Aufwendig

Neigetechnik: Bei Audi bleibt Kaffee künftig im Becher

Motor
17.03.2011 18:33
Wenn man als Skifahrer, Eisläufer oder Motorradfahrer um eine Kurve will, geht man automatisch in Schräglage. So werden auftretende Querkräfte in Kurven eliminiert. Audi arbeitet derzeit an einem System, das diesen Effekt nachempfindet; das Fahrzeug legt sich gewissermaßen in die Kurve. „Querkraftfreies Fahren“ ist das Zauberwort, durch das verschüttete Getränke oder Übelkeit im Auto der Vergangenheit angehören.
(Bild: kmm)

Jeder kennt die auf den Körper Richtung Kurvenäußeres wirkenden Querkräfte, egal, ob man mit dem Auto oder dem Zug unterwegs ist und eine Kurve durchfährt. Biker könnten ohne entsprechende Neigung von Körper und Maschine einen Kurvenradius gar nicht erst durchfahren. Mit der Neigeposition wirkt man auftretenden Querkräften entgegen.

Bei der Deutschen Bahn rollen bereits Züge mit entsprechender Neigetechnik, die den Fahrkomfort erhöhen sollen. Jetzt haben sich Audi-Ingenieure der Herausforderung gestellt, einen Prototypen mit ebensolcher Neigetechnik zu entwickeln, mit dem die Fahrzeuginsassen für sie unmerklich durch Kurven gleiten. Dazu neigt sich das Fahrzeug aktiv in die Kurve, auf die Insassen wirken keine Querkräfte mehr.

Was klingt wie Zauberei, ist Physik von ihrer schönsten Seite: Indem das Fahrzeug in die Kurve gelegt wird, werden die Querkräfte kompensiert. Der Clou: Musste bei bisherigen Neigefahrzeugen die Querbeschleunigung erst gemessen werden, ehe die Neigung eingeleitet wurde, nutzt das neue System die Videokamera der Fahrerassistenzsysteme zum Messen des Straßenverlaufs. So weiß das Fahrzeug schon vor der Kurveneinfahrt, wie stark es sich neigen muss, um die Querkräfte zu kompensieren.

Kein Verschütten mehr in Kurven
Für die Reisenden liegen die Vorteile eines solchen Systems auf der Hand: Dadurch, dass der Körper, speziell die Rückenmuskulatur, die während der Kurvenfahrt auftretenden Kräfte nicht mehr ausgleichen muss, kommt man entspannter ans Ziel. Vermeiden lässt sich auch die vor allem beim Lesen auftretende Reisekrankheit, denn das Empfinden des ruhig in der Hand liegenden Buches deckt sich mit dem erfühlten Bewegungsablauf während der Fahrt, weil Querkräfte eliminiert wurden. Bei so viel ruhigem Fahrtverlauf bleibt auch der Kaffee dort, wo er hingehört. Im Becher.

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(Bild: kmm)



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