch statt sich billig an die versammelten Fan-Massen anzuwanzen, ziehen die im österreichischen Reifnitz versammelten Konzernmarken alle Tuning-Register. Diesmal steht ein kommendes Geburtstagskind im Mittelpunkt.
(Bild: kmm)

Denn ausgerechnet der Namensgeber und ursprüngliche Aufhänger des Treffens wird im kommenden Jahr 40 Jahre alt. Auch wenn der Wörthersee längst für Fahrer sämtlicher jemals gebauter Konzernmodelle (und darüber hinaus) zum Anlaufpunkt geworden ist, hat der GTI als Ursprung doch eine Sonderstellung inne. Normalerweise tunt VW seinen Kompaktsportler daher zu teils abenteuerlichen Extrem-Boliden auf – man denke an das Zwölfzylindermodell von 2007 oder die Roadster-Variante vom vergangenen Jahr. Diesmal fällt die Vision deutlich realistischer aus: Das GTI Clubsport Concept ist ein seriennaher Vorgeschmack auf ein Geburtstags-Sondermodell, das 2016 auf den Markt kommen wird.

Der Happy-Bithday-GTI
Den Antrieb der Studie übernimmt eine 265 PS starke Version des aus dem Standardmodell bekannten Zweiliter-Turbobenziners. Bislang gab es die nur beim spanischen GTI-Verwandten Seat Leon Cupra (nicht in Österreich, hier hat er 280 PS), während der Golf selbst in der Performance-Ausführung mit maximal 230 PS Vorlieb nehmen musste. Bei der Clubsport-Studie kommt nun zusätzlich noch eine Boost-Funktion zum Einsatz, die die Leistung kurzzeitig noch einmal um zehn Prozent erhöht. Neben der Leistungssteigerung gibt es auch ein Design- und Aerodynamik-Upgrade. Das besteht unter anderem aus einem komplett neuen Frontstoßfänger, einem Dachkantenspoiler sowie einem Heckdiffusor.

Golf GTE Sport
Spektakulärer ist hingegen der VW Golf GTE Sport, ein weitgehend aus Carbon gefertigter Hightech-Golf mit einem insgesamt 400 PS starken Plug-In-Hybridantrieb. Ein Benziner und zwei E-Motoren bringen die Studie per Allradantrieb bis auf 280 km/h. Immerhin bis zu 50 Kilometer sind rein elektrisch drin.

Audi TT als erster Benziner mit e-Lader
Die edle Konzernschwester Audi hingegen zeigt eher, was möglich, als was realistisch wäre. Im Showcar TT Clubsport Turbo kommt der aus dem RS3 bekannte 2,5-Liter-Fünfzylinder in einer leistungsgesteigerten Version mit elektrischem Verdichter und 600 PS zum Einsatz. Der e-Turbo wurde bislang lediglich in Diesel-Studien gezeigt, im Wörthersee-Renner kommt er das erste Mal in Verbindung mit einem Benziner zum Einsatz. Der neuartige Lader dreht ansatzlos auf Maximaldrehzahl und erhöht immer dann den Ladedruck, wenn für den konventionellen Abgasturbolader zu wenig Antriebsenergie im Abgas zur Verfügung steht. So sprintet der TT in 3,6 Sekunden auf 100 km/h und lässt dabei alle Serienmodelle der Marke unterhalb des Supersportwagens R8 stehen.

Nicht alles, was so aussieht, bietet volle Leistung
Auch Skoda ist seit einigen Jahren in Reifnitz vertreten. In diesem Jahr zeigen die Tschechen die Studie Funstar. Der Pick-up auf Basis des Kleinwagens Fabia, wurde gebaut von der Azubis im Stammwerk der Marke. Sie entfernten kurzerhand das Heck und machten Platz für die mit Aluminium ausgestattete Ladefläche. Ebenfalls weichen mussten die Serienpneus. Nun steht der Funstar auf wuchtigen 18-Zöllern, die eigentlich zum größeren Octavia RS gehören. Unter der Motorhaube kommt ein 1,2-TSI-Benziner mit eh nur 122 PS zum Einsatz. Öffnungen auf der Motorhaube sollen den Pick-up allerdings sportlicher wirken lassen, handgemachte LED-Lichter an Front und Heck auffälliger und seine Kurven werden durch die Lackierung in Weiß und Grau betont. Und damit er bloß nicht zu brav wirkt, gibt es Außenspiegelkappen, Felgen und einen Kühlergrill in grellem Grün.

Dass man sich in Tschechien auch auf gehobene Sportlichkeit versteht, soll das Showcar Fabia R5 Combi belegen. Der Kombi auf Basis des bekannten Rallye-Wagens wird von einem 1,6-Liter-Turbomotor mit 279 PS angetrieben.

Der Wahnsinns-Bulli
Dass man kein gigantischer Autohersteller mit unendlichen Ressourcen sein muss, um ein extremes Tuningauto auf die Beine zu stellen, zeigt der 530 PS Renn-Bulli von Fred Bernhard. Er hat dem T1 nicht nur einen luftgekühlten Leichtmetall-Sechszylinder nebst Lenkung und Bremsanlage des Porsche 993 Bi-Turbo eingepflanzt. Die Kraft von 757 Nm überträgt das Sechsgang-Schaltgetriebe eines 996 GT3. Auf die Straße bringt der Bolide die Power über Reifen der Dimension 285/30/18 auf BBS-Rennsportfelgen. Dank großflächigem Einsatz von Carbon wiegt der Bulli nur 1.500 Kilo, was ein Leistungsgewicht von 2,8 kg/PS ergibt und eines Sportwagens würdig ist.

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(Bild: kmm)



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