Ruhepuls-Sportler

BMW 318d: Freude am Sparen

Motor
09.02.2009 12:38
Ich gebe zu: Ich fahre gerne Auto und ich habe gern Spaß dabei. Vernunft ist in Zeiten wie diesen zwar ein politisch korrektes Argument, sich für ein bestimmtes Auto zu entscheiden (und gut fürs Gewissen), aber wenn die Emotion zu kurz kommt, pfeif ich drauf. Doch wenn sich beides verbinden lässt, bin ich voll dabei. Und genau das kann der BMW 318d.
(Bild: kmm)

Es handelt sich dabei um den Einstiegsdiesel der frisch überarbeiteten Dreier-Reihe (siehe Infobox) mit 143 PS aus vier Zylindern. Das Fahrwerk ist trotzdem auf der sportlichen Seite daheim, bei BMW kommt die sportlich ambitionierte Einstellung nicht aus der Motorleistung, sondern liegt einfach in der Natur der Marke. Empfindliche Körper sollten sich anderswo weicher betten. Ist er zu hart, bist du zu schwach.

Ruhe im Sturm
Vom Turbolader bekommt man rein gar nichts mit, außer dass er seine Arbeit mit Nachdruck verrichtet. Dank variabler Turbinengeometrie gibt’s keine Turboverzögerung, dafür aber ein sattes Drehmoment von 300 Nm, das laut Datenblatt von 1.750 bis 2.500/min. zur Verfügung steht, gefühlt aber eigentlich überall, wo man es braucht. Der Motor hängt wunderbar am Gas und bleibt dabei akustisch total im Hintergrund. Er ist sogar so leise, dass ich oft schneller unterwegs bin als gedacht. Und weil sich auch hohes Tempo bei stärkerer Betätigung des Gaspedals schnell noch höher wird, fällt es auch dabei kaum auf, wie schnell man fährt (sogar bei Tacho 200 herrscht entspannte Ruhe, da dreht der Motor bei gerade mal 3.200/min. im 6. Gang). In Standardzahlen: 0-100=9,3; Spitze 210 km/h.

Es empfiehlt sich also manchmal der Blick auf den Tacho. Dort kann er dann auch die Anzeige des Durchschnittsverbrauchs streifen, was die durchs Fahren ohnehin schon gute Laune zusätzlich hebt: Die 4,7 Liter Normverbrauch (was 123 g/km CO2 bedeutet) sind natürlich Theorie, aber es ist nichts Ungewöhnliches, wenn da nur 6 l/100 km angezeigt werden. In der Stadt hilft die unauffällige Start-Stopp-Automatik, die absolut nicht stört (sogar die Schaltpunktanzeige arbeitet zufriedenstellend – und ist abschaltbar). Wer mehr als 9 Liter braucht, muss schon einen besonders bösen Willen und einen extremen Bleifuß haben. Im Schnitt bin ich mit 7 Komma irgendwas unterwegs und hab’s dabei echt lustig (und/oder bin in der Stadt unterwegs).

Ja, ich hab's hier wirklich lustig!
Das liegt nicht zuletzt am Heckantrieb und der extrem zielgenauen und direkten (elektrisch unterstützten) Lenkung, die ja keine Antriebskräfte zu übertragen hat. Das optionale mit weichem Leder bezogene M-Sportlenkrad liegt fein in der Hand, die Einrichtung ist typisch BMW, also sachlich und übersichtlich. Meine Hand greift allerdings manchmal zum Tempomathebel statt zum Blinker. Ansonsten stört kaum etwas. Manches aber dann doch: So lässt sich die Klappe des Ablagefaches zwischen den Vordersitzen nicht schließen, wenn ein Stromkabel im 12-V-Anschluss steckt (etwa von einem mobilen Navi). Außerdem ist die manuelle Sitzverstellung gefährlich, wenn man sie während der Fahrt bedient: Man kann ganz plötzlich nach hinten (Sitzlehne) oder hinten unten (Sitzhöhenverstellung) krachen.

Ansonsten wird Sicherheit groß geschrieben: sechs Airbags und crashaktive Kopfstützen auf den Vordersitzen sind Serie.

Grundpreis für den 318d ist 31.950 Euro, beim Stand von etwa 35.000 Euro stellt einen dann auch die Ausstattung zufrieden.

Stephan Schätzl

Warum?

  • Ideale Kombination aus Sport, Spaß und Sparen

Warum nicht?

  • Ist er zu hart, bist du zu schwach.

Oder vielleicht …

  • … den 320d – den gibt’s mit Allradantrieb.
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(Bild: kmm)



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