Die werden auch durch das geschlossene Dach nicht gestört, nicht zuletzt wegen der Finnen, in denen es nach hinten ausläuft. Die Bestimmung eines Cabrios ist aber die Offenheit. 19 Sekunden dauert es, dann ist der Open-Air-Genuss perfekt. Dass Stoffverdeck öffnet sich sogar bis Tempo 40, einer Armada von Elektromotoren sei Dank, die wohl auch einen Roller antreiben könnten.
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Der Antrieb, der für Vortrieb sorgt, ist hier im 640i vom Allerfeinsten: Drei-Liter-Sechszylinder mit Twin-Scroll-Turbolader, 320 PS, 450 Nm Drehmoment zwischen 1.300 und 4.500 Touren, dazu 8-Gang-Automatik. So lässt es sich entspannt und sehr zügig dahingleiten. Mit geschlossenen Fenstern und hochgeklapptem Windschott wird auch der Fahrtwind recht effektiv draußen gehalten. Dank Zweizonen-Klimaautomatik und beheizbaren Sitzen muss es für die Offenfahrt nicht mal warm sein.
In der Ruhe liegt die Kraft
Der Motor ist kaum zu hören, an der Ampel fällt kaum auf, dass er sich serienmäßig abschaltet. Erst wenn man von der Bremse geht, und die Maschine einen Moment braucht, bis sie wieder angeworfen ist. Mit Schaltgetriebe geht das zwar unauffälliger, die Start-Stopp-Automatik ist hier aber in Verbindung mit der Automatik sehr gut gelöst. Der Motor geht praktisch nie aus, wenn er nicht soll.
Der Sechszylinder ist aber nicht nur stark im Unauffällig-Sein, sondern auch in der Power: 5,7 Sekunden reichen dem 1,8-Tonner für den Sprint von 0 auf 100, bei 250 km/h wird abgeregelt. Souveräne Kraft ist in jeder Lebenslage da.
Das Fahrwerk ist für einen BMW erstaunlich weich und sehr komfortabel. Wer sportliche Ambitionen hegt, sollte 4.500 Euro in das adaptive Fahrwerk investieren. Ohne Adaptive Drive verschärfen sich mit dem Umschalten zwischen Sport und Normal nur Gaspedalkennlinie und Automatik.
Aufpreisliste: Stairway to Luxury
Die Aufpreisliste bietet eine ganze Reihe Schmankerln: eine Rückfahrkamera, die aus dem BMW-Logo lugt, Surround View, Türen, die sich selber zuziehen, schlüsselloser Zugang, elektrisch verstellbare Komfortsitze mit Belüftung, die echt bequem sind und guten Halt geben und natürlich das Head-Up-Display. Das ist die 1.600 Euro Aufpreis echt wert, nicht nur, weil man am Tacho nichts mehr lesen kann, wenn die Sonne von hinten draufscheint. Sparen kann man sich dagegen die Tempolimitanzeige, die irrt sich zu oft.
Der Innenraum ist edel sportlich, das iDrive ist serienmäßig und mittlerweile ja auch gut zu bedienen. Da bleibt nichts rätselhaft. Allerdings: Beim Dachöffnen während der Fahrt sollte man genau aufpassen, an welchem Hebel man zieht, Handbremse und Verdeckknopf liegen nahe zusammen und sind gleich zu bedienen.
Wenn die Türfächer und das Handschuhfach größer wären, wäre ich sogar mit den Ablagemöglichkeiten zufrieden. Kein Tadel beim Kofferraum: 300 Liter Volumen bei offenem, 350 bei geschlossenem Verdeck. Okay für ein Cabrio. Und auf der Rückbank kann man sogar sitzen - wenn man nicht allzu groß ist und sich mit den Vorderleuten arrangiert.
Das bessere Luxuscabrio?
Der BMW 640i ist das Einsteigermodell in den großen Cabriogenuss bei BMW. Nach Basisausstattung riecht hier aber nichts. Kein Wunder bei einem Testwagenpreis von 120.000 Euro, davon 25.000 Euro Extras. Zum gleichen Preis gibt's den grundausgestatteten 650i Cabrio mit V8-Motor und über 400 PS, der schon vom Klang her dicker aufträgt. Das Schöne am 640i: Er ist angenehm zurückhaltend, trotzdem kraftvoll – und der Schöngeist unter den Brüdern.
Stephan Schätzl
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