Fliegende Kinder

Billige Kindersitze im Test: 6 von 11 “ungenügend”

Motor
24.10.2014 09:36
Ein verheerendes Ergebnis hat ein ÖAMTC-Test von Kindersitzen aus dem unteren Preissegment gebracht. Bei elf geprüften Modellen, die maximal rund 70 Euro kosteten, fielen sechs glatt durch. Kein einziges Produkt erhielt die Note "Sehr gut".
(Bild: kmm)

Normalerweise werden bei den ÖAMTC-Tests Modelle aus unterschiedlichen Preissegmenten ausgewählt. "Der Club erhält aber immer wieder Anfragen zu Kindersitzen weniger bekannter Hersteller, die häufig zu niedrigen Preisen auf Online-Plattformen angeboten werden", erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. "Daher wurden im aktuellen Test nur Sitze aus dem unteren Preissegment überprüft."

Beurteilt wurden die Kategorien "Sicherheit", "Bedienung & Ergonomie" sowie "Reinigung & Verarbeitung". Außerdem wurde wieder eine Schadstoffüberprüfung durchgeführt. Als positive Überraschung erwies sich der mit "gut" beurteilte Obaby Tiny Tatty Teddy, ein ausgewogenes Modell ohne große Schwächen.

Gefahr für Kinder
Die Ergebnisse der anderen Modelle waren ernüchternd: Von den anderen zehn schafften vier Sitze ein "Befriedigend", sechs fielen mit "nicht genügend" durch. "Zu kritisieren sind vor allem die schweren Sicherheitsmängel bei den fünf schwächsten Sitzen im Test", sagte Kerbl. Die United-Kids-Modelle Alpha Deluxe, Kid Comfort und Kidstar, außerdem der Nania Safety Paris SP und der Tiggo Bebehut erwiesen sich in mindestens einem, oft auch in zwei Crashtests als mangelhaft. Teilweise wurden die Anschnallgurte samt Verankerung aus der Sitzschale herausgerissen, bei einem Unfall würde das Kind ungebremst gegen den Sitz prallen.

"Die größten Probleme traten beim Seitenaufprall auf. Hier hatten vier dieser fünf Modelle mit schweren Mängeln zu kämpfen", kritisierte Kerbl.

Der sechste mit "nicht genügend" bewertete Kindersitz, der Nania Starter SP, schnitt bei der Sicherheitsüberprüfung besser ab. "In diesem Modell wurden, gemeinsam mit dem United-Kids Alpha Deluxe, hingegen in der Schadstoffprüfung erhebliche Mengen an Weichmachern gefunden. Eine Abwertung auf 'nicht genügend' war die Folge." Spuren erhöhter Schadstoffbelastung wurden übrigens in allen elf getesteten Modellen gefunden.

Generell erscheint das Angebot an Kindersitzen in der Preisklasse bis 70 Euro sehr groß. "Auf den zweiten Blick zeigt sich aber, dass sich die Produkte oft nur im Detail, beispielsweise in unterschiedlich geformten Verrippungen, unterscheiden", konstatierte Kerbl. "Teilweise werden sogar idente Produkte unter verschiedenen Bezeichnungen vertrieben." So überprüfte der ÖAMTC elf Produkte, fand nach eigenen Angaben mehr als 30 bauähnliche. "Manche Anbieter ändern nach einem schlechten Testergebnis einfach den Produktnamen. Für den Verbraucher ist damit das schwache Abschneiden des Produktes nicht mehr erkennbar."

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele