Pressestimmen

iPhone 6 und Apple Watch: Das sagen erste Tester

Elektronik
10.09.2014 13:40
Am Dienstagabend hat Apple bei einem großen Event am Firmensitz in Cupertino die nächste Generation seines iPhones und seine erste intelligente Armbanduhr, die Apple Watch, enthüllt. Direkt nach der Präsentation hatten Medienvertreter bereits Gelegenheit, einen ersten Blick auf die neuen Apple-Geräte zu werfen. Doch nicht alle waren begeistert. Was die internationale Presse zu Apples neuen Hoffnungsträgern sagt, erfahren Sie hier.

Dem Gadget-Blog "Gizmodo" zufolge birgt die Apple Watch "großes Potenzial in einem glänzenden Gehäuse". Die Vision, die Apple mit seiner Smartwatch verfolge, sei "unglaublich", doch um sich "aufzuspielen" reiche es noch nicht ganz. Gegenüber Mitbewerbern wie der LG G Watch oder Samsungs Gear Live fühle sich die Apple Watch "signifikant hochwertiger" an – leichter, solider und weniger gummiert. Das Display sei scharf und die Icons darauf groß genug, um sie voneinander zu unterscheiden. Dass er auf einem Display dieser Größe jedoch auch eine Kartenanwendung nutzen wolle, räumt der Tester ein, davon sei er noch nicht vollends überzeugt.

"Tadellose Verarbeitung", aber "noch immer ziemlich klobig"
Auch "Engadget" lobt die "tadellose" Verarbeitung der Apple-Uhr. Man merke, dass jedes Modell "sorgfältig" designt worden sei, so die Website. Am Handgelenk sei sie aber "noch immer ziemlich klobig". Und ganz gleich wie viele Armbänder Apple anbiete – sicher, dass die Apple Watch jedermanns Geschmack treffen werde, sei man sich nicht. "Engadget" weist außerdem darauf hin, dass die Uhr lediglich spritzwassergeschützt, aber nicht wasserdicht sei.

"Nichts wirklich Bahnbrechendes"
Die US-Kollegen von "The Verge" zeigten sich sowohl vom geringen Gewicht der Uhr als auch vom Display überrascht, das ihrer Meinung nach nämlich stärker reflektiert als erwartet. Verglichen mit der Konkurrenz mache die Apple Watch eine oftmals bessere Figur, persönlich bevorzuge man aber Motorolas Moto 360. Der Ersteindruck: Die Apple-Uhr biete "viel Mögenswertes" und viele "interessante Ideen", doch "wirklich Bahnbrechendes" biete sie auf Anhieb nicht.

Individualisierungsmöglichkeiten als große Stärke
"Slashgear", das die Uhr ebenfalls bereits kurz ausprobieren konnte, hob ebenfalls die sehr "hochwertige und solide" Verarbeitung hervor. Die Bedienung über die digitale Krone funktioniere sehr gut, wodurch sich das Apple-Produkt aber von der Konkurrenz unterscheide, sei die große Auswahl an Individualisierungsmöglichkeiten. Viele, die bislang mit Android-Smartwatches geliebäugelt hätten, dürften nun auf das Erscheinen der Apple Watch warten, mutmaßt die Website. Ein großes Mysterium bleibe unterdessen aber noch, wie viel Ausdauer der Akku der Uhr habe.

"Viele Verheißungen, viele Unbekannte"
Auch die Website "Mashable" spricht neben "vielen Verheißungen" von "vielen Unbekannten", allen voran die Akkulaufzeit. Von Display, Verarbeitung und Tragegefühl zeigten sich die Tester jedoch überzeugt. Es gebe nichts an der Uhr, das nicht schön aussehe, so das Urteil. "Die Apple Watch sieht toll aus, fühlt sich besonders an und zeigt Potenzial", so "Mashable". Es sei jedoch zu früh, um sagen zu können, ob es sich lediglich um einen Hauch oder tatsächliche "Apple-Magie" handle.

Mode- und Lifestyle-Welt gespalten
Auch viele Mode- und Lifestyle-Journalisten, die Apple diesmal vermehrt zu seiner Präsentation geladen hatte, sind gespalten. "Sie ist nicht schön", sagte etwa Modedirektorin Roseanne Morrison von der Beraterfirma Doneger. "Sie ist eher futuristisch als weiblich sexy." Dies bemängelte auch Eric Wilson vom "InStyle Magazine". Mit Ausnahme der farbigen und goldenen Variante sei es eine sehr männliche Uhr. "Die Apple Watch wird sicher als Statussymbol getragen." Was die Individualität und Flexibilität angeht, sei sie aber eher gewöhnlich.

Der Chef des Herstellers Misfit Wearables, Sonny Vu, tut sich mit der Apple-Uhr ebenfalls noch schwer. Er vermutet, dass vor allem weibliche Modefans vor einem Kauf zurückschrecken könnten, weil sie um ihre nahtlose Bräune an Hals oder Armen fürchteten und an mehr emotionalen Produkten interessiert seien.

