Teilweise gefährlich

Billigreifen im Test: “Nur” 6 von 10 durchgefallen

Motor
31.03.2016 18:42

Wie gut, dass Reifentest auf abgesperrtem Gelände und mit höchsten Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt werden - manche Pneus möchte man im Ernstfall nicht am Auto haben. Der ARBÖ hat zehn Billig-Reifen getestet, d.h. Satz Reifen in der Dimension 195/65 R15 kostete in Österreich zum Testzeitpunkt unter 300 Euro. Das Ergebnis ist ernüchternd und lässt einen Schluss zu: Nicht an der falschen Stelle sparen!

(Bild: kmm)

Der Praxistest fand im nordeutschen Testzentrum von ATP (Automotive Testing Papenburg) statt. Aufgezogen wurden die Reifen auf einen VW Golf VII, mit dem die Sicherheit der Reifen bei nassen wie bei trockenen Straßenverhältnissen geprüft wurde. Neben diesen Kriterien wurden auch Rollwiderstand und Vorbeifahrgeräusch bewertet.

Während das Handling auf trockener Straße keine allzu großen Unterschiede ergab, teilt sich das Feld der getesteten Reifen auf nasser Fahrbahn in zwei Lager.

Teilweise erschreckende Ergebnisse
Erschreckend war das Ergebnis vom GT Radial Champiro FE1, der auf nasser Fahrbahn gerade einmal 18 von 80 Punkten erreichen konnte, in drei Disziplinen sogar mit 0 Punkten bewertet wurde (siehe Tabelle). Der Bremsweg dieses Reifens beträgt bei einem Tempo von 100 km/h 61,7 Meter bis zum Stillstand, also um 15,4 Meter mehr als jener des Testsiegers (Nexen N’blue HD Plus). Insgesamt erreicht der GT nur 86 von 170 möglichen Punkten. An der 100-Punkte-Marke scheitert mit einer Gesamtanzahl von 98 auch der High Performer Sport HS-3. "Beide Pneus verzögern auf nasser Fahrbahn extrem schlecht und können aus technischer Sicht nicht empfohlen werden", so ARBÖ-Technikchef Erich Groiss.

Mit einem "nicht empfehlenswert" müssen sich auch der Barum Brillantis 2, der BF Goodrich g-Grip, der Sava Intensa hp sowie der Viking City Tech II abfinden. Im Mittelfeld platzierte sich mit 115 Punkten der Debica Presto, der es in den Disziplinen "Aquaplaning längs" und "Handling" durchaus mit den Testsiegern aufnehmen kann.

Diese kommen aus dem Hause Pneumant, Hankook und Nexen, wobei vor allem die beiden letztgenannten lobend erwähnt werden müssen: Beide spielen qualitativ schon fast in der "Oberliga" mit: der Nexen N’blue HD Plus verfehlte mit einer Gesamtzahl von 134 um nur einen Punkt das Prädikat "sehr empfehlenswert".

Fazit: Dass sechs von zehn Pneus mit "nicht empfehlenswert" bewertet werden, ist ein ernüchterndes Ergebnis. Grundsätzlich gilt: Bei Reifen sollte nicht gespart werden. Während man bei Premium-Produkten fast zu jedem Reifen greifen kann - die Unterschiede sind hier äußerst gering - muss man bei günstigen Produkten schon genauer hinsehen, damit es keine bösen Überraschungen gibt.

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(Bild: kmm)



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