"Nie dort gefahren"

Statt Radarfoto Katalogbild als ‘Beweis’ für Raserei

Österreich
10.10.2012 10:12
Ernst Lukes, Pensionist aus Hennersdorf in Niederösterreich, fühlt sich zu Unrecht als Raser beschuldigt. Seit einem Jahr ficht er einen Rechtsstreit mit der Weizer Obrigkeit in der Steiermark aus. Diese will ihn mit 163 km/h auf der A2 geblitzt haben. Der Behördenakt strotzt jedoch vor Ungereimtheiten.

Mit Tempo 163 soll Lukes im September 2011 über die Südautobahn gebrettert sein. "Mein Wagen geht 164 Stundenkilometer laut Typenschein. Da müsste ich ja Vollgas gegeben haben", erklärt der 72-Jährige. "Außerdem bin ich dort nie gefahren." Das will er mit penibel geführten Fahrt- und Tankaufzeichnungen auch belegen können.

Lukes wollte bei der Bezirksbehörde Weiz "den offensichtlichen Irrtum aufklären". Stattdessen droht ihm jetzt der Glaube an Recht und Ordnung abhandenzukommen: "Erst hieß es, es gebe ein Radarfoto, im Akt liegt eine Kopie aus dem Autokatalog. Das sogenannte Messprotokoll der Polizei hat sich als Schmierzettel entpuppt, der weder mit Datums- oder Ortsangaben noch mit einer Unterschrift versehen ist."

Einsprüche abgewiesen
Die Polizei verhörte die Nachbarn. "Sie sollten bestätigen, dass mein Auto an jenem Tag um 16.45 Uhr auf dem Parkplatz unserer Siedlung stand. Und das ein Dreivierteljahr später", erklärte der Rentner. Beim Wagen wollte sich keiner der Befragten darauf festlegen, doch soll Lukes selbst am fraglichen Tag daheim gesehen worden sein. Das sei allerdings nicht ins Protokoll aufgenommen worden. Lukes' Einsprüche wurden abgewiesen.

Den Niederösterreicher ärgert, dass "Polizisten einen Irrtum nicht zugeben". Für ihn steht fest: "Den Beamten, der mich angezeigt hat, verklage ich."

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