Andere Experten wie Alexandra Shulman von der Modezeitschrift "British Vogue" sind dagegen ganz aus dem Häuschen. "Die Kombination aus Funktion und Design ist makellos", meint sie. "Die Wearables-Welt ist in Bewegung", glaubt hingegen "Marie Claire"-Reporterin Lea Goldman. "Das ist erst der Anfang."

iPhone 6: Vor allem die Größe ist ein Thema
Hauptthema der vielen iPhone-Ersteindrücke im Netz ist die Größe der neuen iPhones. Lassen sich 4,7 und 5,5 Zoll Diagonale überhaupt noch vernünftig in einer Hand halten? Die meisten Tester beantworten das zumindest für das kleinere iPhone 6 mit einem klaren "Ja" und loben die dünne Bauform und die der Hand schmeichelnden Konturen mit abgerundeten Kanten. Beim iPhone 6 Plus sieht die Sache etwas anders aus. Bei "The Verge" heißt es etwa, dass es zwar gut in großen Männerhänden liege, für Frauenhände jedoch etwas groß sei.

Gute Displays, iPhone 6 Plus leicht im Vorteil
Was die Bildschirmqualität der neuen iPhones angeht, haben die Tester wenig auszusetzen. "Engadget" attestiert beispielsweise dem iPhone 6 Plus mit seinem Full-HD-Display die etwas bessere Bildqualität, lobt aber gleichzeitig auch das iPhone 6. Die 1.334 mal 750 Pixel des kleineren neuen Apple-Smartphones seien ausreichend scharf, zudem böten beide Displays eine saubere und scharfe Darstellung und sehr gute Blickwinkelstabilität. Wer mit dem Display im iPhone 5S zufrieden war, dürfte sich dem Ersteindruck der Tester zufolge auch mit dem iPhone 6 anfreunden können – die Pixeldichte und damit auch die Schärfe ist ident.

Einhandmodus: Notwendigkeit statt Feature
Den mit den 5,5 Zoll Bildschirmdiagonale des iPhone 6 Plus einhergehenden Einhandmodus empfinden die ersten Tester als absolut notwendig. "Es ist ein notwendiges Zugeständnis an die Realität – iOS verlässt sich in überwältigendem Ausmaß auf Navigations-Buttons, die sich in den oberen linken und rechten Ecken des Bildschirms befinden. Die waren mit 3,5- und 4-Zoll-Displays gut zu erreichen. Sie sind aber nachvollziehbarerweise auf keinem der iPhone 6 erreichbar", schreibt "Ars Technica". Insgesamt sei der durch doppeltes Antippen des Home-Buttons aktivierte Einhandmodus eher nicht intuitiv, heißt es dort weiter.

Kamera: Kein großer Fortschritt gegenüber 5S
Die Kamera in den neuen iPhones haut die Tester nicht vom Hocker. Einige Tester, die iPhone 6 und iPhone 6 Plus bereits in der Hand hatten, kritisieren etwa, dass die Kamera-Linse an der Rückseite der iPhones leicht hervorsteht, wodurch die Geräte nicht völlig plan auf dem Tisch liegen. Zudem wird mangelnder Fortschritt bemängelt. Die Kamera im iPhone 6 "scheint genau die gleiche zu sein wie im 5S", schreibt "Engadget". Viele der neuen Features – Zeitlupenvideos mit 240 Bildern, ein neuer Selfie-Modus für die Frontkamera – seien lediglich Softwarelösungen.

iPhone 6 Plus ist bei der Kamera im Vorteil
In puncto Hardware habe lediglich das iPhone 6 Plus mit seinem optischen Bildstabilisator eine echte Neuerung zu bieten. Nichtsdestotrotz: Die ersten mit den neuen iPhones geknipsten Fotos in der hell erleuchteten Apple-Halle in Cupertino everge.com/2014/9/9/6124931/apple-iphone-6-plus-hands-on-video-photos-5-5" onclick="sto_oc(this)">"The Verge" – wird die verbesserte Kamera durchaus als wertvolles Update gegenüber der letzten iPhone-Generation betrachtet. Dort spricht man allerdings explizit die Variante des iPhone 6 Plus mit optischer Bildstabilisierung an.

Manche Features nur am iPhone 6 Plus
Ein Kritikpunkt mancher Tester: Während das Riesen-iPhone 6 Plus bei der Bedienung mit Neuerungen wie einem Querformat-Modus auftrumpft, die bislang Konkurrenz-Betriebssystemen vorbehalten waren, bleibt dieses Feature dem iPhone 6 verwehrt. Bei "Ars Technica" heißt es: "Einige der Software-Features, die Apple gezeigt hat, sind auf das 6 Plus beschränkt, was sehr schade ist." Konkret fehle nicht nur der horizontale Modus des 6 Plus am iPhone 6, auch bei den Apps wurde nicht berücksichtigt, dass manche Nutzer sie womöglich im Querformat in unterschiedlichen Ansichten nutzen möchten – das gelte etwa für den Browser Safari und die Mail-App.

Insgesamt guter Ersteindruck bei den Testern
Alles in allem hinterlassen iPhone 6 und iPhone 6 Plus bei den Testern einen vielversprechenden Ersteindruck, ein endgültiges Urteil wird man aber erst mit ausführlichen Tests fällen können. Immerhin: Die größeren Displays werden von den Testern schon mal gut aufgenommen. Das 4,7-Zoll-Gerät iPhone 6 sei für Umsteiger, die bisher vier Zoll Diagonale gewohnt waren, durchaus zu bändigen, heißt es. "The Verge" schreibt: "Das iPhone 6 Plus ist eine ganz andere Sache, aber das iPhone 6 fühlt sich immer noch wie ein Telefon an, das jeder benutzen kann."

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