Sport und Spiele

Citroën DS4: Schick ihn spielen und es geht rund!

Motor
30.05.2011 19:48
Citroën gebührt echt Anerkennung. Nicht unbedingt dafür, dass sie die göttliche Buchstabenkombination in der Massenproduktion über alle Fahrzeugklassen einsetzen, sondern für das Lichtblicken und Farbegeben im automobilen Alltag. Zu jedem C-Auto gibt es eine DS-Metamorphose, für die sich die Designer von der Muse einen Extra-Kuss auf die Wange drücken ließen. Nun wurde der DS4 vorgestellt.
(Bild: kmm)

Mit diesem Konzept der Zweigleisigkeit sprechen die Franzosen in jeder bedienten Fahrzeugklasse eine breitere Zielgruppe an, als das mit dem üblichen einheitlichen Autooutput möglich wäre. Da darf der C4 ruhig ein wenig brav geraten, darf weich und komfortabel sein, wenn dazu der DS4 die Designersportschuhe angeschnürt bekommt und spielen geschickt wird.

Die Ansage ist denn auch gleich eine recht sportliche: Alfa Romeo Giulietta und VW Scirocco hat man der Kompakt-Göttin als Spielkameraden ausgesucht. Das Design ist dazu voll auf der Höhe, Citroën spricht etwas vollmundig von einem hochgestellten Coupé, ich sehe eher einen metamorphierten C4 mit wunderschönen und sportlichen Details.

Ein bisschen Alfa hier, ein bisschen BMW-Power da
Nicht alles ist selbst erfunden, wie etwa die hinteren Türgriffe, die sich in einer Art herausragender Haifischflosse verstecken und den Eindruck eines Dreitürers erwecken. Sehr dynamisch und muskulös wirken die hinteren Kotflügel, die den Schwung aus der Seite aufnehmen und über die Heckleuchten nach hinten spritzen. Lustig die Chromspange am Heckabschluss, die nach Mimikri-Art die Stilisierung zweier kantiger Auspuffendrohre (ähnlich den BMW-Achtzylindern) verbindet.

Die Motoren halten mit der Ausrichtung voll mit, jedenfalls die beiden Top-Maschinen, die ich probeheizen durfte: der 163-PS-Diesel (340 Nm bei 2.000/min.) und der in BMW-Koproduktion entwickelte Benziner mit 200 PS (275 Nm bei 1.700/min.). Sie machen den 1.421 bzw. 1.356 kg schweren Wagen zu einem munteren Gesellen, der den Standardsprint in 8,6 bzw. 7,9 Sekunden verrichtet, aber vor allem mit sehr erwachsener Kraftentwicklung glänzt. Auch der Normverbrauch ist von guten Eltern: Mit 5,1 bzw. 6,4 l/100 km braucht sich niemand zu verstecken. Dabei ist hier noch nicht einmal ein Start-Stopp-System zu haben.

Das Fahrwerk wurde im Vergleich zum C4 deutlich gestrafft, die Lenkung ist leichtgängig und direkt. Allerdings würde ich mir noch ein bisschen mehr Straffheit und Verbindlichkeit wünschen, jedenfalls bei diesen starken Motorversionen. Das Untersteuern ist zwar nicht bedenklich, dürfte aber gerne etwas später auftreten. Das Sechsganggetriebe schaltet sich dagegen sportlich angenehm und ist auch sauber gestuft.

Praktisch statt nur avantgardistisch
Im Innenraum hat sich Citroën wirklich was einfallen lassen. Schöne Materialien, krokolederinspirierte Applikationen, wie etwa das Kniepolster für den Beifahrer an der Mittelkonsole. Oder auch ein extrem stylischer Ledersitzbezug. Ein riesiges gekühltes Handschuhfach, dazu immens viel Platz in den Türen, und dann ein stilistisches Highlight, das es allerdings nur in den Versionen mit automatisiertem Schaltgetriebe gibt (das zum Testen nicht zur Verfügung stand): ein kleines Wählhebelchen in der Mittelkonsole und dahinter ein tiefes (ebenfalls gekühltes) Staufach, in das sogar vier liegende Halbliterflaschen passen. Alles andere passt in den 385 Liter großen Kofferraum.

Das eingangs erwähnte Lob muss sogar noch erweitert werden: Citroën versucht, sich mit durchdachten und inspirierten Details abzuheben, wirkt aber nicht mehr abgehoben und übertrieben, wie das früher bisweilen der Fall war. Überlegung statt Übertreibung ist da wohl jetzt die Devise. Die vier komponierten Blinkerrhythmen (gibt's auch im C4, Näheres siehe dort) lassen wir da als retromodern durchgehen.

Die Preise seien noch erwähnt: den DS4 gibt es ab 21.690 Euro (120 PS Benziner), die beiden starken Versionen kosten ab 28.490 (Diesel in der Version So Chic) bzw. ab 29.890 Euro (Diesel und Benziner gleichermaßen in der Version Sport Chic).

Stephan Schätzl

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(Bild: kmm)



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