Das Diesel-Debakel

Chronologie des VW-Skandals – was bisher geschah

Motor
20.11.2015 14:41
Der Abgasskandal hat Volkswagen in eine schwere Krise gestürzt. Die bisherige Entwicklung im Überblick:
(Bild: kmm)

3. September: VW räumt hinter den Kulissen gegenüber der US-Umweltbehörde EPA Manipulationen bei Diesel-Abgastests ein.

18. September: Die EPA teilt mit, VW habe eine Software eingesetzt, um Testmessungen des Schadstoffausstoßes künstlich zu drücken.

22. September: Der Konzern gibt eine Gewinnwarnung heraus und kündigt Milliarden-Rückstellungen für bevorstehende Umrüstungen an.

23. September: Rücktritt von VW-Chef Martin Winterkorn. "Vor allem bin ich fassungslos, dass Verfehlungen dieser Tragweite im Volkswagen-Konzern möglich waren", erklärt er seinen Schritt.

25. September: Der VW-Aufsichtsrat beruft Porsche-Chef Matthias Müller zum Konzernchef und trifft weitere Personalentscheidungen.

28. September: Nach mehreren Strafanzeigen startet die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsvorwürfen.

7. Oktober: Krisentreffen der Aufseher, VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch wird an die Spitze des Kontrollgremiums gewählt. Nach Aussage Müllers kann der Rückruf im Jänner 2016 beginnen.

8. Oktober: Razzia bei VW. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ordnet Durchsuchungen in Wolfsburg und an anderen Orten an. VW-US-Chef Michael Horn muss dem US-Kongress Rede und Antwort stehen.

13. Oktober: Wegen der hohen Kosten für den Abgasskandal will VW eine Milliarde Euro weniger pro Jahr als bisher geplant investieren.

15. Oktober: Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ordnet einen verpflichtenden Rückruf aller VW-Dieselautos mit der Betrugssoftware an. In ganz Europa müssen 8,5 Millionen, in Deutschland 2,4 Millionen Wagen in die Werkstatt. VW hatte eine freiwillige Lösung angestrebt.

16. Oktober: Von Daimler wechselt Christine Hohmann-Dennhardt zum 1. Jänner 2016 als neue Leiterin für Recht und Integrität zu VW.

17. Oktober: Der Volkswagen-Mehrheitseigner Porsche SE teilt mit, dass Winterkorn auch hier seinen Vorstandsvorsitz niederlegt.

21. Oktober: VW stoppt in der EU den Verkauf von Neuwagen im Lagerbestand, die noch ältere Motoren mit der Betrugssoftware haben. Müller betont, noch gebe es keine direkten Folgen für die Jobs.

22. Oktober: Der Konzern prüft, ob auch die frühe Version des Nachfolgers des Skandalmotors EA 189 von den Manipulationen betroffen ist. Untersuchungen ergeben, dass dies laut VW nicht der Fall ist.

28. Oktober: Der Skandal brockt dem Konzern im dritten Quartal einen Milliardenverlust ein. Vor Zinsen und Steuern beläuft sich das Minus auf rund 3,5 Mrd. Euro.

2. November: Die EPA beschuldigt VW, bei weiteren Dieselmotoren eine Manipulationssoftware eingesetzt zu haben. VW weist dies zurück.

3. November: Der Skandal erreicht eine neue Dimension. VW teilt mit, dass es auch "Unregelmäßigkeiten" bei Angaben zum Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) gab. 800.000 Fahrzeuge könnten betroffen sein.

4. November: Unter den 800.000 Autos mit falschen CO2-Werten sind auch 98.000 Benziner, teilt der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt mit.

6. November: VW will mögliche Nachzahlungen bei den Kfz-Steuern für Fahrzeuge mit frisierten CO2-Angaben selber tragen. Vom CO2-Ausstoß hängt bei jüngeren Pkws auch die Höhe der Kfz-Steuer ab. In Österreich die NoVA.

9. November: Vorstandschef Müller will enger mit dem Betriebsrat zusammenarbeiten. Dieser hatte kritisiert, die VW-Spitze verkünde Sparmaßnahmen einseitig. Das KBA geht davon aus, dass bei rund 540.000 Autos größere technische Änderungen nötig sind.

13. November: Trotz der immensen Kosten des Skandals will VW bei den Stammbeschäftigten keine Jobs abbauen. "Ich sehe keine Bedrohung für die Stammbelegschaft", sagt VW-Markenchef Herbert Diess der dpa.

14. November: Mit rund 430.000 Fahrzeugen erstreckt sich konzernweit über die Hälfte der etwa 800.000 Fälle geschönter Daten zum Ausstoß des Treibhausgases CO2 auf das Modelljahr 2016.

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(Bild: kmm)



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