Austria X3

BMW X3 – Freude am Fahren aus Österreich

Motor
14.01.2009 15:15
Heimat bist du großer Söhne – und Autos! Allen voran der BMW X3, der Einstieg in die geländegängige „Freude am Fahren“. Das „Sports Activity Vehicle“ (SAV) aus bayerischem Hause wird komplett in Österreich gebaut. Der Kraft seiner Lenden kann das nur förderlich sein. Wir waren mit dem großen Kleinen im Weinviertel unterwegs.
(Bild: kmm)
Viel entspannter kann man kaum über Landfahren als mit dem Geländewagen der BMW-Dreier-Reihe. Werbraucht da noch den X5? Größenmäßig sinddie Unterschiede auch nicht riesig, zehn bzw. neun Zentimetersind es nur in Länge und Höhe. Ob sich BMW da nichtselber ein Kuckucksei gelegt hat? Uns kann es egal sein, dennwas da 20 Zentimeter über dem Boden dahin gleitet (wenn mandie Räder mal außer Acht lässt), ist aller Ehrenwert. Und in den preislichen Regionen, in denen sich der Testwagenbewegt (71.000 Euro, also rund eine Million Schilling), ist esschon fast egal, ob man sich den X3 oder den X5 vors Haus stellt(in der Garage sollte man ihn nicht verstecken).
 
Auto für Patrioten
Patrioten werden natürlich zum kleineren derbayerischen SAVs greifen, der so bayerisch gar nicht ist, weiler voll und ganz in Graz gefertigt wird, für den gesamtenWeltmarkt. Bayerische Wirtschaftshilfe für Austria, immerhinhandelt es sich nach BMW-Angaben um den größten Auftragan einen Einzellieferanten in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte.500 Millionen Euro wurden investiert, 2.500 Arbeitsplätzegeschaffen.
 
Elegant ist er, der X3, vor allem, wenn er so ausgestattetdaher kommt, wie das Testauto, der X3 3.0d: mit feinem Leder,Sportsitzen mit elektrischer Verstellung und Memory-Funktion,einem riesigen Panorama-Glasschiebedach, in die Mittelkonsoleintegriertem CD-Wechsler, schönen Alu-Felgen. Die Entwicklerhaben offenbar ebenso viel Spaß gehabt, wie der Fahrer:Scheinwerfer, die sich automatisch einschalten, wenn es dämmrigwird; Scheibenwischer, die automatisch wischen, wenn die Scheibenass wird; eine Lüftung, die automatisch auf Umluft schaltet,wenn die Außenluft irgendwie verpestet ist; einem Navigationssystem,das beinahe jeden Feldweg kennt; einer 5-Gang-Automatik, die sichauch manuell sequentiell schalten lässt - und mit viel Ruhe,die sich entspannt genießen lässt.
 
Entspanntes Rasen
Der X3 fährt sich so angenehm und leise, dassman sogar auf der Landstraße gut aufpassen muss, dass dieTachonadel nicht plötzlich 150 zeigt. Die 204 PS spürtman in jedem Moment, bevor wir die Endgeschwindigkeit von 215km/h erreicht haben, hat die Vernunft (nicht serienmäßig)eingegriffen und die Beschleunigungsorgie, die nach 8,2 Sekundendie Hunderter-Marke passiert hat, beendet. Gemessen daran, dassder X3 hochbeinig daher kommt und fast zwei Tonnen wiegt, wieselter mit einer unglaublichen Leichtigkeit durch Weinviertler Kurven,und die "Dynamische Stabilitäts-Control, wie ESP bei BMWheißt, assistiert, wenn es dann doch mal etwas zu schnellgeworden ist.
 
Viel Licht - und etwas Schatten
Viel Licht also am X3, nur ein paar Kleinigkeitennerven etwas. Natürlich ist er nicht gerade der übersichtlichste,dafür hatte der Testwagen auch Park Distance Control. Nurschade, dass sie schon Anschlag meldet, wenn man noch eine ganzeHandspanne vom Hindernis entfernt ist. Dafür übersiehtsie die Anhängerkupplung eines geparkten Autos gänzlich.Kann man sich also schenken.
 
Im Innenraum gibt es relativ wenig Ablagemöglichkeiten,abgesehen von einem Netz in jeder Tür. Das Handschuhfachist winzig und die überdimensionale Konsole zwischen denVordersitzen (die zwischen Fahrer und Beifahrerin eine lästigeHürde aufbaut) mit dem CD-Wechsler praktisch komplett ausgefüllt.Apropos: Das Radio fügt sich zwar wunderbar in die Mittelkonsoleein, unter leichter, intuitiver Bedienung stellen wir uns allerdingsetwas Anderes vor. Wer sich nicht ausgiebig mit der Technik beschäftigthat, rätselt lange, bevor er die Funktionen gefunden hat,die er gerade braucht. Während der Fahrt gefährlich!
 
Die Automatik hat einen großen Vorteil: Mankann sie auch manuell schalten. Im Automatik-Modus lässtsie sich ausgesprochen viel Zeit, bis sie den richtigen Gang gefundenhat. Aus dem Stand mit Vollgas losfahren wird so zur Geduldsprobe,es vergeht die eine oder andere Gedenksekunde, bis sich der X3vehement in Bewegung setzt. Das Gleiche gilt für Zwischenspurtszum Überholen.
 
Das Lenkrad ist zwar verstellbar, lässt sichaber horizontal nicht weit genug herausziehen, sodass langbeinigeFahrer keine wirklich optimale Sitzposition finden. Außerdemist der Sicherheitsgurt nicht höhenverstellbar, was besondersfür klein gewachsene Chauffeure zum Problem wird, da derGurt ihnen unangenehm am Hals entlang läuft. Das ist gefährlich!
 
Fazit:
Die kleinen Schatten trüben das Bild nicht nachhaltig,zu überzeugend ist die Gesamt-Performance. Der X3 macht inder getesteten 3.0d-Version richtig Spaß, auch im Gelände,wenn man nicht gerade die Rallye Dakar bestreiten möchte.Auf der Straße wirkt das Fahrwerk sportlich hart, es lässtsich kaum aus der Ruhe bringen. Die Automatik muss man nicht unbedingtnehmen, statt dessen ordert, wer sein linkes Bein nicht in Pensionschicken will, einfach das Sechsgang-Getriebe. Die Freude am Fahrenist ohnehin serienmäßig - wenn man die richtige Körpergrößehat...
 
Stephan Schätzl
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(Bild: kmm)



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