Pensionistenautos

Diese Autos werden von Menschen über 60 Jahre gekauft

Motor
18.07.2011 11:46
„Pensionistenauto“ gilt gemeinhin eher als Schmähung. Dabei bilden die über 60-jährigen Autofahrer die wichtigste Kundenschicht der Pkw-Hersteller, fast jeder dritte privat genutzte Neuwagen in Deutschland wird von dieser Altersgruppe gekauft. Vor allem in Wolfsburg kann man sich auf Kaufkraft und Treue der Senioren verlassen. Das Ü60-Auto überhaupt ist der VW Golf Plus.
(Bild: kmm)

Während die rücken- und kniefreundlich besteigbare Hochdachversion des Kompaktmodells in den ersten sechs Monaten 2011 bei den unter 60-Jährigen lediglich 5.412 Käufer fand, waren es bei den älteren Autofahrern 12.106 Neubesitzer. Das geht aus einer Studie des Center of Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen hervor.

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Der Untersuchung zufolge kommt der Golf Plus bei der Ü60-Kundschaft unter allen von dieser Gruppe gekauften Fahrzeugen auf einen Marktanteil von 6,1 Prozent. Bei den unter 60-Jährigen erreicht er dagegen nur knapp 1,2 Prozent. Die Forscher drücken dieses Beliebtheits-Verhältnis in einer eigens definierten Ü60-Stärke aus. Mit 5,3 Punkten ist diese beim Golf Plus die deutschlandweit höchste.

Nicht nur Golf Plus
Ebenfalls eine außerordentliche Beliebtheit bei Älteren genießt der Minivan Opel Meriva, der vor allem als Fahrzeug für junge Familien beworben wird. In Wirklichkeit spricht er eher Oma und Opa an, wie die Ü60-Stärke von 3,7 belegt. Mit der Mercedes B-Klasse kommt ein weiterer Van auf eine deutliche Ü60-Stärke von 2,7. Die Mittelklassemodelle der Mercedes C-Klasse haben einen Wert von 2,0.

Generell stehen Autos von VW und Mercedes bei älteren Autofahrern hoch in der Gunst. In den Top Ten der Fahrzeuge mit dem höchsten Marktanteil bei den über 60-Jährigen finden sich mit Standard-Golf, Polo und Tiguan noch drei weitere Wolfsburger Fabrikate. Mercedes stellt mit den beiden genannten Baureihen sowie der E-Klasse insgesamt drei Modelle. Insgesamt kommt die Marke Volkswagen bei älteren Autokäufern auf einen Marktanteil von 21,5 Prozent und eine Ü60-Stärke von 1,2, Mercedes folgt mit 12,4 Prozent (Ü60-Stärke 1,9) vor Opel mit 8,5 Prozent (Ü60-Stärke 1,4).

Was die älteren nicht kaufen
Den geringsten Marktanteil unter den Senioren hat Jaguar mit 0,1 Prozent. Da die britische Edelmarke jedoch auch am Gesamtmarkt nur einen kleinen Anteil hat, reicht das für einen Ü60-Index von immerhin 1,5.

Am geringsten ist die Älteren-Quote hingegen bei Mini. Eine Ü60-Stärke von 0,3 bedeutet, dass dreimal mehr jüngere Autokäufer den Lifestyle-Kleinwagen wählen als ältere Kunden. Das verwundert nicht, sind die Modelle der Marke doch weniger auf Fahrkomfort und Alltagsnutzen als vielmehr auf Fahrspaß ausgelegt. Und eine niedrige Sitzposition, ein enges Cockpit und das brettharte Fahrwerk dürften vor allem einer jüngeren Klientel Freude bereiten.

Doch auch wenn „jung“ als chic gilt: Ältere Autofahrer sind der deutlich wichtigere Markt. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden in Deutschland 667.860 Pkw an Privatkunden verkauft, 199.014 Kunden oder 29,8 Prozent waren älter als 60 Jahre. Ihr Anteil wird weiter steigen: Für 2020 erwarten die Forscher eine Senioren-Quote von 35 Prozent.

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(Bild: kmm)



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